Carlo, José, Matthias - wer folgt beim FC Bayern auf Pep?

München - Eine „Weihnachtsüberraschung“ hatte Karl-Heinz Rummenigge angekündigt. Die wird es in wenigen Tagen wohl auch geben. Nur ist es eben eine, die wirklich keiner erwartet hätte. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll Carlo Ancelotti neuer Trainer beim FC Bayern werden. In Spanien berichteten am Donnerstag die Sportzeitung „Marca“ und der Radiosender „Cadena Cope“, dass der italienische Coach im Sommer den Posten Pep Guardiolas übernimmt. Ancelotti erhält bei den Bayern demnach einen Dreijahresvertrag, angeblich besteht bereits seit Mai Kontakt zwischen beiden Parteien.
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Nach Informationen des „Kicker“ soll der 56-Jährige jüngst in kleinem Kreis gesagt haben: „Zu 90 Prozent gehe ich zum FC Bayern.“ Schon in der kommenden Woche wird der Deal laut „Marca“ offiziell verkündet. Dass die Bayern so schnell den Pep-Nachfolger präsentieren, wäre dann tatsächlich eine Weihnachtsüberraschung. Und für die meisten Bayern-Fans wohl auch eine angenehme, die den Abschied des Startrainers verträglicher machen würde.
Der Italiener Ancelotti müsste die deutsche Sprache lernen
Denn nach Guardiola ist Ancelotti aktuell der begehrteste Coach auf dem europäischen Markt. Dreimal gewann er als Trainer die Champions League, zweimal mit dem AC Mailand (2003, 2007), zuletzt 2014 mit Real Madrid, als er im Halbfinale Pep und die Bayern eliminierte (1:0 und 4:0). Grande Carlo, der sich gerade im Sabbatical befindet, wäre die große, die internationale Lösung. Und für viele Experten wie Franz Beckenbauer auch die logische.
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Er hat bewiesen, dass er mit Stars umgehen kann, seine souveräne Art ähnelt den früheren Bayern-Trainern Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes. Kleines Problem: Ancelotti müsste erst die deutsche Sprache lernen. Doch dafür hätte er ja noch ein halbes Jahr Zeit. So lange die Ancelotti-Entscheidung aber nicht bestätigt wurde, darf weiter über die Pep-Nachfolge gemutmaßt werden.
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Matthias Sammer - Sportvorstand FCB
Der jüngste Meistercoach der Bundesliga-Geschichte – beim Titelgewinn 2002 mit Dortmund war Sammer erst 34 Jahre alt – verbrachte die vergangenen zweieinhalb Jahre an der Seite Guardiolas. Er kennt die Ideen des Spaniers, könnte deshalb für einen nahtlosen Übergang sorgen. Allerdings ist Sammer lange raus aus dem Trainergeschäft und hat eine Rückkehr auf den Trainerstuhl zuletzt selbst ausgeschlossen.
Joachim Löw - Bundestrainer
Der Bundestrainer steht beim DFB noch bis 2018 unter Vertrag, die Titelverteidigung bei der WM in Russland ist Löws erklärtes Ziel. Könnte ihn ein Job beim FC Bayern von seinem Plan abbringen? Der „Münchner Merkur“ spekulierte über dieses Szenario.
Lucien Favre - vereinslos
Lucien Favre: Der frühere Coach von Borussia Mönchengladbach und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge spielten gemeinsam bei Servette Genf, teilten sich ein Zimmer. Favre ist ein großer Taktik-Experte, sein unsouveräner Abschied aus Gladbach dürfte ihn aber jede Chance gekostet haben.
José Mourinho - vereinslos
Guardiolas Intimfeind als Nachfolger? Mourinho beim FC Bayern hätte definitiv seinen Reiz. Dass die Bayern ihren geschätzten Trainer jedoch ausgerechnet durch Mourinho ersetzen, gilt als (fast) ausgeschlossen. Nicht nur taktisch würde er für einen Gegenentwurf zu Guardiola stehen. Auch menschlich passt er nicht zum Bayern-Kurs. Aber: Seit gestern ist der bei Chelsea entlassene Mourinho wieder auf Jobsuche.
Guus Hiddink - vereinslos
Der Weltenbummler hatte als Nationaltrainer in Südkorea, Australien oder auch Russland Erfolg. Bei den großen Vereinsmannschaften (Chelsea, Real Madrid) scheiterte der 69-Jährige hingegen. Keine guten Voraussetzungen.
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