Corentin Tolisso über seinen Abgang: "Ich habe drei Wochen nichts von Bayern gehört"
München - Der FC Bayern lässt den nächsten Spieler ablösefrei ziehen. Am Montag verkündete der Rekordmeister, dass Corentin Tolisso den Klub im Sommer nach Ablauf seines Vertrags Ende Juni verlassen wird. Wohin es ihn zieht, ist noch unklar.
Trainer Julian Nagelsmann hätte Tolisso offenbar gerne gehalten, wie dieser nun in einem Interview mit der "L'Equipe" durchblicken lässt. Eine Verlängerung scheiterte am Veto der Bosse. Für sie war ein neuer Vertrag wegen der Verletzungsanfälligkeit des Franzosen, der auch in der abgelaufenen Saison mit verschiedenen Blessuren zu kämpfen hatte und wettbewerbsübergreifend lediglich 22 Mal zum Einsatz kam, kein Thema.
Tolisso erklärt: Darum gab es keine offizielle Verabschiedung
"Es gibt die Meinung des Trainers, aber es gibt auch die Meinung der Verantwortlichen. Wir haben nicht die bestmögliche Saison gespielt", sagt der Weltmeister von 2018: "Ich glaube nicht, dass der Trainer in diesem Zusammenhang genug Einfluss hatte, um zu sagen, dass ich diesen Spieler behalten möchte. Und ich verstehe diese Entscheidung."
Anders als Niklas Süle, der den Klub ebenfalls im Sommer nach Vertragsablauf verlassen und sich Borussia Dortmund anschließen wird, hat es bei Tolisso im letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (2:2) keine offizielle Verabschiedung gegeben. Grund war demnach, dass seine Zukunft zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig geklärt war.
Corentin Tolisso: "Habe drei Wochen nichts von den Bossen gehört"
"Wir hatten mit den Verantwortlichen vereinbart, dass ich im letzten Spiel keinen Blumenstrauß wie Süle erhalten würde. Ich kannte die Entscheidung des FC Bayern noch nicht", so Tolisso. Von den Bossen habe er daraufhin "drei Wochen nichts mehr gehört, ich bat meinen Agenten, sie anzurufen, und die Entscheidung wurde getroffen".
Laut einem Bericht der "Bild" hat es bei den Verantwortlichen des Rekordmeisters zwischenzeitlich sogar die Überlegung gegeben, Tolisso einen stark leistungsbezogenen Vertrag anzubieten. Die Idee war demnach aber schnell wieder vom Tisch, da der Mittelfeld-Reservist eine satte Gehaltserhöhung von bislang sechs bis sieben Millionen auf ganze elf Millionen Euro gefordert haben soll.
Tolisso bereits der fünfte ablösefreie Abgang innerhalb eines Jahres
Stattdessen nimmt man an der Säbener Straße lieber den fünften ablösefreien Abgang innerhalb eines Jahres hin. Im vergangenen Jahr hatten bereits David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez den Klub nach Vertragsende verlassen, nun kommen mit Süle und Tolisso zwei weitere hinzu.
Doch damit nicht genug: Im kommenden Jahr laufen bekanntlich auch die Verträge von Robert Lewandowski und Serge Gnabry aus, bei ihnen droht dasselbe Szenario.

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