Es geht um einen DFB-Star: Erfüllt der FC Bayern bald die Wunschvorstellung von Uli Hoeneß?

Thomas Müller hat in den USA eine klare Botschaft an seine potenziellen Nachfolger im DFB-Mittelfeld: Jamal Musiala und Florian Wirtz. Leverkusens Jungstar rückt zudem immer mehr in den Fokus des FC Bayern.
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Schlägt Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen (l.) im Sommer bei Florian Wirtz zu – und erfüllt damit gleichzeitig einen Wunsch von Bayern-Patron Uli Hoeneß?
Schlägt Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen (l.) im Sommer bei Florian Wirtz zu – und erfüllt damit gleichzeitig einen Wunsch von Bayern-Patron Uli Hoeneß? © imago/Contrast

München - Thomas Müller (34) ist nach Mats Hummels (34) der Stammesälteste im Kader des DFB-Teams – und er hatte da mal eine Botschaft vorbereitet für die Jüngsten im Team, für Jamal Musiala (20) und Florian Wirtz (20). "Die deutsche Nationalmannschaft hat in den Halbräumen, in den Zwischenräumen, sehr viele talentierte Spieler in ihren Reihen – seit längerer Zeit", sagte der Bayern-Routinier, als er im Presseraum der Philadelphia Eagles von der AZ auf die Zukunft im offensiven Mittelfeld angesprochen wurde.

Denn irgendwann wird ja auch der ewige Müller mal Schluss machen, auch wenn weder die Nationalelf noch der FC Bayern auf diesen Moment vorbereitet sind. Aber er wird kommen, womöglich bereits nächsten Sommer nach der Heim-EM. Es braucht daher Nachfolger für den Offensivstar, der im März 2010 in der DFB-Elf debütierte – atmosphärisch und ebenso sportlich. Also holte Müller ein bisschen aus.

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Jamal Musiala und Florian Wirtz übernehmen von FC-Bayern-Routinier Thomas Müller

Es gehe darum, "dass diese talentierten Spieler auch Performer sind. Performance heißt, dass ich jede Woche meine Leistung auf den Platz bringe, dass die Schwankungen weniger werden. Dass man ganz regelmäßig an der Kreation, einem direkten Abschluss, einem letzten Pass oder an einem Tor beteiligt ist", forderte Müller.

Denn: "Das ist eine der Hauptaufgaben eines Offensivspielers." Das war schon ein klarer Hinweis an Musiala und Wirtz, die Hochbegabten in der Nationalelf, dass die wohlbehütete Zeit so langsam vorbei ist, dass sie übernehmen müssen. Und Müller ist für das Duo das beste Beispiel.

Bereits im kommenden Sommer könnte Bewegung in den Poker um Florian Wirtz (l.) kommen.
Bereits im kommenden Sommer könnte Bewegung in den Poker um Florian Wirtz (l.) kommen. © imago/Icon Sportswire

Thomas Müllers sagenhafte Bilanz: Da müssen Jamal Musiala und Florian Wirtz erstmal hinkommen

In 125 Länderspielen erzielte Müller 45 Tore und bereitete weitere 40 Treffer vor. Eine sagenhafte Bilanz. Da müssen Musiala und Wirtz in puncto Effektivität und Verlässlichkeit erst mal hinkommen.

Musialas DFB-Ausbeute bislang: zwei Tore und drei Vorlagen in 24 Partien. Wirtz gelangen in elf Länderspielen immerhin vier Assists, aber noch gar kein Tor. Beim 2:2 gegen Mexiko legte der Bayer-Profi das den 2:2-Ausgleichstreffer von Niclas Füllkrug auf.

Dennoch: Bei beiden Jungstars ist eine Steigerung nötig. Zum Vergleich: Müller wurde 2010 als ganz junger Spieler bereits Torschützenkönig der WM in Südafrika, auch 2014 beim deutschen WM-Triumph brillierte er mit fünf Toren und drei Vorlagen. Müller – ein echter Performer.

Der FC Bayern zeigt großes Interesse von Leverkusens Florian Wirtz

Auch beim FC Bayern, wo Müller in 674 Spielen an 494 Toren direkt beteiligt war (235 Treffer, 259 Vorlagen), muss irgendwann diese riesige Lücke geschlossen werden, wenn sich Müller in den Ruhestand verabschiedet – und der Fokus seiner Frau, den Pferden und dem Golfsport gilt.

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Hier könnte Wirtz ins Spiel kommen, der herausragende Regisseur von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Münchner stark an Wirtz interessiert sind und ihn in Zukunft gern gemeinsam in der Offensive aufbieten würden. Der weiter einflussreiche Ehrenpräsident und Aufsichtsrat Uli Hoeneß (71) hatte einst seine Wunschvorstellung formuliert, die besten deutschen Spieler im Bayern-Dress zu vereinen. Und Wirtz ist einer der allerbesten.

Florian Wirtz hat sich auf den Beobachtungszettel des FC Bayern gespielt.
Florian Wirtz hat sich auf den Beobachtungszettel des FC Bayern gespielt. © IMAGO/Icon Sportswire

Trotz Vertrag bei Bayer Leverkusen: Vieles deutet auf den Wirtz-Abschied hin

"Wir spielen bislang eine sehr gute Saison mit Leverkusen, es macht Spaß im Verein", sagte Wirtz der "Bild" zu den Bayern-Gerüchten: "Deswegen bin ich mit meinen Gedanken nur in Leverkusen. Ich habe noch ziemlich lange Vertrag. Deswegen brauche ich mir aktuell über meine Zukunft keine Gedanken machen."

Doch obwohl Wirtz bis 2027 an Leverkusen gebunden ist und keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag hat, deutet einiges an einen Abschied im nächsten Sommer hin. Besonders der FC Barcelona und der FC Bayern sind heiß auf Wirtz, konkrete Gespräche der Münchner mit der Wirtz-Seite über einen Wechsel gab es nach AZ-Informationen noch nicht. Das könnte sich ändern.

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Jamal Musiala liebt es, mit Wirtz zu spielen: "Mit Flo fühle ich mich immer wohl"

Schließlich harmoniert Wirtz mit Musiala, dem anderen Offensivjuwel des deutschen Fußballs. Auch im Test gegen die USA (3:1) sowie bei dem zweiten Spiel der US-Reise gegen Mexiko war dies in einigen Phasen zu sehen. "Es gibt nicht viele Spieler auf der Welt, die so dribbeln können wie er", schwärmte Wirtz von Musiala: "Ich bewundere seine Bewegungen. Jamal hat eine ganz eigene Art."

Die Zukunft des DFB. Und bald auch des FC Bayern? Jamal Musiala (l.) und Florian Wirtz (r.) beim Spiel gegen die USA.
Die Zukunft des DFB. Und bald auch des FC Bayern? Jamal Musiala (l.) und Florian Wirtz (r.) beim Spiel gegen die USA. © imago/Icon Sportswire

Und Musiala gab das Lob zurück. "Ich liebe es, mit Flo zu spielen", sagte der Bayern-Profi: "Wir haben eine gute Beziehung, wir suchen uns. Mit Flo fühle ich mich immer wohl." In den kommenden Monaten dürfte das Bayern-Thema richtig heiß werden. Zuvor sollten Wirtz und Musiala noch die Zeit mit Müller genießen – und von einem der größten Performer der DFB-Historie lernen.

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5 Kommentare
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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 20.10.2023 06:45 Uhr / Bewertung:

    Ich war immer ein Unterstützer von Uli Hoeneß - aber jetzt hat er mich leider verloren(schon klar, dass ihm das Wurscht wäre grinsen einer weniger, so what , haha) - was er betreibt, ist "Friendly Fire" in Dauerschleife. Wirtz? ja, klar ... überrascht doch keinen - aber wirklich übel sind seine Interventionen intern. Wenn das so weitergeht, wird Nagelsmann nach der EM zurückgeholt.
    ich habe das ungute Gefühl, als würde Tuchel seine Zeit verschwenden bei den Bayern, und die Bayern bereiten bereits den nächsten Wechsel vor. Würde dann für beide Seiten genügend "sachliche" Argumente geben, warum eine Trennung der richtige Weg sei ... also kein Gesichtsverlust, aber verlorene Zeit. Zudem fürchte ich, dass sich Tuchel gerade keinen Gefallen damit tut, sich als enttäuschter, unzufriedener Trainer zu präsentieren, statt einfach die Gegebenheiten hinzunehmen, und das beste daraus zu machen. Die internationalen Topclubs werden genau hinsehen. Wünsche ihm viel Erfolg. Habe leider Zweifel.

  • Play Fair am 21.10.2023 15:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von muc_original_nicht_Plagiat!

    man darf nicht alles glauben, was der boulevard versucht am köcheln zu halten. da gibt sich die zeitung mit den vier buchstaben allergrösste mühe einen streit zwischen tuchel und hoeness darzustellen, der aber so sicher nicht vorhanden ist.
    auch im doppelpass wurde tuchel unterstellt, er müsste nach den äußerungen von hoeneß "im strahl ko...". da war aber eher der wunsch der vater des gedanken.
    das verhältnis zwischen den beiden ist eher von respekt und gegenseitiger hochachtung geprägt.
    auch wenn beide oft verschiedener meinung sind.

    tuchel, der sich als (dein zitat grinsen"..enttäuschter, unzufriedener Trainer.." präsentieren würde...?
    nein, eher nicht.
    da bläst die yellow press mal wieder zur safari, obwohl weit und breit keine viecher sind.

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 22.10.2023 23:25 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Play Fair

    Im Ressort SPORT hat die BILD das mit Abstand beste, best-funktioniernde Netzwerk.
    Aber ich nehme an, Du bist nicht aus der Branche.
    Erkundige Dich mal nach Einstellungsvoraussetzungen/Anforderungen, die JournalistInnen erfüllen müssen, um überhaupt für Springer arbeiten zu können (falls Du Dich für derartige Branchen-Infos und Fakten interessierst).
    Dann müsstest Du allerdings bitte auf mehr Genauigkeit beim Lesen u. Recherchieren(tust Du das, bevor Du schreibst?) achten.Deine Behauptung/Interpretation in der Causa Mazraoui ist nicht faktengetreu. ZDJ: "Profifußballer haben einen Vorbildcharakter. Diesen hat Mazraoui leider nicht erfüllt. Dafür hätte es nach einem solch unsäglichen Instagram-Post mehr Reue und Selbstkorrektur bedurft.“ und weiter : Das Vorgehen des FCB halten wir insgesamt und in Anbetracht aller Möglichkeiten auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins selbst, für angemessen.“
    Mitnichten hat der ZdJ die Aussagen von Mazraoui goutiert.

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