Kim, Kane, K.O.: Premier League geht wegen des FC Bayern leer aus
München - Viel hat nicht gefehlt, Harry Kane hätte an diesem Mittwochabend auch als Gegner in die Allianz Arena anreisen können. Der Deal mit dem FC Bayern befand sich zwischenzeitlich auf ganz dünnem Eis, die bereits erfolgte Einigung zwischen beiden Vereinen drohte wegen Nachforderungen der Tottenham-Seite zu platzen.
Uniteds Kaderbaustellen lassen Kane-Transfer platzen
Wie die "Daily Mail" berichtete, witterte Manchester United genau in diesem Moment seine Chance. Der Traditionsklub, der seine letzte Meisterschaft 2013 unter Sir Alex Ferguson feierte und diese seitdem sowohl Stadtrivale City als auch Erzrivale Liverpool überlassen musste, wollte mit Kane, laut "Bild"-Informationen wieder den großen Angriff starten.
Kane selbst hätte sich einen Wechsel ins Old Trafford angeblich sogar vorstellen können – aber nur, falls United ihm seinen Platz bis kommenden Sommer freigehalten hätte, wenn sein Vertrag bei Tottenham ausgelaufen wäre. Doch so weit kam es nicht. Auch, weil United andere Kaderbaustellen zu schließen hatte. Eine Kane-Verpflichtung hätte das finanziell nur noch schwer möglich gemacht.
Premier League? FC Bayern hat Kane "nicht viele Optionen" gelassen
Kane hielt bekanntlich sein Wort gegenüber den Münchnern. Der FC Bayern soll der einzige Verein gewesen sein, für den der 30-Jährige Jugendklub Tottenham verlassen hätte. United entschied sich stattdessen für Rasmus Højlund. Vor dem Aufeinandertreffen zum Auftakt der Champions League am Mittwochabend erklärte Kane noch einmal, warum seine Wahl auf den deutschen und eben nicht den englischen Rekordmeister gefallen ist: "Bayern ist ein Klub, an dem ich schon lange interessiert war", bestätigte der 30-Jährige am Dienstag. Schon bevor er nach München gekommen ist, habe Kane gewusst, wie groß der Verein sei. Deshalb habe es nach den Verhandlungen mit Bayern "nicht mehr viele Optionen gegeben".
Viele Experten auf der Insel hofften bis zuletzt, dass Kane doch noch in England bleibt. Vor allem aufgrund der Chance, sich den Premier-League-Torrekord von Alan Shearer zu schnappen.
Diesen Hoffnungen erteilte Kane eine klare Absage – mit seinem Wechsel und nun auch noch mal explizit vor dem Champions-League-Auftakt: "Natürlich wurde viel darüber gesprochen und das verstehe ich komplett, da ich so nah dran bin. Aber diese individuellen Rekorde waren nie etwas, worauf ich mich komplett konzentriert habe." Stattdessen wolle sich Kane immer weiter verbessern und müsse dafür jede Saison um Titel und die Champions League spielen.
In dieser Hinsicht ist der FC Bayern einer der besten Ansprechpartner. Auch für den Verein selbst ist der Transfer von Kane eine große Sache: "Wir haben den englischen Kapitän aus England, aus der Premier League geholt", führte Thomas Tuchel mit einem Lächeln aus: "Es ist ein wahnsinniger Deal und ein Riesentransfer."
"Hoffentlich wird es andere auch motivieren": Kane und Bellingham der Beginn der englischen Auslandswelle?
Für die Premier League ist es hingegen ein Riesen-Rückschlag. Der Kapitän spielt nicht mehr in der eigenen Liga – und auch der zweite englische Vorzeigespieler, Jude Bellingham, glänzt im Moment mit Real Madrids frisch renoviertem Santiago Bernabéu um die Wette.
Wenn es nach Kane geht, sollen ihnen noch weitere Spieler folgen: "Jude und ich treffen Entscheidungen nach dem, was am besten für uns ist. Wenn das andere Spieler, jüngere englische Spieler motiviert, ins Ausland zu gehen und dasselbe zu tun, wäre das großartig. Sie sollten sich dazu pushen, auf dem höchstmöglichen Level zu spielen, es sich nie gemütlich zu machen, wo sie gerade sind und immer nach einem höheren Level zu suchen. Das ist, was ich versucht habe und hoffentlich wird es andere auch motivieren."

"Wollte keine anderen Angebote hören": FC Bayern lässt United auch bei Kim leer ausgehen
Kane war jedoch nicht der einzige Spieler, mit dem der FC Bayern die Premier League diesen Sommer ausknockte. Auch an Kim Min-jae war Manchester United interessiert und plante, den Südkoreaner als Ersatz für den stark kritisierten Harry Maguire zu verpflichten. Laut Transfer-Insider Santi Aouna wollte United alles tun, um Kims Ausstiegsklausel zu ziehen und ihn verpflichten zu können. Als jedoch feststand, dass Lucas Hernández den FC Bayern gen Paris verlassen wird, wollte Kim nichts von anderen Angeboten hören. Der Südkoreaner wechselte nach München und wurde dort direkt zum Stammspieler in der Innenverteidigung.
Auch am Mittwochabend werden beide Bayern-Stars mit ziemlicher Sicherheit in der Startaufstellung stehen. So werden die "Red Devils", die sowohl Kane als auch Kim im Sommer unbedingt wollten, beide Stars als Gegenspieler haben.