FC Bayern München: Die beste Abwehr der Welt

Lahm, Hummels, Boateng, Alaba – und dahinter Neuer: Der FC Bayern hat sich defensiv nochmal verstärkt. Wird jetzt unter Ancelotti "italienischer" gespielt? "Wir haben die Spielweise noch drin".
Maximilian Koch |
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Die Bayern-Defensive der neuen Saison: Philipp Lahm, Jérôme Boateng, Manuel Neuer, Mats Hummels und David Alaba (v.l.).
Die Bayern-Defensive der neuen Saison: Philipp Lahm, Jérôme Boateng, Manuel Neuer, Mats Hummels und David Alaba (v.l.). © dpa/Augenklick/AZ

München - Herr Kapitän, wie ist das denn nun mit dieser brillanten Defensive des FC Bayern? Da sind ja wohl Superlative angebracht, oder nicht? Philipp Lahm grinst, überlegt und windet sich mit seinem diplomatischen Talent aus der Situation. "Das müssen andere beurteilen", sagt er am Donnerstag cool.

Aber klar: Die Vorstellung einer Viererkette mit ihm, David Alaba, Jérôme Boateng, Mats Hummels und dahinter Manuel Neuer gefällt auch Lahm. "Unser Kader ist ganz sicher nicht schlechter geworden", sagt er. Nach Philipp-Lahm-Maßstäben ist das als großes Lob zu verstehen.

Lesen Sie hier: Lahm - "Uli ist für den Verein sowas von wichtig"

Es sind sich ja auch eigentlich alle einig: Besser als diese Bayern-Abwehr – das ist kaum möglich. Die AZ erklärt den neuen Defensivverbund.

Die Innenverteidigung

Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Abwehrlegende Jürgen Kohler – für sie steht fest, dass Boateng und Hummels das stärkste Verteidigerduo der Welt bilden. "Ein stabiler Innenverteidiger hat noch gefehlt, Hummels wird sicher noch mal für mehr Stabilität sorgen", sagt Matthäus der AZ.

Kohler erklärt im "Kicker", dass sich die beiden Nationalspieler "sehr gut ergänzen, ihre Stärken und Schwächen heben sich im Zusammenspiel gewissermaßen auf." Der Weltmeister von 1990 sieht Hummels als besseren Aufbauspieler, Boateng besteche durch seine Schnelligkeit und sein Zweikampfverhalten. Bei der EM konnten sich Boateng, der aktuell einen Muskelbündelriss auskuriert, und Hummels schon mal einspielen. Sie gehörten zu den herausragenden Innenverteidigern des Turnier. "Das ist schon eine beeindruckende Qualität, die wir kommende Saison in der Defensive stellen werden", sagte Hummels der "Sport Bild". An diesem Trio – im Tor wacht Manuel Neuer – muss man erstmal vorbeikommen.

Die Außenverteidigung

Mit Carlo Ancelotti ist schon alles besprochen, verrät Philipp Lahm am Donnerstag: "Er plant mit mir als Rechtsverteidiger, so gehe ich in die Saison." Unter Pep Guardiola war der Kapitän gelegentlich ins defensive Mittelfeld ausgewichen. Dieses Experiment ist erstmal abgeschafft.

Lesen Sie hier: Ohne eigenes EM-Tor - Müller übt Selbstkritik

Links gibt es über David Alaba trotz einer schwachen EM keine Diskussion. Der Österreicher konnte sich im Nationalteam nicht auf seiner Wunschposition im zentralen Mittelfeld empfehlen. Es ist zu erwarten, dass Ancelotti auf eine eingespielte Abwehrkette setzt und sein Team generell mit einer konservativeren Taktik auf den Platz schickt als Pep. Italienischer eben. "Es kann durchaus sein, dass es etwas defensiver wird", sagt Lahm: "Wir haben unter Jupp Heynckes auch defensiver gespielt als unter Pep und waren sehr erfolgreich. Die Mannschaft hat diese Spielweise noch drin."

Mauernde Bayern wird es zwar nicht geben, aber Kontermomente in einem Champions-League-Halbfinale sind durchaus vorstellbar.

Die Ersatzspieler

Medhi Benatia zieht es zu Juventus, Rafinha wird vom AS Rom beobachtet. Der Brasilianer könnte den Verein noch verlassen, zumal die Bayern Kontakt zu Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel aufgenommen haben sollen. Der 25-jährige Senegalese kann innen und rechts hinten verteidigen.

Auf der linken Außenbahn heißt die erste Alternative zu Alaba Juan Bernat, rechts hat sich Joshua Kimmich bei der EM als erstklassige Option erwiesen. Luxuriös stellt sich die Lage in der Innenverteidigung dar. Hinter dem gesetzten Duo Boateng/Hummels gibt es zwei starke Vertreter: Holger Badstuber und Javi Martínez. Badstuber trainiert seit Vorbereitungsbeginn wieder mit der Mannschaft, nimmt sich allerdings noch seine Pausen.

Am Donnerstag geht er plötzlich vor dem Abschlussspiel vom Platz. Ein Rückschlag? "Alles gut, alles abgesprochen", beruhigt er. Ich brauche Zeit und Geduld. Die Pause war lang. Im Februar hatte er sich schwer am Sprunggelenk verletzt, anschließend mal wieder in der Reha zurückgekämpft. "Das Heranarbeiten wird mit dem Alter leichter", sagt er: "Früher war man vielleicht zu akribisch, zu ungeduldig. Jetzt taktiert man alles genauer, geht Schritt für Schritt."

Sein Ziel sei es, beim Bundesliga-Start in sechs Wochen fit zu sein. Dann ist auch er wieder fester Teil der besten Abwehr der Welt.

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