Der FC-Bayern-Abschied von Robert Lewandowski naht

Robert Lewandowski vermeidet weiterhin ein klares Bekenntnis zu Bayern. Dafür spricht Sportvorstand Hasan Salihamidzic ein Machtwort: "Er hat einen Vertrag bis 2023." Geht der Pole nächstes Jahr ablösefrei?
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
19  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Abschieds-Winke-Winke mit der Schale? Für Stürmer-Star Robert Lewandowski könnte es der letzte Titel im Bayern-Trikot gewesen sein.
Ein Abschieds-Winke-Winke mit der Schale? Für Stürmer-Star Robert Lewandowski könnte es der letzte Titel im Bayern-Trikot gewesen sein. © imago/Sven Simon

München - Sie hatten erneut ihren einzigen Verfolger hierzulande in die Schranken gewiesen, mit dem 3:1 die Dortmunder inklusive des Supercup-Erfolges im August nun zum dritten Mal in dieser Saison besiegt. Der zehnte Titel in Serie ist die Zementierung des Liga-internen Klassenunterschieds.

Was machen die Bayern ohne ihren Toptorjäger?

Hier der Meister FC Bayern, unablässig Rekorde und Meilensteine sammelnd, dort der Rest, dem nur Staunen und Gratulieren bleiben. Doch es gibt eine Hoffnung in den Gefilden von Dortmund und Leipzig: Was machen die Bayern eines Tages ohne ihren Toptorjäger Robert Lewandowski, der am Samstag mit seinem Treffer zum 2:0 bereits das 33. Mal in dieser Spielzeit erfolgreich war und seine siebte Torjägerkanone (die fünfte hintereinander) einsacken wird?

Ungeklärte Vertragsfragen

 

Was die bayerischen Meister-Feierlichkeiten trübte: Neben den ungeklärten Vertragsfragen um die Zukunft von Serge Gnabry, Ur-Bayer Thomas Müller und Torhüter Manuel Neuer drückt vor allem der Fall Lewandowski die Stimmung an der Säbener Straße. Sportvorstand Hasan Salihamidzic sprach am Sonntag bei "Sky90" ein Machtwort, wenn man das so bezeichnen kann, da ja heutzutage die Spieler eher am längeren Hebel sitzen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Salihamidzic: "Wir haben alle Zeit der Welt, zu reden"

Unabhängig vom Ablöseangebot, zu erwarten in Höhe von mindestens 40 Millionen vom FC Barcelona, will man den Polen diesen Sommer nicht gehen lassen. "Er hat einen Vertrag bis 2023. Wir haben alle Zeit der Welt, zu reden", sagte Salihamidzic und erklärte: "Wir haben noch nicht verhandelt."

Jetzt wird verhandelt

Es gäbe jedoch zeitnah einen bereits vereinbarten Termin mit Lewandowskis Beratern. Den zweiten bereits. Beim ersten Zusammentreffen mit Salihamidzic und Vorstandsboss Oliver Kahn sei über die Zukunft und Vertragssituation von Lewandowski nicht gesprochen worden.

Allgemeines Stochern im Nebel

Reiner Kaffeeklatsch? Dass in Bälde konkreter verhandelt werde, bestätigte Lewandowski direkt nach dem Dortmund-Spiel am Sky-Mikrofon: "Bald passiert etwas." Denn bisher sei "nichts Besonderes" passiert. Heißt übersetzt: Kein Angebot seitens der Bayern. Allgemeines Stochern im Nebel, mit derart rätselhaften Aussagen wird in der Branche meist ein Abschied eingeläutet.

Lesen Sie auch

Will Lewandowski überhaupt bleiben?

Der 33-Jährige weiter: "Ich merke auch, was alles läuft. Die Situation ist nicht so einfach für mich." Die Frage, ob er selbst denn bleiben will, umschifft er. Klingt tendenziell nach Abschied. Nur wann? 2023 ablösefrei? Dann hätten die Bayern-Bosse ein Jahr mehr Zeit, einen Nachfolger zu verpflichten.

Könnte Haaland Erbfolger werden?

Sich vorab bereits um einen potenziellen Erbfolger eines 33-Jährigen zu kümmern, ist üblich und würde - falls nicht - den Bossen als grobes Versäumnis ausgelegt werden. Dass die Bayern-Bosse selbst die Konditionen eines Transfers von Dortmunds Erling Haaland (21) ausloten, allerdings für finanziell nicht stemmbar eingestuft haben, gehört in die Kategorie: professionell. Lewandowski gefällt dies jedoch nicht.

Lesen Sie auch

Branchenüblicher Affront

Als Affront sollte er dies jedoch nicht werten, sondern als branchenüblich. Er selbst ersetzte 2014 Mittelstürmer Mario Mandzukic, der im Jahr zuvor Champions-League-Sieger geworden war. Als Giovane Elber, Champions-League-Sieger von 2001, ausgedient hatte, hieß Roy Makaay 2003 der Nachfolger.

Der wiederum wurde 2007 abgelöst, als die Bayern Miroslav Klose und Luca Toni verpflichteten. 2009 folgte der Transfer von Mario Gomez, danach kamen Mandzukic - und eben Lewandowski. Ein Kreislauf.

Eine Sache des Geldes

Salihamidzic nannte Lewandowski den "besten Stürmer der Welt. Die Fans lieben ihn, wir im Verein lieben ihn." Doch beim "Top-Verdiener im Klub" gehe es eben auch ums liebe Geld. Salihamidzic: "Vor der Pandemie hatten wir steigende Einnahmen, jetzt haben wir sinkende Einnahmen und steigende Gehälter." Klingt ebenfalls nach: Der Abschied naht.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
19 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Uli19 am 26.04.2022 11:08 Uhr / Bewertung:

    Berater von Haller, Ajax, sind in München gesichtet worden.
    Mehr als nur Ersatz und wichtig:
    man spart ein Haufen Geld und man regeneriert Ablöse.
    Super Move.

  • a echta Münchner am 25.04.2022 14:34 Uhr / Bewertung:

    Bei jeder Vertragsverlängerung von Lewandowski gab es bisher ein ewiges Hin und Her, vor allem, weil er sich nicht genug "wertgeschätzt" fühlte (€€€€€!).
    Jedes Mal wurde schließlich doch verlängert, natürlich zu höheren Bezügen. Hat bisher funktioniert.
    Aber soll man sich bei einem fast 34-jährigen, bei regulären Vertragsende fast 35-jährigen, nochmal auf diese Spielchen einlassen? Wohl eher nicht!
    Wenn er sich und sein Super-Berater da mal nicht verpokert haben!

  • rosa kuntz am 27.04.2022 14:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von a echta Münchner

    Er ist ein Ausnahmespieler- das hat er sich verdient, wenn er auch entsprechend honoriert wird.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.