Krise beim FC Bayern: Salihamidzic zählt die Stars an – "Muss jetzt Gespräche führen"
München - Im Saisonendspurt rutscht der FC Bayern immer tiefer in die Krise. Nach dem Aus in DFB-Pokal und Champions League ist nach der 1:3-Pleite gegen Mainz nun auch der letzte Titel, die Meisterschaft, gehörig in Gefahr. Am Samstagabend zog der BVB an den Münchnern vorbei – den Gewinn der Schale hat der Serien-Meister fünf Spieltage vor Schluss damit nicht mehr in der eigenen Hand.
Verständlich, dass die Bosse angesichts der desaströsen zweiten Halbzeit mächtig angefressen waren. Vorstandsboss Oliver Kahn polterte nach der Niederlage los und nahm dabei die Mannschaft in die Pflicht. "Zum Schluss sind es elf Mann, die da auf dem Platz stehen und sich für die Ziele dieses Klubs den Hintern aufreißen müssen. Darum geht es und um nichts anderes!", sagte der einstige Torwart-Titan unter anderem.
Salihamidzic: "Heute ist ein Tiefpunkt!"
Und auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic fand klare Worte nach der Pleite in Mainz: "Heute ist ein Tiefpunkt!", sagte er nach der Partie – und kündigte direkt erste Sofort-Maßnahmen an. "Jetzt schauen wir mal, was passiert. Ich muss jetzt mal mit ein paar Spielern sprechen und Gespräche führen." Um welche Spieler es dabei konkret geht, sagte Salihamidzic allerdings nicht.
An Gesprächspartner dürfte es Brazzo allerdings nicht mangeln – etliche Stars befinden sich momentan im Formtief. Beispielsweise Leon Goretzka (AZ-Note 5), der seit Wochen unter seinen Möglichkeiten spielt, auch die Offensive in Form von Serge Gnabry und Sadio Mané (AZ-Note 4) blieb zuletzt immer wieder mehr als blass.
Müller mit schwacher Leistung in Mainz
Gut möglich, dass sich auch Thomas Müller auf einen Dialog mit Salihamidzic einstellen muss. Der Ur-Bayer zeigte gegen Mainz eine erschreckend schwache Leistung (AZ-Note 5). Müller selbst sprach nach dem Spiel von einer "brutalen Enttäuschung". Auch mit Selbstkritik sparte der Offensivmann nicht: Das Bayern-Spiel sei "sehr fehlerhaft" gewesen, "auch bei mir persönlich, ich habe sehr viele Fehler gemacht, war mit Ball sehr unsauber", fasste Müller zusammen.
Bei den Münchnern herrscht angesichts der aktuellen Schwächephase große Ratlosigkeit. Erklärungsversuche lieferte Salihamidzic nach dem Spiel: "Wir müssen Energie, Körperlichkeit, Zweikampfstärke in das Spiel bringen", sagte der Sportvorstand. Trainer Thomas Tuchel hat seinen Spielern trotz der Niederlage nun erstmal drei Tage freigegeben, um sich vor allem mental zu regenerieren. Damit die Leistung wieder stimmt – und die wohl chaotischste Bayern-Saison seit Jahren nicht titellos endet.