Neben Trio um Thomas Müller: Wer ist für kommende Saison noch beim FC Bayern München gesetzt?

Vor der Winterpause verlängerte Thomas Müller seinen Vertrag bis 2025. Beim FC Bayern gilt der 34-Jährige als unverzichtbar. Aber wer noch?
Victor Catalina
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Den Tod von Franz Beckenbauer wusste auch Thomas Müller nur schwer in Worte zu fassen.
Den Tod von Franz Beckenbauer wusste auch Thomas Müller nur schwer in Worte zu fassen. © IMAGO / Eibner

München – Thomas Müller ist einer der eloquentesten Profis des FC Bayern. Für die Dimension des ersten Spiels nach dem Tod Franz Beckenbauers am Freitagabend fiel es jedoch auch ihm schwer, "die richtigen Worte zu finden." Die große Frage, die im Raum stand: Wie wird man einer Legende des Ausmaßes von Franz Beckenbauer gerecht? Einer Legende, die sich nicht nur als Spieler, Trainer und Präsident um den Verein verdient gemacht hat, sondern in erster Linie auch menschlich?

"Man weiß nicht, wie der FC Bayern ohne ihn, ohne diese Generation ausschauen würde", setzte Müller zum Erklärungsversuch an. "Er hat es auch für uns gemacht. Dementsprechend kann man Danke sagen."

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Beim 3:0 über die TSG Hoffenheim kam Müller schwer ins Spiel, steigerte sich nach der Pause jedoch und verpasste seinen eigenen Treffer, als er nach dem Pfostenschuss von Jamal Musiala ein Luftloch schlug. Dadurch konnte der 34-Jährige den Rebound nicht mehr verwerten. 

Bereits beim 2:1-Erfolg in Wolfsburg krönte Müller seine Vertragsverlängerung bis 2025 mit den Vorlagen für Musiala und Harry Kane. Als Leader auf wie neben dem Platz und Sprachrohr des Teams ist der gebürtige Weilheimer weiterhin unverzichtbar. Nach der Pokalblamage in Saarbrücken (1:2) kritisierte Müller, dass seine Teamkollegen direkt in die Kabine gingen, anstatt sich bei den Fans für den Auswärtssupport zu bedanken. Im Anschluss an das Debakel in Frankfurt (1:5) war Müller der einzige Bayern-Profi, der sich den Medien stellte.

FC Bayern: Trio steht nicht zur Debatte, letzte Chance für Davies-Ablöse

Bei den Bossen steht der "Raumdeuter" keineswegs zur Debatte, genauso wie Kapitän Manuel Neuer und Harry Kane, berichtet der "Kicker". Die Situation von allen anderen Profis soll im Sommer hinterfragt und neu bewertet werden. Auch vor unpopulären Entscheidungen in Abwehr, Mittelfeld und auf den Flügeln sollen die Entscheidungsträger des Rekordmeisters nicht zurückschrecken. 

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Im Fall von Alphonso Davies ist die Zukunft komplett offen, das Interesse von Real Madrid bekannt. Der Verein würde gern verlängern. Sollte sich das jedoch nicht materialisieren lassen, böte der Sommer die letzte große Gelegenheit, den 23-Jährigen gewinnbringend zu veräußern. 

Brennpunkt Mittelfeld: Auch Joshua Kimmich muss liefern

Für die meisten Diskussionen sorgt derzeit das zentrale Mittelfeld. Leon Goretzka und vor allem Joshua Kimmich gelten öffentlich weiterhin als Schlüsselspieler. Die zweite Hälfte des hart erkämpften Erfolgs in Wolfsburg zeigte zwar, dass ein Spieler wie Kimmich, der in entscheidenden Situationen Verantwortung übernimmt und auch Tempo und Hektik aus der Partie nehmen kann, dringend gebraucht wird.

Jahrelang galten Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka (r.) als Mittelfeld-Duo der Zukunft beim FC Bayern. Die nächsten Transferperioden könnten diesen Status auf eine harte Probe stellen.
Jahrelang galten Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka (r.) als Mittelfeld-Duo der Zukunft beim FC Bayern. Die nächsten Transferperioden könnten diesen Status auf eine harte Probe stellen. © IMAGO / eu-images

Demgegenüber stehen jedoch die Glanzauftritte in Dortmund (4:0) und gegen den VfB Stuttgart (3:0) ohne den 28-Jährigen oder auch Darmstadt 98, als alle acht Treffer nach Kimmichs Platzverweis fielen. Kimmichs 2025 auslaufender Vertrag soll weiterhin verlängert werden. Auch er selbst bestätigte nach dem Sieg gegen die TSG Hoffenheim, dass ein Wechsel im Winter kein Thema ist. "Ich denke, zu einem bestimmten Zeitpunkt wird der Klub auf mich zukommen und dann setzen wir uns zusammen." Grundsätzlich steht der Verein hinter Kimmich. Allerdings wurde über den Mittelfeldspieler, der immer wieder als zukünftiger Kapitän genannt wird, im Verein auch schon mal weniger intern diskutiert. 

Berater-Treffen in Faro: Muss Goretzka für Zubimendi weichen?

Einen wesentlich schwereren Stand hat Leon Goretzka. Gegen die TSG fand sich der Nationalspieler zu Beginn auf der Bank wieder und wurde erst in der Schlussphase für Raphaël Guerreiro eingewechselt. In der aktuellen Saison schulte Thomas Tuchel den Nationalspieler bisweilen zum Innenverteidiger um. Eine Idee, die, so erklärte der Cheftrainer vor dem Duell gegen die TSG, durch die Verpflichtung von Eric Dier der Vergangenheit angehören soll. Wenngleich ein Transfer von João Palhinha vorerst kein Thema mehr ist, beobachtet der Klub den Mittelfeld-Markt weiterhin genau. 

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Beim Trainingslager in Faro soll sich Sportdirektor Christoph Freund mit dem Berater von Martín Zubimendi getroffen haben, berichtet die "Bild". Demnach sei der Verein eher auf der Suche nach einem Spielertyp, der Manchester Citys Rodri ähnelt, denn einem reinen Zerstörer. Auf Nachfrage wollte sich Zubimendi-Berater Iñaki Ibáñez nicht an den Spekulationen beteiligen, verneinte Gespräche mit dem Rekordmeister allerdings auch nicht. Brisant: Ibáñez' Agentur IDUB Global vertritt unter anderem auch Xabi Alonso. 

Sollte es zu einem weiteren Mittelfeldtransfer kommen, könnte Goretzka diesem zum Opfer fallen. Vor allem, wenn auch Eigengewächs Aleksandar Pavlovic seine steile Entwicklung fortsetzt.

Offensives Mittelfeld: FC Bayern plant fest mit Jamal Musiala

Stichwort steile Entwicklung....
Mit kaiserlicher Leichtigkeit schwebte Jamal Musiala am Freitagabend in Beckenbauers Gedenkspiel über den Rasen und belohnte sich mit seinem vierten Bundesliga-Doppelpack und zweiten der Saison. "Er (Beckenbauer, d. Red.) ist eine Legende und wir wollten hier raus gehen und alles geben, damit wir das Spiel gewinnen und ihm so Respekt zollen. Ich glaube, das haben wir gut gemacht", hielt der 20-Jährige nach dem Spiel fest.

Gute Freunde kann niemand trennen: Jamal Musiala (r.) und Leroy Sané (l.) entschieden den Jahresauftakt gegen die TSG Hoffenheim (3:0).
Gute Freunde kann niemand trennen: Jamal Musiala (r.) und Leroy Sané (l.) entschieden den Jahresauftakt gegen die TSG Hoffenheim (3:0). © IMAGO / Ulmer/Teamfoto

Selbstredend plant der FC Bayern mit dem Top-Youngster. "Ich würde mir wünschen, ihn sehr lange bei uns zu haben. Es ist von beiden Seiten keine Eile da", bestätigte Präsident Herbert Hainer auf AZ-Nachfrage. Auch Freund schwärmte von Musiala: "Etwas viel Besseres als Jamal gibt es nicht und wir wollen, dass er ein großes Gesicht des FC Bayern bleibt und wird."

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Nicht nur seit dem Meistertor gilt Musiala als unverzichtbar. Für den Sommer stehen Vertragsgespräche an. Bislang konnte der Rekordmeister jede Anfrage blocken. Manchester City, die zum Kreis der Interessenten gehören, verpflichteten diesen Winter mit Claudio Echeverri von Martín Demichelis' River Plate ihrerseits einen Zehner. 

Bewegung auf den Flügeln: Wen sticht Neuzugang Zaragoza aus?

Bewegung wird es definitiv auf den Flügeln geben, zumindest auf der Zugangsseite. Bryan Zaragoza schließt sich dem Rekordmeister an. Zuvor aber gilt es für Spaniens 1,64 Meter großen Super-Dribbler Herzensklub Granada vor dem Abstieg zu bewahren. Im Duell mit dem direkten Konkurrenten Cádiz gab "Bryan" wie er in Spanien genannt wird, eine starke Visitenkarte ab: Vor-Vorlage per Freistoß und eigener Treffer zum 2:0.

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Im internen Konkurrenzkampf hat der diese Saison vom Verletzungspech geplagte Serge Gnabry momentan den größten Rückstand. Nach seiner, beim 1:5 in Frankfurt Anfang Dezember erlittenen Muskelsehnenverletzung, ist der Nationalspieler mittlerweile wieder im Lauftraining. 

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Leroy Sané harmoniert wunderbar mit Harry Kane, während Kingsley Coman in der vergangenen und aktuellen Saison auch die Torgefahr für sich entdeckt hat. Vor der Winterpause entschied der Franzose das Prestigeduell in Old Trafford (1:0) und steht, nach Muskelfaserriss, wieder komplett zur Verfügung. 

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