FC Bayern: Max Eberl kontaktiert Trainer-Genie Roberto De Zerbi – er lässt sogar Guardiola staunen
München - Pep Guardiola kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Das kommt öfter mal vor – in diesem Fall schien der Ex-Trainer des FC Bayern seine Worte aber mit Bedacht zu wählen.
"Passt auf, was ich jetzt sage, denn ich bin davon überzeugt, dass es stimmt", sagte der Katalane im Mai vergangenen Jahres über den Chefcoach seines nächsten Gegners: "Er ist einer der einflussreichsten Trainer der letzten 20 Jahre. Es gibt keine Mannschaft, die so spielt. Es ist einzigartig!"
Ein Ritterschlag von allerhöchster Stelle, über den sich nicht etwa Liverpools Jürgen Klopp oder Arsenals Mikel Arteta freuen durfte. Nein: Der nächste Gegner von Manchester City in jenem Frühjahr hieß Brighton and Hove Albion – und deren Trainer Roberto De Zerbi. Roberto De wer?!
FC Bayern: Roberto De Zerbi ist eines der heißesten Eisen auf dem europäischen Trainermarkt
Noch hat der gemeine Beobachter den Lombardischen Fußballlehrer womöglich noch nicht so wirklich auf dem Schirm, doch das dürfte sich bald ändern: Trotz vergleichsweise überschaubarer finanzieller Mittel mischt der 44-Jährige mit Brighton seit seiner Amtsübernahme im September 2022 die Premier League auf. Die vergangene Saison beendeten die Seagulls auf einem starken sechsten Platz (Vereinsrekord), in der aktuellen belegen sie Rang acht. Und das mit attraktivem Offensivfußball, der bei weitem nicht nur Guardiola begeistert.
FC Bayern: De Zerbi ist wohl die Top-Alternative für Xabi Alonso
De Zerbi hat sich im Eiltempo zu einem der begehrtesten Trainer in Europa gemausert – nun hat ihn offenbar auch der FC Bayern auf dem Zettel. Die absolute Wunschlösung für die Nachfolge von Thomas Tuchel ist zwar immer noch Xabi Alonso von Bayer Leverkusen. Sollte sich die Verpflichtung des Basken nicht realisieren lassen, wäre De Zerbi aber wohl die Top-Alternative.
Bericht: Max Eberl hat bereits Kontakt zu De Zerbi aufgenommen
Laut einem Bericht der "Sport Bild" hat es zwischen beiden Seiten sogar schon Kontakt gegeben. Demnach hat Sportvorstand Max Eberl das Interesse der Münchner im Rahmen eines persönlichen Gesprächs bereits hinterlegt. Wie englische Medien berichten, hat De Zerbi in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel in Höhe von 14 Millionen Euro verankert. Damit wäre er wohl deutlich günstiger zu haben als Alonso, bei dem die Ablöse im Sommer mangels entsprechender Klausel frei verhandelt werden müsste.
Zuletzt hatte Eberl bereits angedeutet, dass die Wahl bei der Suche nach einem Tuchel-Nachfolger durchaus auch auf einen überraschenden Kandidaten fallen könnte. Dies würde auch auf De Zerbi zutreffen. Während seiner aktiven Zeit als Spieler trieb sich der in Bescia geborene Mittelfeldspieler weitgehend in den Niederungen des italienischen Fußballs herum, insgesamt kam er auf gerade einmal drei Einsätze in der Serie A. Auch seine Trainer-Vita ließt sich mit Stationen wie Benevento, Sassuolo, Shaktar Donezk und nun eben Brighton nicht wirklich Bayern-like. Aber was muss das schon heißen?
Die Spielidee von De Zerbi würde zum FC Bayern passen
"Man muss nicht bei den Topklubs gewesen sein, um Manager eines Topklubs zu werden. Ich wurde in Barcelona zum Manager der ersten Mannschaft ernannt, als ich aus der vierten Liga kam und keine Erfahrung auf höchster Ebene hatte", meinte etwa Guardiola mit Verweis auf seine eigene Laufbahn.

Tatsächlich würde De Zerbi mit seiner Herangehensweise an den Fußball sehr gut zum deutschen Rekordmeister passen. Bei Brighton setzt der 44-Jährige in aller Regel auf ein 4-2-3-1-System, mit dem auch die Bayern in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert haben. Seine Spielidee sieht zudem enorm hohe Ballbesitzwerte und einen klaren spielerischen Ansatz vor. Der Gegner soll nicht mit schnellen Umschaltsituationen, sondern mit geduldigen Passstafetten geknackt werden.
De Zerbis Brighton kann statistisch mit den absoluten Top-Teams mithalten
Wie sehr die Spielweise des vergleichsweise kleinen Brighton dem der europäischen Spitzenklubs ähnelt, zeigt sich auch in den Zahlen. In der aktuellen Premier-League-Saison kommen die Seagulls auf einen Ballbesitzanteil von 63 Prozent – das ist sogar knapp mehr als der FC Bayern in der Bundesliga (62 Prozent). In Sachen Passgenauigkeit (89 Prozent) liegen beide sogar gleichauf. Zudem hat sich De Zerbis Team (135) nach den beiden Top-Mannschaften Manchester City (202) und Arsenal (159) in der laufenden Spielzeit die meisten Angriffe herausgespielt. Ein herausragender Wert!
"Er ist bei weitem besser als seine Gegner. Er reißt den Ballbesitz an sich, wie es lange Zeit niemand mehr gemacht hat", schwärmt Guardiola von De Zerbis Fußball: "Wenn du nicht auf höchstem Niveau agierst, dann macht er mit dir, was er will."
Übrigens: Die Bayern sind nicht der einzige Top-Klub, der Interesse an einer Verpflichtung De Zerbis zeigt. Auch der FC Barcelona, FC Liverpool, Manchester United und Chelsea sollen ein Auge auf ihn geworfen haben. Guardiola brachte ihn sogar schon als seinen eigenen Nachfolger bei ManCity ins Spiel – aber wen wundert das schon, bei all der Schwärmerei?