Holger Badstuber kritisiert die Bayern-Jugend

Der Bayern-Verteidiger wirft dem Nachwuchs eine falsche Einstellung vor: „Manche hauen sich nicht voll rein. Die Jugend ist zu bequem“.
Maximilian Koch |
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Holger Badstuber warnt vor dem HSV.
dpa Holger Badstuber warnt vor dem HSV.

Der Verteidiger des FC Bayern wirft dem Nachwuchs eine falsche Einstellung vor: „Manche hauen sich nicht voll rein. Die Jugend ist zu bequem“.

München - Holger Badstuber weiß, wie es ist, sich immer wieder heranzukämpfen. Wie es sich anfühlt, wenn der Körper nicht so will wie der Kopf – und man sich über Monate in der Reha quälen muss, ehe es endlich zurückgeht auf den Platz. An den Ort, der für Fußballer wie ihn alles bedeutet. Umso erstaunlicher und verwirrender ist es für einen Profi wie Badstuber, der in den vergangenen drei Jahren mehr als 150 Partien wegen Verletzungen verpasst hat, wenn Spieler ihren Beruf nicht schätzen. Speziell junge Spieler. Diese Verwunderung hat Holger Badstuber am Mittwoch in die Öffentlichkeit getragen.

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„Die Jugend von heute ist zu bequem“, sagte der 28-Jährige – und setzte dann zu einer Generalkritik an den Nachwuchsspielern des FC Bayern an, die man so von keinem anderen Spieler aus dem aktuellen Kader je vernommen hat. „Es ist eine super Sache, wenn man bei Bayern spielen darf, ein Privileg“, sagte Badstuber: „Das muss man sich auch hinter die Ohren schreiben.“ Offenbar, so die Ansicht des Defensivspielers, lassen viele Junioren bei den Bayern diese Einstellung aber vermissen. „Manche hauen sich nicht voll rein, man muss noch mehr Biss haben. Vielleicht werden diese Spieler auch vom Umfeld bedient, keine Ahnung. Das ist nicht mehr das, was es früher war.“

Namen wollte Badstuber zwar nicht nennen, doch auf zwei Spieler zielten die deutlichen Worte offenbar auch ab. Gianluca Gaudino und Sinan Kurt, die den Klub im Winter verlassen haben (Gaudino zu St. Gallen, Kurt zu Hertha BSC). Beide hochtalentiert, beide erst am Anfang ihrer Karriere – aber beide mit der falschen Einstellung zu ihrem Beruf?

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Badstuber betonte, dass es vor allem an den Spielern selbst liegen würde, sich bei den Bayern durchzusetzen. Denn das sei auch im Jahr 2016 und bei aller Qualität im Bayern-Kader möglich. „Es ist sehr schwer, klar, früher war es auch schon schwer. Gerade haben wir eine sehr junge Mannschaft, die noch wachsen kann. Dennoch ist der Weg für Talente nicht blockiert, auch den Sprung bei uns zu schaffen. Wenn man das unbedingt will und alles dafür tut, und wenn man auch Geduld hat, dann ist die Tür nicht zu.“

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Dass seit David Alaba kein Nachwuchsspieler mehr den Durchbruch bei den Profis geschafft hat, sei deshalb nicht dem Verein zuzuschreiben. „Ich kritisiere nicht den FC Bayern, ich kritisiere eher die Spieler“, sagte Badstuber. Dabei, so der Innenverteidiger, gebe es genügend Vorbilder für die Junioren. „Wir haben viel auf uns genommen“, sagte Badstuber – und meinte damit sich selbst, David Alaba, Thomas Müller und Philipp Lahm. „Wir haben ein Ziel gehabt und das gnadenlos verfolgt. Wir haben nicht links und rechts geschaut, wir haben unser Ding durchgezogen.“ Doch genau das zeichne junge Spieler nicht mehr aus: „Die Generationen haben sich verändert, die Jugend von heute ist nicht mehr die Jugend von gestern.“

Ein bisschen sprach Badstuber dann auch noch über sich und seine Perspektiven in dieser Rückrunde. „Ich will nur meine Leistung bringen“, sagte er bescheiden. Und die EM im Sommer, ist die ein Ziel? „Daran denke ich gar nicht, ich lebe im Jetzt.“ Typisch Badstuber. Träumen können andere.

 

 

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