Bayern-Star Niklas Süle wehrt sich: Fünf Jahre kein Gespräch mit Brazzo?

Bayerns Abwehr-Star zieht vor seinem Wechsel zum Rivalen Borussia Dortmund Bilanz – und äußert sich kritisch über die Münchner Führungsetage: "Vertrauen spürte ich nicht auf allen Ebenen."
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
25  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Niklas Süle verlässt den FC Bayern und wechselt zu Borussia Dortmund.
Niklas Süle verlässt den FC Bayern und wechselt zu Borussia Dortmund. © IMAGO / Revierfoto

München - Es war DER große Aufreger bei den Meister-Feierlichkeiten des FC Bayern am vergangenen Wochenende: Niklas Süle fehlte beim letzten Saisonspiel in Wolfsburg (2:2) und ließ sich anschließend auch als einziger Profi nicht auf der Bühne der Fan-Party am Nockherberg blicken. Trainer Julian Nagelsmann hatte Süles "Gefühlslage" als Grund für dessen Fernbleiben genannt. 

Was Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf die Palme brachte. "Katastrophal" sei Süles Aktion gewesen, sagte Hoeneß am Sonntag im Münchner Rathaus: "Das spricht nicht gerade für den Spieler. Wenn er von Wertschätzung spricht, dann würde ich sagen, hat er dem Verein keine Wertschätzung gegeben." Rumms!

Verzicht auf Wolfsburg-Spiel? Niklas Süle rechtfertigt sich

Doch das lässt Süle nicht auf sich sitzen. In der "Sport Bild" wehrte sich der künftige Dortmunder nun und erklärte: "Das stimmt so nicht. Da wurden am vergangenen Wochenende Dinge über mich behauptet, die einfach nicht passten. Wissen Sie: Am vergangenen Donnerstag hat mich Julian Nagelsmann gefragt, ob es für mich in Ordnung sei, wenn ich gegen Wolfsburg nicht im Kader wäre. Er wollte junge Spieler, die in der kommenden Saison bei Bayern sind, belohnen und den Vortritt lassen", sagte Süle: "Es war also eine Entscheidung des Trainer-Teams, die mich aus nachvollziehbaren Gründen nicht im Kader haben wollten. Am Freitag hieß es dann von einem unserer Co-Trainer, als sich Marcel Sabitzer verletzt hatte, kurz vor der Abfahrt, dass ich nun doch mitkönne, wenn ich wollte. Aber es sei auch okay, falls nicht. Das war die Geschichte."

Niklas Süle glaubt an Titel mit Borussia Dortmund

Am Sonntag auf dem Rathausbalkon ließ sich Süle blicken – und verabschiedete sich von den Bayern-Fans. "Vor der Meisterfeier am Sonntag, als wir alle beisammen waren, hat Julian Nagelsmann übrigens vor der gesamten Mannschaft gesagt, dass ich nichts falsch gemacht habe und dass es ihm leidtue, was aus dieser Geschichte nun mit mir gemacht werde", führte Süle aus: "Alle aus der Mannschaft und aus dem Team drumherum wissen, dass ich sie nie im Stich gelassen hätte."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Ab der kommenden Saison will der 26-Jährige mit seinem neuen Klub Borussia Dortmund Bayern die Meisterschaft abjagen. Mit den Münchnern ist er fünfmal Meister, zweimal Pokal- und einmal Champions-League-Sieger geworden, "jetzt hoffe ich, dass ich diese Erfolge mit Dortmund wiederholen kann. Was heißt hoffen: Daran glaube ich fest!", sagte Süle.

Niklas Süle vermisst Unterstützung der Bayern-Verantwortlichen

Er wolle mit dem BVB "alles dransetzen, dass Bayern nicht ein elftes Mal Meister wird". Er brenne darauf "wie eine Fackel". Die Dortmund-Verantwortlichen hätten ihm aufgezeigt, "dass wir in der nächsten Saison einen Kader haben werden, mit dem es absolut möglich ist, deutscher Meister zu werden", sagte Süle weiter. "Ansonsten hätte ich es nicht gemacht."

Deutliche Kritik äußerte Süle an den Verantwortlichen des FC Bayern. Die haben ihn – seiner Ansicht nach  – nicht immer voll unterstützt. "Ich finde schon, dass ich zeigen konnte, dass ich mit 14 Titeln meinen Teil zu der erfolgreichen Geschichte des FC Bayern beitragen konnte", sagte er.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Süle erinnerte daran, dass er im Champions-League-Finale 2020 von Ex-Trainer Hansi Flick das Vertrauen erhielt und kurz nach seinem überstandenen Kreuzbandriss früh eingewechselt wurde. Die Bayern gewannen – auch dank einer starken Süle-Leistung – 1:0 gegen Paris Saint-Germain."

Hat Salihamidzic mit Süle seit fünf Jahren kein Zukunfts-Gespräch geführt

Dieses Vertrauen spürte ich nicht auf allen Ebenen im Klub", sagte der Verteidiger im Rückblick. Sportvorstand Salihamidzic soll laut "Sport Bild" etwa in den vergangenen fünf Jahren seit Süles Wechsel von der TSG Hoffenheim kein einziges Gespräch mit dem Nationalspieler über dessen Zukunft geführt haben.

Er habe gemerkt, "dass mir die Wertschätzung fehlt und ich etwas Neues machen will", so Süle. In Dortmund, beim größten Bayern-Rivalen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
25 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Fußball-Fan am 19.05.2022 06:30 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ, die Wahrheit kann und darf man nicht wegzensieren. Einer der beiden "Mitspieler" sagt die Unwahrheit - Süle oder Uli H. Wer lügt also?

  • Radio Pähl am 19.05.2022 08:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Uli H. hat bloß nachgeplappert was er gehört hatte! Er hätte bei seiner Aussage hinzufügen sollen: "Wenn das so stimmt ...."
    Dass das so nicht stimmte und stattdessen die Darstellung vom Süle stimmt, ist ja bekannt! Der Nagelsmann hat es vor der gesamten Kapelle (Mannschaft) ja klargestellt und bestätigt!

  • Fußball-Fan am 19.05.2022 12:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Nein, ganz so einfach ist das nicht. Uli H. hat auf niedrigstem Niveau beleidigt und nachgetreten. Und die Unwahrheit gesagt. Wer hat ihm das denn "vorgeplappert"? Niemand! Er hat die Infos, die er bekommen hat, wohl bewusst verdreht um so daraus einen Schuh zu machen. Wann kommt die Entschuldigung von Uli H.? Nagelsmann hat die Größe offen zu sagen, was war.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.