FC Bayern: Joshua Zirkzee stagniert - Hansi Flick mit deutlicher Ansage
München - Nur gut eine Stunde, länger brauchte Joshua Zirkzee nicht, um erstmals für Furore zu sorgen. Gleich in seinem Debüt für die Bayern Amateure steuerte der damals 17-Jährige drei Tore und einen Assist bei und führte den damaligen Regionalligisten fast im Alleingang zum 5:1-Sieg über Schalding-Heining. Er wolle so schnell wie möglich in die Bundesliga, so die forsche Ansage des Sturm-Hünen nach der Partie.
Nicht einmal zwei Jahre ist das erst her, den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs hat Zirkzee geschafft. Doch schon länger hakt es in der noch jungen Karriere des Angreifers, der Ende 2019 mit zwei Last-Minute-Treffern in seinen ersten acht Einsatzminuten bei den Profis einen steilen Aufstieg hinlegte.

Mangelnde Einstellung? Wiederholte Kritik an Joshua Zirkzee
Er gebe sich zu schnell zufrieden und auch seine Einstellung lasse bisweilen zu wünschen übrig, hört man aus dem Umfeld der Bayern. Auch öffentlich versuchten die Verantwortlichen in Person von Hansi Flick und Campus-Boss Jochen Sauer bereits mehrfach, ihr Sturm-Juwel aufzurütteln. Bisher gelang das offenbar nicht in dem gewünschten Ausmaß.
In dieser Spielzeit kommt der 19-Jährige, der in der internen Stürmer-Hierarchie hinter Weltfußballer Robert Lewandowski und Routinier Eric Maxim Choupo-Moting nur noch Rang drei belegt, auf gerade einmal fünf (Teil-)Einsätze für die erste Mannschaft. Noch immer wartet er auf seine erste Torbeteiligung in dieser Saison, die bis dato letzte steuerte er im Juni vergangenen Jahres bei. Lange her.
FC Bayern: Joshua Zirkzee mit wenig Spielpraxis
Schon seit Monaten wird daher über eine Leihe spekuliert. Schon im vergangenen Sommer bekundete der 1. FC Köln Interesse am jungen Niederländer. Auch Eintracht Frankfurt hat Zirkzee auf dem Zettel, wie Sportvorstand Fredi Bobic am vergangenen Wochenende bestätigte. Um zumindest etwas Spielpraxis zu sammeln, wird sich der 19-Jährige bis dahin wohl auch auf Einsätze bei der zweiten Mannschaft einstellen dürfen.
"Er wird Spiele bekommen, auch bei der U23", meinte Trainer Hansi Flick am Donnerstag. Schon im Herbst, Zirkzee hatte nach einer Sprunggelenksverletzung noch mit Fitnessrückstand zu kämpfen, stürmte der Niederländer insgesamt drei Mal für den amtierenden Titelverteidiger in der 3. Liga, lieferte dort allerdings auch eher überschaubare Leistungen ab: Zu verspielt, unkonzentriert, bisweilen gar desinteressiert wirkten die Auftritte des Torjägers in Deutschlands dritthöchster Spielklasse.
Flick: Zirkzee muss bei der U23 zeigen, was er kann
In den kommenden Spielen für die Amateure erwartet man sich beim Rekordmeister ein anderes Auftreten, wie Flick recht unverhohlen durchklingen ließ. "Aus dem Training bei den Profis kann er viel mitnehmen. Aber dann muss er bei der U23 zeigen, was er kann. Das erwarten wir von ihm", meinte der Triple-Coach und wurde deutlich: "Dann muss er sich in den Dienst der Mannschaft stellen und dafür sorgen, dass die zweite Mannschaft die Spiele gewinnt, wenn er dabei ist. Er ist gut vor dem Tor, hat eine starke Technik und gute Dynamik. All diese Dinge muss er dann auch in der U23 zeigen."
Allzu lange wird es womöglich gar nicht dauern, bis Zirkzee den Worten von Bayerns Chefcoach Folge leisten kann: Am kommenden Samstag steht das prestigeträchtige Derby gegen den TSV 1860 an (14 Uhr/Magenta Sport, BR und im AZ-Liveticker). Sollte er dort dabei sein, muss er liefern. Es wird mal wieder Zeit.