Auswechsel-Zoff mit FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel? Das sagt der Offensiv-Star Leroy Sané dazu
München - So ein kleines bisschen sauer war Leroy Sané schon, als ihn Bayern-Trainer Thomas Tuchel beim 2:2 gegen Arsenal in der 66. Minute auswechselte. Logisch: Sané zählte zu den besten Spielern auf dem Platz, er war an beiden Treffern der Münchner entscheidend beteiligt. Da wollte er gern weitermachen.
Mit ein wenig Abstand war die Enttäuschung dann aber wieder verflogen. "Ich will immer so lange es geht spielen und alles auf dem Platz lassen", sagte Sané der "Bild". Trainer Thomas Tuchel habe ihm den Wechsel "erklärt, er wollte mich schonen, alles gut. Ich bin top motiviert und bereit für die anstehenden Wochen."
FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel über Sané: "Für ihn ist eine Auswechslung immer zu früh"
Und da braucht der FC Bayern Sané dringend in der Form des Arsenal-Spiels. Zur Erinnerung: In den vergangenen Monaten plagte sich der 28-Jährige immer wieder mit Problemen an der Leiste und der Patellasehne im Knie herum. Nun ist er wieder in bester Verfassung. Daher wollte Tuchel kein Risiko eingehen. "Am Ende hatte ich das Gefühl, dass er etwas gehumpelt hat", sagte der Coach über Sané: "Dann habe ich ihn vorsichtshalber ausgewechselt. Für ihn ist eine Auswechslung immer zu früh. Ich habe aber gesehen, dass er nicht mehr rund läuft und die Laufduelle nicht mehr mit 100 Prozent bestreitet."
Eine Entscheidung der Vernunft – das sah auch Max Eberl so. "Wir haben mit Serge Gnabry genau das erlebt, was wir vermeiden wollten: Dass du einen, der aus der Verletzung kommt, sehr lange spielen lassen musstest", sagte Bayerns Sportvorstand über den anderen Offensivstar, der sich einen Muskelfaserriss im linken, hinteren Oberschenkel zuzog und drei Wochen ausfällt. "Das wolltest du bei Leroy vermeiden, deshalb haben wir ihn vorher rausgenommen. Ich finde das vollkommen richtig. Wir brauchen die Jungs fürs Rückspiel."
Speziell Sané, Bayerns herausragenden Akteur in diesem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League.
Nach Top-Leistung gegen Arsenal: Alle schwärmen von Leroy Sané
"Es war extrem wichtig, dass wir gerade nach dem 0:1 so zurückkommen. Einen großen Anteil daran hatte Leroy", lobte auch Joshua Kimmich den Offensivstar: "Besonders in der ersten Halbzeit hatte er brutale Aktionen. Defensiv hat sich jeder reingehauen. Er war derjenige, der unser Spiel von der Defensive in die Offensive getragen hat. Das 1:1 hat er eingeleitet. Für mich war er heute ein ganz entscheidender Spieler für uns."
Eberl stimmte Kimmich zu, sagte über Sané: "Wenn er seine Qualitäten nach vorne hat und nach hinten so aktiv ist und Joshua Kimmich so unterstützt, dann ist er einfach ein Weltklasse-Spieler." Zweifellos.
Vertragsverlängerung: Der FC Bayern ist für Leroy Sané der erste Ansprechpartner
Die Münchner hoffen, dass Sané dieses Niveau aus dem Arsenal-Spiel noch konstanter zeigt, sie wollen über Vertragsende 2025 hinaus mit ihrem Außenstürmer verlängern. "Es gibt verschiedene Dinge, von denen es abhängt", sagte Sané über seine Zukunft: "Ich mache mir im Moment nicht so viele Gedanken darüber und bin auf das Hier und Jetzt fokussiert. Aber meine Verantwortlichen sind in Kontakt mit dem Verein, da wird es in den nächsten Wochen sicher noch ein bisschen intensiver werden."
Nach AZ-Informationen steht Sané einer Vertragsverlängerung offen gegenüber. Die Münchner sind für ihn der erste Ansprechpartner.
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