Enttäuschungen, Patzer und Verletzungen: So könnte der FC Bayern beim Personal reagieren
München - Es gab Zeiten, da glich die Abwehr des FC Bayern einer Festung. In der Saison 2015/16 etwa, als das Team des damaligen Trainers Pep Guardiola nur 17 Gegentore in der Bundesliga kassierte und einen neuen Rekord aufstellte.
Gegentorflut beim FC Bayern: Nun wird über Neuzugänge nachgedacht
Von solchen Zahlen sind die Münchner aktuell weit, weit entfernt. Satte 45 Mal klingelte es in der nun beendeten Bundesliga-Saison im Bayern-Kasten – wobei die Torhüter Manuel Neuer und Sven Ulreich dabei nur die geringste Schuld traf. Insgesamt in allen Wettbewerben waren es 63 Gegentore in 49 Partien – deutlich zu viel aus Bayern-Sicht. Im einstigen Bollwerk sind große Risse zu erkennen, weshalb über personelle Änderungen nachgedacht wird. Leverkusens Meister-Verteidiger Jonathan Tah gilt etwa als möglicher Neuzugang für die kommende Saison.
Im zweiten von fünf Teilen der AZ-Saisonzeugnisse sind die Abwehrspieler dran.
Dayot Upamecano: Note 5
Seinen Stammplatz hat der 25-jährige Franzose verloren. Upamecano leistet sich noch immer zu viele Patzer, obwohl seine Eingewöhnungszeit bei Bayern längst vorbei sein sollte. Trotz aller vorhandenen Qualitäten ein Verkaufskandidat.
Sacha Boey: Note 5
Der Rechtsverteidiger kam im Winter von Galatasaray zu Bayern und hatte fast durchgehend mit Verletzungen zu kämpfen. Wenn Boey spielte, zeigte er Schwächen. Das muss viel besser werden.
Alphonso Davies: Note 4
Am Saisonende wieder häufiger mit Top-Leistungen, so kannte man Davies besonders aus der Triple-Saison 2019/20. Tolles Tor im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. Insgesamt aber nicht konstant genug, die Weiterentwicklung ist beim Kanadier ausgeblieben. Möglich, dass er im Sommer verkauft wird.
Eric Dier: Note 2
Als Tottenham-Reservist kam der 30-jährige Engländer im Winter zu Bayern, um im Laufe der Saison zum zuverlässigsten Abwehrspieler aufzusteigen. Was für ein Comeback! Dier, der bis 2025 vertraglich an die Münchner gebunden ist, wird auch in der neuen Saison eine wichtige Rolle spielen.

Matthijs de Ligt: Note 3
An Diers Seite fand auch der Niederländer seine Bestform, nachdem er aufgrund von Verletzungen zuvor eine eher durchschnittliche Saison gespielt hatte. De Ligt muss dieses Niveau auch in der kommenden Spielzeit zeigen – dann ist er eine feste Säule im Team.
Raphael Guerreiro: Note 4
Vom Portugiesen wusste man aus seiner Zeit bei Borussia Dortmund, dass er verletzungsanfällig ist. Das setzte sich in seiner ersten Bayern-Saison fort. 20 verpasste Spiele sind deutlich zu viel. An Guerreiros Qualitäten gibt es freilich keinen Zweifel, besonders als Sechser zeigte er sehr gute Leistungen. Drei Tore und zwei Vorlagen in 28 Partien. Auch als Linksverteidiger ordentlich. Technisch einer der besten Spieler im Kader.
Min-Jae Kim: Note 5
Als bester Verteidiger der Serie A von Neapel zu Bayern gewechselt – doch dieses Versprechen konnte der Südkoreaner nie einlösen. Entscheidende individuelle Fehler, ein Unsicherheitsfaktor die gesamte Saison über.
Noussair Mazraoui: Note 4
Mit guten Leistungen, speziell in der Champions League, aber auch immer wieder mit Durchhängern – und Verletzungsproblemen. Mazraoui ist nicht mehr unumstritten, ein Wechsel im Sommer vorstellbar.
Bouna Sarr: Note 5
Der Nationalspieler des Senegal wurde von einem Kreuzbandriss ausgebremst, er kam auf nur fünf Einsätze in dieser Saison. Sarr konnte sich in vier Jahren bei Bayern nie durchsetzen, er verlässt den Klub ablösefrei.
Tarek Buchmann: Ohne Note
Ganz viel Pech für den 19-jährigen Innenverteidiger, der wegen mehrerer Muskelverletzungen ohne Profieinsatz blieb. In der kommenden Saison will Buchmann, von dessen Potenzial die Bosse überzeugt sind, wieder neu angreifen.