Lewandowski darf Schuhe wechseln: Als der "Schuh-Krieg" beinahe eskalierte
München - Lewandowski und sein "Schuhgeschäft" im Bremer Weserstadion. So offen hat selten ein Bundesliga-Profi getestet, welcher Schlappen dem Fuße am besten "mundet". Dass ein Spieler die freie Wahl hat, was er an die untersten Gliedmaßen schnürt, war lange Zeit in der Branche nicht selbstverständlich.
Im August 2006, rund um den Start in die neue Länderspielsaison nach dem Sommermärchen Heim-WM, entbrannte ein "Schuh-Krieg" im Lager der DFB-Auswahlmannschaften. Die Forderung der Revolutionäre aufgrund lukrativer persönlicher Vertragsangebote: Freie Schuhwahl für alle!
Welcher Fußballer trägt welchen Schuh?
Vor dem Test-Länderspiel gegen Schweden am 16. August (3:0), dem Debüt von Joachim Löw als Bundestrainer, war die Sache beinahe eskaliert, als die Nationalspieler sogar mit einem Boykott gedroht hatten, falls ihrem Wunsch nicht entsprochen werden sollte. Zuvor mussten zum Beispiel Torhüter Jens Lehmann oder Mittelstürmer Miroslav Klose trotz ihrer persönlichen Ausrüsterverträge bei Nike in den Länderspielen in Adidas-Schuhen bzw. -Handschuhen auflaufen.
Sie setzten sich durch, betonten parallel in einer DFB-Pressemitteilung, dass "die Qualität der adidas-Schuhe außer Frage steht". Schließlich war der Herzogenauracher Sportartikelhersteller seit Menschengedenken treuer Ausrüster der Nationalelf. Im Rahmen des Kompromisses einigte man sich auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit der Drei-Streifen-Marke bis mindestens 2014.

Nike vs. adidas: Kampf der Markengiganten
Beim FC Bayern war die Gemengelage ähnlich, als das Thema 2015 aufpoppte. Nach einem 5:1-Erfolg gegen Dortmund hatten Jérôme Boateng, Joshua Kimmich, Arturo Vidal, Thiago und Douglas Costa ein Kabinen-Selfie gepostet, auf dem das Quintett die Schuhe ihres persönlichen Ausrüsters Nike in die Kamera hielten.
Zum Ärger von Bayerns Ewigkeiten-Partner adidas. Daraufhin bestellte Sportchef Matthias Sammer die Spieler zum Rapport ein, um ihnen mitzuteilen, dass Markenbotschaften von privaten Sponsoren in den Räumlichkeiten des Vereins untersagt seien. Der Ausrüstervertrag (die Schuhe ausgeklammert) mit dem Sportartikelhersteller läuft bis 2030 und soll den Bayern rund 60 Millionen Euro pro Jahr einbringen.