Rekordtransfer vor Abgang: Ist Korea-Kante Kim sogar der bessere Hernández?

Der FC Bayern steht kurz vor einer Verpflichtung von Kim Min-jae, der Südkoreaner soll Lucas Hernández ersetzen. Obwohl sich die Zahlen des Franzosen ausgezeichnet lesen, könnte Napolis Verteidiger diese sogar noch überbieten.
Victor Catalina
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Ab kommender Saison soll er die Defensive des FC Bayern dichthalten: Kim Min-jae.
Ab kommender Saison soll er die Defensive des FC Bayern dichthalten: Kim Min-jae. © imago/Gribaudi/ImagePhoto

München - Der 13. September 2022 war ein normaler Tag für den FC Bayern – aber gleichzeitig auch nicht. Wie gewohnt feierte der deutsche FCB den nächsten Sieg über den FC Barcelona. Etwas war allerdings anders. Es war kein 3:0, 4:0 oder gar 8:2. In der ersten Hälfte waren die Katalanen die bessere Mannschaft und hätten eigentlich führen müssen.

Hernández' goldener Abend: Matchwinner gegen den FC Barcelona

Die entscheidende Szene ereignete sich fünf Minuten nach Wiederanpfiff. Leon Goretzka gab aus der Distanz Bayerns erst zweiten Schuss aufs Tor der Partie ab. Marc-André ter Stegen parierte zur Ecke. Diese servierte Joshua Kimmich an den ersten Pfosten. Lucas Hernández köpfte ein und drehte sich aufs Wappen klopfend vor der Südkurve ab.

Noch bevor sich Barcelona vom ersten Gegentreffer erholen konnte, steckte Jamal Musiala für Leroy Sané durch – 2:0. Die Schlagzeilen gehörten an jenem Abend jedoch Hernández. Hinten räumte er vieles ab und vorne sorgte er für den Dosenöffner. Namensvetter Xavi, an der Seitenlinie des FC Barcelona, schaute sparsam drein.

Matchwinner: Lucas Hernández (r.) köpft zum 1:0 ein und feiert mit den Fans sowie Teamkollege Dayot Upamecano.
Matchwinner: Lucas Hernández (r.) köpft zum 1:0 ein und feiert mit den Fans sowie Teamkollege Dayot Upamecano. © imago/Eibner

"Verdient es ein Team zu gewinnen, wenn sie auswärts kein Tor erzielen? Barca hat auf einem hohen Level gespielt, aber nicht getroffen – und das ist das Allerwichtigste", hielt Bayerns neuer Publikumsliebling nach der Partie fest. Eigentlich war Hernández für die abgelaufene Saison als Leistungsträger fest eingeplant. In Frankreichs erstem WM-Gruppenspiel gegen Australien (4:1) zog er sich jedoch einen Kreuzbandriss zu und fiel für den Rest der Saison aus.

Trotz Tuchels Bemühungen: Hernández zieht es vom FC Bayern zu PSG

Irgendwo zwischen Reha und Training fand beim Franzosen dann doch ein Umdenken statt. Plötzlich zog es ihn aus München weg. Der in Marseille geborene Hernández entschied sich für das rivalisierte Paris. Thomas Tuchel kämpfte, um ihn zu halten, betonte, Hernández sei ein "absoluter Führungsspieler", der in seinen eigenen Planungen aber auch denen des Vereins eine "herausragende Rolle" spiele. Geholfen hat es jedoch wenig.

Hernández' Zahlen in München lesen sich tadellos. Datendienstleister Opta zählt 86 Siege in 107 Pflichtspielen (80 Prozent). Von allen Bundesligaspielern mit mindestens 50 Einsätzen hat nur Javi Martínez eine noch höhere Siegquote (82 Prozent) als Hernández (81 Prozent). Dazu weist der Weltmeister eine Zweikampfquote von 64 Prozent seit seinem Wechsel im Sommer 2019 auf – Topwert aller Bayern-Spieler in diesem Zeitraum.

Mission (K)Impossible für den FC Bayern: "Für mich ist er der beste Innenverteidiger der Welt"

Ihn zu ersetzen? Mission Impossible. Oder vielmehr: Mission (K)Impossible. 50 Millionen Euro soll sich PSG Hernández' Dienste kosten lassen. Diese Summe will der FC Bayern direkt in Kim Min-jae reinvestieren. Der Südkoreaner kam erst zu Beginn der Vorsaison für 20 Millionen von Fenerbahce und sollte niemand Geringeren als Vereinslegende und Kapitän Kalidou Koulibaly ersetzen. Bereits 2022 attestierte Luciano Spalletti Kim "Champions-League-Niveau". Dieses Lob wurde nur noch größer: "Kim leistet mindestens 20 unglaubliche Dinge pro Spiel, für mich ist er der beste Innenverteidiger der Welt."

Ob der 26-Jährige das tatsächlich ist, werden die nächsten Spielzeiten zeigen. Rein statistisch hat er Hernández jedoch einiges voraus. Der Südkoreaner kann über die vergangene Saison eine etwas bessere Zweikampfquote aufweisen (63 zu 62 Prozent), bestritt pro Partie im Schnitt mehr als zwei Zweikämpfe (7,6 zu 5,4) und drei Luftzweikämpfe mehr als Hernández (4,4 zu 1,4).

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Schnelligkeit und Passstärke: Wie Kim auch beim FC Bayern glänzen könnte

Gegen den Ball wurde Napolis Nummer drei in der Champions League kein einziges Mal ausgedribbelt. Im eigenen Ballbesitz spielte Kim die meisten Vorwärtspässe aller Feldspieler der Top-5-Ligen (1.057) und hatte die drittmeisten angekommenen Pässe (2.547). Joshua Kimmich steht in dieser Disziplin lediglich auf Rang zehn.

Oder wie es Spalletti ausdrückte: "Wenn er (Kim, d. Red.) mit dem Ball am Fuß losläuft, kann er ihn innerhalb von genau fünf Sekunden in den gegnerischen Strafraum bringen." Damit ist auch genug über die Schnelligkeit des Südkoreaners gesagt.

Nicht zuletzt trumpft Kim in puncto Verfügbarkeit auf. Lediglich vier Mal musste der Verteidiger in dieser Saison passen, Hernández fehlte in 38 Partien. Obwohl er den Medizincheck bereits absolviert hat, ist sein Wechsel zu PSG noch nicht offiziell. Den Nachfolger hat Bayern bereits gefunden und die Zeichen, dass Kim die Lücke füllen kann, stehen gut.

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  • dakaiser am 05.07.2023 07:28 Uhr / Bewertung:

    Wäre schön, wenn man mit ihm mal einen nicht verletzungsanfälligen Spieler bekäme.

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