Bayern-Star Thomas Müller freut sich auf Brady-Gastspiel in München: "Sehen uns in der Allianz Arena"
Tampa - Was für eine Nachricht am späten Sonntagabend: Tom Brady, mit sieben Super-Bowl-Siegen der erfolgreichste Football-Spieler aller Zeiten, macht doch noch ein Jahr weiter. Ein Hammer, der auch bei Fans in Deutschland für Begeisterung sorgt - im Herbst trägt die NFL schließlich erstmals in ihrer Geschichte ein reguläres Saisonspiel in der Münchner Allianz Arena aus.
Die Tampa Bay Buccaneers stehen bereits als eines der beiden Teams fest, die im Herbst in München antreten. Wann genau und gegen wen ist noch offen, Brady aber wird nun wohl dabei sein und die Aufregung um das Spiel noch mal massiv vergrößern.
Müller zu Brady: "Wir sehen uns beim NFL-Spiel"
Auch bei Bayerns Urgestein Thomas Müller ist die Vorfreude groß. "Wir sehen uns beim NFL-Spiel in der Allianz Arena, Tom", schreibt der Angreifer auf Twitter.
Insgesamt hat es der GOAT - der "Greatest of all time" - gerade einmal 40 Tage als Sport-Rentner ausgehalten. "In den vergangenen beiden Monaten habe ich festgestellt, dass mein Platz noch immer auf dem Feld ist und nicht auf der Tribüne", schrieb Brady auf seinen Social-Media-Kanälen.
Er werde eine weitere Saison für die Tampa Bay Buccaneers spielen, mit denen er vor zwei Jahren den Super Bowl gewann und vor zwei Monaten am späteren Sieger Los Angeles Rams scheiterte. "We have unfinished business", schrieb der 44-Jährige. Zu Deutsch: Es gibt noch was zu erledigen.
Bei Plausch mit Ronaldo: Brady deutete Rückkehr bereits an
Schon am Samstag beim Besuch in Manchesters Old Trafford hatte Brady im Plausch mit Cristiano Ronaldo auf dem Rasen kurz vielsagend das Gesicht verzogen, als der Fußball-Superstar ihn fragte: "Du bist fertig, oder?" Da wusste Brady wohl schon, was er wenig später der Welt mitteilen wollte.
"Einen besseren Start für reguläre Saisonspiele der NFL in Deutschland hätten sich die Fans nicht wünschen können", sagte NFL-Deutschlandchef Alexander Steinforth.
Wie konkurrenzfähig die Mannschaft sein wird, mit der Brady zum achten Mal in seiner Karriere den Super Bowl gewinnen will - und nichts anderes wird das Ziel sein - ist allerdings unklar. Ob sein Kumpel Rob Gronkowski seine Karriere fortsetzt und weiter in Tampa spielt, ist ebenso offen wie die Frage, wie die Bucs die zahlreichen anderen ablösefreien Profis für eine weitere Saison an sich binden wollen. Laut ESPN ist der Kader schon elf Millionen US-Dollar teurer im Unterhalt, als es die Regeln erlauben. Sicher als Mitspieler hat Brady aber die Passempfänger Mike Evans und Chris Godwin.
Auch mit 44: Brady steht noch immer für absolute Weltklasse
Dass Brady sportlich noch immer zu den absolut Besten zählt und sein Alter ihn zwar langsamer, aber nicht weniger gefährlich gemacht hat, bewies er in der vergangenen Saison. Niemand in der Liga hatte so viele Pass-Yards (5.316), Touchdown-Pässe (43), erfolgreiche Pässe (485) und Passversuche (719) wie der aus Kalifornien stammende Musterprofi. In all diesen Kategorien hält er zudem den jeweiligen NFL-Rekord.
"Er spielt noch immer auf Meisterschaftslevel und war so produktiv wie niemand sonst in der Liga in der vergangenen Saison", sagte Trainer Bruce Arians und sprach davon, "begeistert" zu sein. Bradys Arbeitsmoral und Disziplin sind legendär in der Liga und übertreffen wohl sogar noch die von Ronaldo, bei dessen Rekordspiel er zu Gast war. Sowohl der Premier-League-Klub als auch die Buccaneers sind in Besitz der Glazer-Familie, die womöglich schon am Samstag von Bradys Plänen erfuhr.
Brady wollte eigentlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen
Dabei hatte er am 1. Februar bei seiner Rücktrittserklärung noch argumentiert, nicht mehr die notwendige hundertprozentige Hingabe aufbringen zu wollen. Anstelle der vielen Stunden auf dem Trainingsplatz, auf Reisen und im Fitnessstudio wollte er seine Zeit etwa mit seiner Frau Gisele Bündchen und seinen drei Kindern Jack, Benny und Vivi verbringen.
Doch seine "unterstützende Familie" tauchte in der Erklärung ebenso auf wie die Liebe zu seinen Teamkollegen. Die Liebe für Siege, Erfolge und Rekorde erwähnte Brady nicht explizit. Musste er auch nicht.
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