Jahresrückblick 2017: So lief das Jahr beim FC Bayern München

Beim FC Bayern geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende – vor allem Personalentscheidungen haben den Verein 2017 geprägt. Doch auch auf dem Platz war bei den Münchnern einiges los. Hier gibt's den ausführlichen Jahresrückblick.
Michael Schleicher |
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Niklas Süle und Sebastian Rudy (r.) bei ihrer Präsentation am Sonntag.
Niklas Süle und Sebastian Rudy (r.) bei ihrer Präsentation am Sonntag.

München - Sportlich gesehen, war 2017 nicht das erfolgreichste Jahr für den FC Bayern: Am Ende der letzten Spielzeit standen die Münchner lediglich mit der Deutschen Meisterschaft da. In der Champions League war bereits im Viertelfinale gegen Real Madrid Schluss, im DFB-Pokal flogen sie im Halbfinale gegen Dortmund raus. Ein Titel für den deutschen Rekordmeister – eigentlich zu wenig!

Eher ungewöhnlich für den FC Bayern: Auch neben dem Platz ging es in diesem Jahr heiß her. Neuer Co-Trainer, neuer Sportdirektor, neuer Trainer, neuer Mannschaftsarzt, dazu gleichzeitig etliche Entlassungen und (einvernehmliche) Trennungen – selten gab es innerhalb eines Kalenderjahres dermaßen viele tiefgreifende Personalentscheidungen bei den Münchnern.

Doch der Reihe nach... im AZ-Jahresrückblick lassen wir das Bayern-Jahr 2017 nochmal Revue passieren. Alle wichtigen Ereignisse, sowohl auf als auch neben dem Platz, chronologisch geordnet (Stand: 22.12.):

Winter-Trainingslager und Telekom Cup

Los ging das Jahr für die Profis bereits am 3. Januar mit dem offiziellen Trainingsauftakt. Dafür reiste der deutsche Rekordmeister wieder ins Winter-Trainingslager – bis zum 11. Januar bereitete sich die Mannschaft in Doha/Katar auf die Rückrunde vor.

Bayern-Stars in Katar gelandet

Kaum wieder in Deutschland angekommen, nahmen die Bayern schon an einem Vorbereitungsturnier teil – dem Telekom Cup in Düsseldorf am 14. Januar. Neben den Bayern und Gastgeber Fortuna Düsseldorf waren auch Borussia Mönchengladbach und der 1. FSV Mainz 05 mit von der Partie. Am Ende konnte das Starensemble der Bayern das Turnier für sich entscheiden: Im Halbfinale gewannen sie gegen Düsseldorf mit 4:1 im Elfmeterschießen. Im Finale gab es dann einen 2:1-Erfolg gegen Mainz. Der erste kleine Titel für den FC Bayern – weitere sollten in den nächsten Monaten folgen.

Süle- und Rudy-Transfer: Hoffenheimer Doppelschlag

Kurz nach dem Telekom Cup machten die Bayern-Verantwortlichen dann die ersten Transfers offiziell. Die Münchner landeten bei der TSG 1899 Hoffenheim einen Doppelschlag und verpflichteten Innenverteidiger Niklas Süle sowie Mittelfeldspieler Sebastian Rudy. Mittelfeld-Allrounder Rudy war ablösefrei zu haben, für Süle mussten die Bosse satte 20 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legen. Beide Spieler kamen in der Sommerpause nach München und zeigten seitdem konstant gute Leistungen im Bayern-Trikot.

Niklas Süle und Sebastian Rudy (r.) bei ihrer Präsentation am Sonntag.
Niklas Süle und Sebastian Rudy (r.) bei ihrer Präsentation am Sonntag.

Niklas Süle (l.) und Sebastian Rudy bei ihrer Präsentation im Sommer. Schon Monate zuvor machten die Bayern die Transfers offiziell. Foto: dpa

Am 20. Januar absolvierten die Bayern ihr erstes Pflichtspiel des Jahres. Am 17. Spieltag der Bundesliga konnte sich die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti mit 1:2 beim SC Freiburg durchsetzen. Die Münchner waren zu diesem Zeitpunkt bereits an der Tabellenspitze und gaben die Führung bis zum Ende der Saison auch nicht mehr ab.

Champions-League-Aus und bittere Neuer-Verletzung

Im Februar und März waren die Bayern in absoluter Top-Form: Besonderes Highlight in dieser Zeit waren wohl die Champions-League-Achtelfinals gegen Arsenal London. Sowohl im Hin- (15. Februar) als auch im Rückspiel (7. März) konnten sie jeweils einen 5:1-Sieg gegen die "Gunners" feiern. Mal wieder traf man im Achtelfinale auf Arsenal, mal wieder zog man in die nächste Runde ein.

Doch im April mussten die Münchner dann einen ersten Stimmungsdämpfer hinnehmen – und was für einen! Die Bayern flogen aus der Champions League; im Viertelfinale unterlag man den "Königlichen" von Real Madrid. Im Hinspiel gab es eine 1:2-Heimniederlage. Nach einem Wahnsinns-Kraftakt in der regulären Spielzeit wurden die Bayern in der anschließenden Verlängerung dann förmlich abgeschlossen. Mit einem Hattrick erledigte Superstar Cristiano Ronaldo die Münchner beinahe im Alleingang.

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Besonders bitter: Kurz nach dem Aus in der Champions League gaben die Bayern bekannt, dass sich Manuel Neuer schwer am Fuß verletzt habe. Die Verletzung soll er sich kurz vor dem Gegentreffer zum 2:3 in der Verlängerung zugezogen haben. Neuer fiel aus – das Verletzungs-Drama nahm seinen Lauf! Der Torhüter fehlte in der Folge monatelang. Ende August stand Neuer dann wieder für einige Spiele zwischen den Pfosten, doch dann die erneute Hiobsbotschaft: Der Keeper habe sich erneut den Fuß gebrochen, der Einsatz kam wohl zu früh. Aktuell ist Neuer immer noch verletzt – ein Comeback ist erst wieder für das Frühjahr geplant.

Fußball-Legenden beenden ihre Karriere

Der April, es war beileibe nicht der Monat des FC Bayern: Nach dem bitteren Aus in der Champions League und der Neuer-Verletzung folgte am 26. April der K.O. im DFB-Pokal. Im Halbfinale verloren die Münchner mit 2:3 gegen den ewigen Rivalen aus Dortmund. Erste kritische Stimmen in Richtung Carlo Ancelotti waren hörbar.

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Allerdings gab es im sonst so grausigen Monat dann doch noch eine gute Nachricht für den FCB. Am 29. April, dem 31. Bundesliga-Spieltag, konnten die Bayern gegen den VfL Wolfsburg vorzeitig die Deutsche Meisterschaft klarmachen.

Zuende war die Saison dann am 20. Mai mit der Partie gegen den SC Freiburg, die die Bayern mit 4:1 gewinnen konnten. Danach gingen die Feierlichkeiten in der Allianz Arena los – Weißbierduschen inklusive. Gleichzeitig traten zwei ganz Große von der Fußballbühne ab. Das Spiel gegen Freiburg war das letzte von Kapitän Philipp Lahm und Xabi Alonso – beide beendeten ihre aktive Karriere.


Kapitän Philipp Lahm wird in der Allianz Arena verabschiedet. Foto: dpa

Noch am selben Tag fand die Meisterfeier mit Hunderten Fans auf dem Marienplatz statt. Die Bayern feierten ihre fünfte Deutsche Meisterschaft in Folge. Am Ende hatten sie satte 15 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten, die Aufsteiger von RB Leipzig.

Knapp eine Woche später wurde Philipp Lahm in die "Hall of Fame" des FC Bayern aufgenommen. Der Verteidiger reihte sich somit neben Bayern-Legenden wie Gerd Müller, Franz Beckenbauer, Stefan Effenberg oder Oliver Kahn ein.

James, Tolisso und "Brazzo": Transfer-Coups im Sommer

Am 9. Juni kehrte dann ein alter Bekannter an die Säbener Straße zurück. Carlo Ancelotti machte den ehemaligen Bayern-Spieler und Publikumsliebling Willy Sagnol zu seinem Co-Trainer. Der 40-Jährige spielte neun Jahre lang (2000 bis 2009) für die Münchner, beackerte damals die rechte Abwehrseite. Vor seinem Trainer-Engagement in München war Sagnol Coach in Bordeaux.

Allgemein waren der Juni und Juli die Monate der Transferentscheidungen bei den Bayern. Nur zwei Tage nach der Vorstellung von Sagnol, gaben die Verantwortlichen den Transfer von Bremens Serge Gnabry bekannt. Der Offensiv-Youngster wechselte für acht Millionen Euro Ablöse von der Weser an der Isar. Doch viel konnte Gnabry nicht in München zeigen – rund einen Monat später teilten die Bayern mit, dass der 22-Jährige direkt nach Hoffenheim weiterverliehen wird. Die TSG zahlte eine Million Euro Leihgebühr. Im Sommer 2018 soll Gnabry dann genügend Spielpraxis gesammelt haben und zu den Bayern zurückkehren.

Transfer-Hammer am 14. Juni: Corentin Tolisso wechselte für 41,5 Millionen Euro zu den Bayern. Damit ist der Franzose der neue Rekord-Neuzugang der Bundesliga, kein Spieler kostete bisher mehr. Tolisso löste den bisherigen Spitzenreiter Javi Martínez ab, für den die Bayern im Sommer 2012 40 Millionen Euro Ablöse zahlten.

Corentin Tolisso: Der Franzose wurde als Nachfolger von Xabi Alonso im zentralen und defensiven Mittelfeld verpflichtet.
Corentin Tolisso: Der Franzose wurde als Nachfolger von Xabi Alonso im zentralen und defensiven Mittelfeld verpflichtet. © Matthias Balk/dpa

Corentin Tolisso (r.) bei seiner offiziellen Vorstellung im Sommer. Foto: dpa

Rund einen Monat später dann der nächste Coup der Bayern-Bosse: Mit der Verpflichtung von James Rodríguez gelang den Münchnern ein "galaktischer" Neuzugang – der junge Kolumbianer wechselt leihweise für zwei Jahre von Real Madrid zu den Bayern. Danach besteht eine Kaufoption – für die Dienste des Offensivstars zahlten die Bayern 13 Millionen Euro Leihgebühr. James war auch der letzte getätigte Transfer des FCB – mit Niklas Süle bekam man die dringend benötigte Verstärkung in der Innenverteidigung. Sebastian Rudy und Corentin Tolisso sorgen für mehr Tiefe im defensiven und zentralen Mittelfeld und mit James haben sich die Münchner echtes Star-Flair in die Mannschaft geholt.

James Rodríguez: Der Kolumbianer wird vorerst für zwei Jahre ausgeliehen – danach besteht eine Kaufoption für den Real-Spieler.
James Rodríguez: Der Kolumbianer wird vorerst für zwei Jahre ausgeliehen – danach besteht eine Kaufoption für den Real-Spieler.

Der Superstar ist da: James (m.) mit Carlo Ancelotti (l.) und Karl-Heinz Rummenigge. Foto: dpa

Bei der Sommer-Ausgabe des Telekom Cups im Borussia-Park waren die Münchner ebenfalls dabei und konnte das Mini-Turnier gewinnen. James feierte dabei auch sein Debüt für die Roten.

Telekom Cup: Die besten Bilder vom James-Debüt

Am 31. Juli nahm dann auch das leidige Thema Sportdirektor ein Ende – endlich möchte man da fast schon sagen. Den ganzen Sommer über gab es Spekulationen um den vakanten Posten – das Amt war seit dem Weggang von Matthias Sammer im Sommer 2016 nicht mehr besetzt. Kandidat Nummer eins war Philipp Lahm, der zum Ende der Saison seine Karriere beendet hatte. Der ehemalige Kapitän erteilte den Bossen allerdings eine Absage. Mit Hasan "Brazzo" Salihamidzic holte man sich neben Sagnol einen weiteren ehemaligen Bayern-Spieler ins Funktionärsteam. Der mittlerweile 40-Jährige spielte von 1998 bis 2007 in München.

Elfer-Krimi im Supercup: Erster Titel der neuen Saison

Die Sommermonate blieben ereignisreich: Nur einen Tag nach der "Brazzo"-Verpflichtung eröffneten die Bayern ihr neues Nachwuchsleistungszentrum, den FC Bayern Campus in Oberschleißheim. Hier trainieren und spielen die Mannschaften U9 bis U19 sowie die Frauen- und Mädchen-Mannschaften des FCB. Auf dem hinteren Teil des Campus gibt es zudem eine Sporthalle, für die Abteilungen Basketball, Handball und Tischtennis. Hier sollen die FCB-Stars der Zukunft ausgebildet werden. Mit dem Bau des neuen Zentrums haben die Bayern einen wichtigen Schritt in Richtung Jugendarbeit gemacht.

Am gleichen und darauffolgenden Tag fand der Audi Cup in München statt. Der FC Bayern lud zum Vorbereitungsturnier in die Allianz Arena ein – das Teilnehmerfeld bestand aus internationalen Top-Mannschaften. Neben den Bayern waren auch Atlético Madrid, der FC Liverpool und der SSC Neapel mit von der Partie. Allerdings belegten die Bayern in diesem Jahr den letzten Platz beim Turnier. Im Halbfinale verlor die Mannschaft von Carlo Ancelotti mit 0:3 gegen den FC Liverpool, auch im Spiel um Platz drei gab es eine Pleite – dem SSC Neapel musste man sich mit 0:2 geschlagen geben. Die Generalprobe für den DFL-Supercup wenige Tage später gegen Borussia Dortmund ging somit gehörig schief.

Trotz des enttäuschenden Ergebnisses im Audi Cup konnte sich der Bayern am 5. August den ersten Titel der Saison sichern. Die Münchner konnten sich im DFL-Supercup gegen den ewigen Rivalen aus Dortmund durchsetzen – allerdings erst im Elfmeterschießen. Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit und einer torlosen Verlängerung ging es also in Elfmeterschießen. Jeweils sechs Spieler mussten antreten, ehe es eine Entscheidung gab. Während Marc Bartra seinen Strafstoß vergab, netzte Neuzugang Niklas Süle ein und sicherte den Bayern somit den Supercup.

Einzelkritik: Die Bayern beim Supercup-Sieg gegen den BVB

Wie jedes Jahr ging es auch heuer wieder für die Bayern-Stars auf die Wiesn. Eine Sache war diesmal jedoch anders: Findet der Oktoberfest-Besuch sonst traditionell immer erst am letzten Sonntag statt, waren Spieler und Verantwortliche dieses Jahr schon am zweiten Samstag (23. September) auf der Theresienwiese. Der Grund: Am 1. Oktober ging es für die Münchner zum Auswärtsspiel nach Berlin – also musste der Wiesn-Besuch nach vorne verlegt werden. Einen Tag nach dem unglücklichen Remis gegen den VfL Wolfsburg gönnte sich der Tross in Käfer's Wiesn-Schänke ein Mittagessen – die ein oder andere Maß natürlich inklusive.

Schon zwei Tage zuvor machte Trainer Carlo Ancelotti mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic und einigen weiteren FCB-Verantwortlichen einen Abstecher auf die Wiesn. Abends feierten die Bosse ganz entspannt ebenfalls in der Wiesn-Schänke. Ob Ancelotti da schon wusste, dass sein Trainerstuhl gehörig wackelt?

Durst ham's! FC-Bayern-Stars auf dem Oktoberfest

Ancelotti muss nach PSG-Pleite gehen

Knapp eine Woche nach dem Wiesn-Besuch folgte dann der große Knall an der Säbener Straße. Einen Tag nach dem 0:3-Debakel in der Champions League bei Paris Saint-Germain zogen Rummenigge und Co. die Reißleine: die Bayern trennten sich von Carlo Ancelotti! Die Mannschaft zeigte in den Wochen zuvor wenig ansprechenden Fußball, auch die Ergebnisse stimmten mitunter nicht. Die desaströse Vorstellung in der französischen Hauptstadt war dann der ausschlaggebende Punkt für die Trennung.

Einzelkritik: James taucht unter, Lewy inkonsequent

Ein Trainer-Rauswurf bei den Bayern mitten in der Saison – eine Seltenheit! Der bisherige Co-Trainer Willy Sagnol übernahm darauf interimsmäßig das Amt des Cheftrainers. Bei seinem einzigen Spiel als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie spielten die Bayern 1:1 gegen Berlin.


Carlo Ancelotti (l.) kommt nach der Niederlage bei PSG wieder in München an. Foto: dpa

Triple-Held Heynckes ist wieder da

Sofort nach dem Ancelotti-Aus begannen natürlich die Spekulationen – wer könnte in Zukunft auf der Trainerbank der Münchner sitzen? Die heißesten Kandidaten: Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann, Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel und Liverpools Trainer Jürgen Klopp. (Hier das Ergebnis unserer damaligen Umfrage.)

Am Ende landeten die Bayern wieder mal einen Coup und präsentierten eine Lösung, die wohl niemand wirklich auf dem Schirm hatte. Präsident Uli Hoeneß konnte seinen guten Freund Jupp Heynckes aus dem Ruhestand zurückholen und überreden, die Mannschaft bis zum Ende der Saison zu trainieren. Die Freude war groß – der sympathische Triple-Triumphator hatte an der Säbener Straße wieder die Fäden in der Hand! Unterstützt wird er dabei von seinen ehemaligen Kollegen, den Co-Trainern Hermann "Tiger" Gerland und Peter Hermann, den die Bayern von Fortuna Düsseldorf loseisten. Willy Sagnol wurde kurze Zeit später freigestellt.


Jupp Heynckes (m.) bei seiner Vorstellung im Oktober. Foto: mxm

Am 9. Oktober übernahm der 72-Jährige ganz offiziell – was folgte war eine beeindruckende Serie von neun Siegen in Folge. Heynckes' "Wochen der Wahrheit" mit Champions-League- und Pokalspielen – sie waren geglückt.

So setzten sich die Bayern am 25. Oktober in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen RB Leipzig durch. Es war ein dramatisches Spiel, ein Krimi – die Münchner gewannen mit 6:5 im Elfmeterschießen. Wenige Tage später wurden die nächsten Pokalspiele ausgelost, die Bayern bekommen es am 20. Dezember erneut mit einem richtig harten Brocken zu tun: Nach Leipzig wartet nun in der nächsten Runde Borussia Dortmund auf Heynckes und die Mannschaft.

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Daneben machten die Bayern im Oktober durch Siege gegen Celtic Glasgow (3:0, 1:2) den Einzug ins Achtelfinale der Champions League klar. Auch das Auswärtsspiel gegen den RSC Anderlecht gewann die Mannschaft mit 1:2. Im letzten Gruppenspiel gegen Paris Saint-Germain am 5. Dezember glänzten die Bayern und nahmen mit einem 3:1-Erfolg Revanche für die Niederlage in Paris. Corentin Tolisso erzielte zwei Treffer, auch Robert Lewandowski war einmal erfolgreich. Um noch Sieger der Gruppe B zu werden, hätten die Münchner allerdings mit vier Toren Unterschied gewinnen müssen. So aber blickt man als Zweiter der Achtelfinal-Auslosung am 11. Dezember entgegen.

Mannschaftsarzt Braun schmeißt hin – "Mull" kommt wieder

Anfang November beendete der FCB die Zusammenarbeit mit Dr. Volker Braun – offiziell auf eigenen Wunsch des Mannschaftsarztes hin. So wolle 44-Jährige nach vier Jahren beim deutschen Rekordmeiter wieder mehr Zeit für seine Familie haben. Spekulationen folgten prompt: So soll Braun den Bossen mit der Kündigung zuvorgekommen sein – offenbar waren die Bosse nicht immer zufrieden mit den Behandlungsmethoden des Arztes. Als Nachfolger wählten die Bayern wieder einen alten Bekannten: Mull kehrte an die Säbener Straße zurück! Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt war jahrzehntelang der Mannschaftsarzt der Münchner – nach einem Clinch mit dem damaligen Trainer Pep Guardiola, war die Ära der Medizin-Koryphäe im jahr 2015 beendet. Allerdings nur vorerst, denn Mitte November kam dann heraus, dass der Doktor die Mannschaft wieder unterstützen werde.

Rund zwei Wochen später fand die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München im Audi Dome statt. Die Bosse um Rummenigge und Hoeneß präsentierten den Mitglieder neue Rekord-Umsatzzahlen.


Uli Hoeneß (vorne) und Karl-Heinz Rummenigge bei der Jahreshauptversammlung im November. Foto: Rauchensteiner/Augenklick

Daneben gab Rummenigge auch bekannt, dass sie den verliehenen Douglas Costa für eine Rekordsumme von 46 Millionen Euro an Juventus Turin verkaufen werden – noch nie haben die Münchner einen Spieler für eine höhere Ablöse abgegeben. Ebenfalls erwähnenswert war eine Aussage von Uli Hoeneß: So teilte er den Mitgliedern mit, dass er sich durchaus vorstellen könne, dass Jupp Heynckes doch noch ein Jahr länger Trainer sein könnte.

Darauf angesprochen, dementierte der 72-Jährige die Aussagen des Präsidenten. Es sei klar abgemacht, dass sein Engagement als FCB-Coach im Sommer 2018 ende. Auch Rummenigge bestätigte, dass es keine Gespräche mit Heynckes bezüglich einer Verlängerung gegeben habe. Stand jetzt müssen sich die Bosse für die neue Spielzeit also nach einem neuen Trainer umsehen. Doch vor allem das Jahr 2017 hat gezeigt, dass die Münchner für die ein oder andere überraschende Personalentscheidung gut sind. Möglicherweise lässt sich Heynckes ja doch noch zum Bleiben überreden.

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Spannung war dann nochmal am 11. Dezember angesagt – die Achtelfinal-Spiele in der Champions League wurden ausgelost. Die Bayern hätte es dabei deutlich schlimmer treffen können, denn statt Manchester City oder dem FC Barcelona wurde den Münchner Besiktas Istanbul zugelost. Losfree in Nyon war übrigens der frühere Bayern-Spieler Xabi Alonso. Das Hinspiel in München findet am 20. Februar (20:45 Uhr) statt, das Rückspiel dann am 14. März (18 Uhr) in Istanbul.


Xabi Alonso bei der Auslosung am Montagmittag. Foto: Salvatore Di Nolfi/Keystone/dpa

Pokalsieg gegen BVB und Wagner-Transfer

Das Fußball-Jahr 2017 endete für den FC Bayern dann mit einem richtigen Kracher: Am 20. Dezember spielten die Münchner im DFB-Pokal gegen den ewigen Rivalen aus Dortmund. Nach einer fulminanten ersten Halbzeit ließ die Heynckes Truppe im zweiten Durchgang spürbar nach. Am Ende hat es trotzdem gereicht, die Bayern gewannen zuhause mit 2:1.

Nur vier Zweier gegen den BVB

Einen Tag nach dem Sieg gegen Dortmund meldeten die Bayern-Verantwortlichen endlich Vollzug: Sandro Wagner wechselt im Winter zum FC Bayern! Medienberichten zufolge beträgt die Ablösesumme für den 30-jährigen Nationalspieler 13 Millionen Euro. Der Stürmer von der TSG Hoffenheim wurde als Ersatz für Robert Lewandowski geholt. Noch am selben Tag machten die Bosse einen weiteren Deal fix: Die Verantwortlichen konnten Kingsley Coman langfristig binden, der Vertrag wurde vorzeitig bis 2023 verlängert.

Jetzt haben die Spieler erstmal frei – ein anstrengendes und aufreibendes Jahr, mit vielen Änderungen abseits des Platzes, geht zu Ende. Weiter geht's im neuen Jahr dann direkt am 2. Januar, wenn der FCB-Tross ins Winter-Trainingslager nach Doha reist.

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