Entscheidende Patzer in wichtigen Spielen: Wie gut ist FC-Bayern-Star Manuel Neuer wirklich noch?
München - Die vergangenen Wochen waren für Manuel Neuer alles andere als leicht – doch zum Glück bieten sich für den 38-Jährigen direkt vor der Haustür Möglichkeiten, auf andere Gedanken zu kommen.
Von seiner Villa am Tegernsee aus startet Neuer regelmäßig Radtouren mit Freunden oder geht wandern an einem der nahe gelegenen Berge. Auch zum Schliersee und Spitzingsee hat es Neuer nicht weit. Der gebürtige Gelsenkirchener hat hier längst seine zweite Heimat gefunden, in den bayerischen Alpen kommt er zur Ruhe. Und die braucht er jetzt auch, nur wenige Wochen vor dem Start der Heim-EM.
Noten für die Torhüter des FC Bayern: Formschwach und alleingelassen
Denn das Saisonfinale lief für Neuer, den Perfektionisten, nicht nach Plan. Beim 2:4 in Hoffenheim am Samstag sah er bei drei der vier Gegentreffer nicht wirklich gut aus, zuvor hatte der Keeper schon im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid entscheidend gepatzt.
Eine solche Häufung an Fehlern kennt man von Neuer nicht – ebenso wie diese Bilanz: 33 Gegentore musste er in 23 Bundesliga-Spielen der nun beendeten Saison hinnehmen, er spielte nur sieben Mal zu null. Neuer war gefordert wie selten zuvor in seiner Bayern-Zeit, zu oft ließen ihn seine Vorderleute allein.
Im ersten von fünf Teilen der AZ-Saisonzeugnisse sind die Torhüter dran.
Manuel Neuer: Note 3
Trotz des fehlerhaften Saisonendes fällt das Neuer-Fazit positiv aus. Bayerns Nummer eins gab Ende Oktober ihr Comeback nach dem komplizierten Beinbruch im Winter zuvor – und Neuer zeigte schnell wieder sein Topniveau. Besonders in den K.o.-Spielen der Champions League gegen den FC Arsenal und Real Madrid lief Neuer zur Weltklasse-Form auf, zeigte grandiose Paraden. Der Routinier ist nach wie vor einer der besten Torhüter der Welt – und Deutschlands Stammkeeper bei der Heim-EM.
Neuer habe seit seiner Rückkehr im Herbst "extrem lange sehr stabil gespielt, sowohl in der Champions League, als auch in der Bundesliga. Die Entscheidung steht", betonte Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Sven Ulreich: Note 3
Bayerns ewige Nummer zwei spielte abermals eine grundsolide Saison. Ulreich kam zu Saisonbeginn, als Neuer noch seine Reha absolvierte, zu 14 Einsätzen in der Bundesliga und Champions League. Dabei kassierte der 35-Jährige 17 Gegentore. Im Supercup konnte Ulreich die 0:3-Pleite gegen RB Leipzig nicht verhindern, diese Partie schmerzte.

2025 laufen die Verträge von Ulreich und Neuer aus, aktuell ist unklar, wie es dann weitergeht. Alexander Nübel, dessen Bayern-Vertrag bis 2029 verlängert wurde, wird spätestens 2026 vom VfB Stuttgart zu den Münchnern zurückkehren.
Daniel Peretz und Tom Ritzy Hülsmann: Ohne Note
Der 20-jährige Hülsmann blieb ohne Einsatz für die Profis, Peretz durfte immerhin zweimal ran: Im DFB-Pokal über 90 Minuten gegen Preußen Münster und in der Liga 16 Minuten gegen den VfL Wolfsburg. Der israelische Keeper trainiert gut, er ist beliebt in der Mannschaft. Peretz soll im Sommer verliehen werden, der RSC Anderlecht gilt als möglicher neuer Klub.