FC-Bayern-Boss über Ito-Folgen: "Passiert in Transferperiode"
München – Die Bosse des FC Bayern sparten nach dem enttäuschenden 1:1 beim Regionalligisten 1. FC Düren nicht mit Kritik. Nein, Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund wurden nach dem Testspiel deutlich – einige Stars durften die Aussagen als Warnung auffassen.
"Du erwartest schon, dass du so ein Spiel anders annimmst, die Bereitschaft anders da ist", monierte Eberl: "Die zweite Halbzeit war deutlich besser als die erste. Spieler wollen sich beweisen, wollen sich, wenn die Nationalspieler nicht dabei sind, in den Fokus spielen, das ist heute nicht gelungen."
Freund über Bayern-Blamage: "Haben uns das anders vorgestellt"
In der Tat. Dabei standen mit Sven Ulreich, Min-Jae Kim, Josip Stanisic, Eric Dier, Raphael Guerreiro, Leon Goretzka und Mathys Tel durchaus etablierte Kräfte auf dem Platz. Doch gerade von ihnen ging zu wenig Esprit aus. "Die Jungen machen es gut", sagte Eberl: "Man erwartet natürlich von den Führungsspielern mehr."
Ähnlich negativ äußerte sich Freund, der von "keinem guten Spiel" sprach: "Wir haben gemerkt, dass wir müde sind, aber wir haben uns das anders vorgestellt."
FC Bayern möchte nach Ito-Verletzung "generellen Plan" weiter verfolgen
Besonders ärgerlich aus Bayern-Sicht: Neuzugang Hiroki Ito zog sich in der ersten Halbzeit bei einem Zweikampf einen Mittelfußbruch zu, der japanische Verteidiger wird voraussichtlich mehrere Monate ausfallen. "Leider hat uns das Verletzungspech erwischt", sagte Eberl, der allerdings nicht so klang, dass man nun hektisch einen Eins-zu-eins-Ersatz für Ito verpflichten würde.
"Also erstmal haben wir einen großen und sehr guten Kader. Und Verletzungen passieren", führte der Sportvorstand aus: "Jetzt passiert sie in der Transferperiode. Und die logische Frage ist, passiert noch was? Wir haben unseren generellen Plan, den werden wir weiter verfolgen."
Verlässt Davies die Bayern noch in diesem Sommer in Richtung Real Madrid?
Ito - und jetzt? In Alphonso Davies, der sich nach der Copa América noch im Urlaub befindet, sowie Raphael Guerreiro hat Bayern-Trainer Vincent Kompany zwei weitere Linksverteidiger im Aufgebot. Es herrscht also nicht zwingend Bedarf. Allerdings könnte in die Personalie Davies noch Schwung kommen: Der Kanadier wird von Real Madrid umworben, mit Bayern konnte er sich nicht auf eine Vertragsverlängerung verständigen.
Davies' Arbeitspapier endet 2025, womöglich wagen die Königlichen in diesem Sommer einen weiteren Vorstoß. Dann wäre die Position hinten links schon arg dünn besetzt.
Manchester United an zwei Bayern-Stars interessiert
Zumal mit Noussair Mazraoui ein Defensiv-Allrounder wechseln könnte. Der Marokaner, der für Bayern in der Vergangenheit sowohl rechts als auch links verteidigt hat, ist sich mit Manchester United über einen Transfer einig. Jedoch möchte United dem Vernehmen nach zunächst Rechtsverteidiger Aaron Wan-Bissaka verkaufen, um Platz für Mazraoui zu schaffen.
Manchester ist zudem an Bayerns Innenverteidiger Matthijs de Ligt interessiert, den Niederländern würden die Münchner ziehen lassen. Auch wenn Ehrenpräsident Uli Hoeneß kürzlich sagte: "Ich habe kein Problem, wenn de Ligt bleibt. Und ich persönlich würde Dayot Upamecano nicht verkaufen."
Wird der verletzte Ito beim FC Bayern noch ersetzt?
Der Franzose Upamecano soll beim neuen Trainer Vincent Kompany höher im Kurs stehen als de Ligt, der sich seinerseits gerne Manchester United anschließen würde.
Sollte der Transfer klappen, würde sich Bayern intensiver um Jonathan Tah bemühen. Leverkusens Meister hat mittlerweile wieder das Training beim Doublesieger aufgenommen, er hofft aber weiter auf einen Wechsel zu Bayern. Eberl wollte nicht im Detail auf den Transferplan in dem noch über einen Monat offenen Transferfenster eingehen. "Am 1. September, wenn alles dicht ist, werdet ihr sehen, was daraus geworden ist", sagte er nur zu den Reportern. Nicht auszuschließen, dass Ito noch ersetzt wird.
- Themen:
- Hiroki Ito
- Manchester United
- Max Eberl