Doppelte Meisterfeier des FC Bayern auf dem Marienplatz am Sonntag: Auch Brazzo feierte mit
München - Die erste von zwei Meisterschaften hatte der FC Bayern schon am Samstag eingefahren. Mit einem 2:1-Sieg in Köln und dank des gleichzeitigen Patzers von Borussia Dortmund sicherten sich die Herren-Fußballer den elften Bundesliga-Titel in Folge.
Etwas weniger dramatisch ging es bei den Frauen zu. Am Sonntag haben sie mit einem überdeutlichen 11:1-Heimsieg den Sack gegen Turbine Potsdam zugemacht. Das Spiel wurde auch am Nachmittag als Public Viewing auf dem Marienplatz live übertragen, bevor um 17.30 Uhr die Meisterfeier losging.
Müller, Gnabry und Sané sind die Partybiester des FC Bayern
"Körperlich ging es mir schon besser, aber emotional geht es mir super." Mit diesen Worten beschrieb Thomas Müller seine Verfassung nach der Meistersause am Samstag in der Motorworld. Die Partybiester am Sonntag waren eindeutig Müller sowie Serge Gnabry und Leroy Sané. Das Trio hatte beste Laune und feuerte die Teamkollegen immer wieder an.
Allerdings: Wenn es die anderen nicht machen, dann muss es der Präsident höchstpersönlich in die Hand nehmen. Herbert Hainer grölte auf dem Balkon "Deutscher Meister wird nur der FCB" in Richtung der Tausenden Anhänger. "Einfach ein Traum" sei dieses Wochenende mit der doppelten Meisterschaft, so Hainer. "Aber am meisten freut es mich für euch", sagte der Präsident zu den Fans auf dem Marienplatz, denn "ihr seid der FC Bayern München".
Dann durfte auch der ganz frischgebackene neue Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen noch ans Mikrofon: "So kann's weitergehen" nach der Herzschlagmeisterschaft, meinte er.
Salihamidzic lässt sich die Meisterfeier trotz Entlassung nicht entgehen
Zu einer Meister-Sause darf natürlich ein Lied nicht fehlen: Queen mit "We Are The Champions". Arm in Arm schunkelten die Bayern hin und her und sangen dazu mehr oder weniger textsicher mit.
Ebenfalls bei der Party mit dabei – und das vielleicht etwas überraschend: Hasan Salihamidzic. Der kurz nach der Meisterschaft entlassene Sportvorstand kam zusammen mit Cheftrainer Thomas Tuchel und dem restlichen Trainergespann der Münchner raus auf den Balkon. Anders als bei Ex-Vorstandsboss Oliver Kahn, der ebenfalls entlassen wurde, lief die Trennung bei Salihamidzic besser. Ebenfalls ein Grund, warum Kahn bei den Feierlichkeiten nicht gesichtet wurde.

Tuchel will beim FC Bayern weitermachen: "Schnell eine Struktur finden"
Salihamidzic und Kahn waren hauptverantwortlich für den Nagelsmann-Rauswurf und die Tuchel-Verpflichtung. Letzterer möchte trotz des Abgangs des Führungs-Duos beim FC Bayern weitermachen. Von einem "Wunsch und einer Pflicht", den Titel zu holen, sprach Tuchel im Interview auf dem Balkon. Er werde jetzt erstmal zwei bis drei Wochen da sein, um zu arbeiten, so Tuchels Blick in die Zukunft.
Dabei werde es auch darum gehen, die Ideen neu zu präsentieren, die sie entwickelt haben, "weil dann mit Brazzo und Oli zwei wesentliche Ansprechpartner gar nicht mehr da sind. Deshalb müssen wir jetzt sehr schnell eine neue Struktur finden und uns in der Struktur zurechtfinden". Dabei gehe es darum, "stabiler und attraktiver" Fußball zu spielen.
Magull und Neuer präsentieren die Schale
Was bei einer Meisterfeier natürlich nicht fehlen darf, ist die Schale – oder in diesem Fall vielmehr die Schalen. Transportiert selbstverständlich von Kapitän und Kapitänin der Deutschen Meister, Manuel Neuer und Lina Magull. Für Magull war es "der ehrlichste Titel". Es sei "etwas ganz besonderes", an diesem Tag auf dem Rathausbalkon vor den Fans zu stehen.

Einen Sonderapplaus gab es für Jamal Musiala. Der Youngster kam mit einem breiten Grinsen über beide Ohren auf den Balkon. Der Torschütze zum alles entscheidenden 2:1 gegen Köln gesellte sich neben Dayot Upamecano und Linda Dallmann.
Vor der Feierei auf dem Balkon hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Bayern-Stars empfangen. Der bekam von Präsident Hainer ein Bayern-Trikot überreicht –nachträglich als Geburtstagsgeschenk.
Viele Fans: Nicht alle konnten auf den Marienplatz

Der Andrang auf den Marienplatz war groß, nicht alle Fans konnten vor Ort mitfeiern. Laut Polizei waren rund 15.000 Fans auf dem Marienplatz – mehr ging nicht. Im Rahmen der Meisterfeier wurden Sperren rund um den Marienplatz eingerichtet, auch die U-Bahnen hielten während dieser Zeit nicht mehr am Marienplatz. Eigentlich logisch, die Stadt vermeldete es im Vorfeld dennoch: Auch Radl und E-Scooter durften während der Meisterfeier nicht über den Platz rollen.
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