Aus Selbstschutz? Der FC Bayern plant im Winter keine Transfers

Der FC Bayern verzichtet in diesem Jahr offenbar auf Wintertransfers und legt den Fokus auf Vertragsgespräche mit den eigenen Stars. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass dies womöglich kein schlechter Schachzug ist.
Christina Stelzl
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Für die Transfers beim FC Bayern verantwortlich: Max Eberl (li.) und Christoph Freund.
Für die Transfers beim FC Bayern verantwortlich: Max Eberl (li.) und Christoph Freund. © IMAGO / Jan Huebner

München - Wer kommt, wer geht? Der Markt wird sondiert, denn bald beginnt wieder die heiße Zeit der Transfers. Vom 1. Januar bis 3. Februar 2025 ist in dieser Saison das Wechselfenster in Deutschland geöffnet.

Für den FC Bayern dürfte es diesmal ein relativ entspannter Winter mit abschließendem Deadline-Day werden. Denn offenbar plant der deutsche Rekordmeister keine Neuzugänge. "Wir sind sehr happy mit unserer aktuellen Mannschaft. Wir verspüren keinen Druck, irgendetwas machen zu müssen, weil die Jungs wirklich gut performen und sich gut entwickeln", betonte der Sportdirektor Christoph Freund vor dem Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon (1:0)bei DAZN: "Wir haben also keinen Druck für die Winter-Transferperiode."

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Keine Transfers: FC Bayern möchte Fokus auf Vertragsverlängerungen legen

Demnach liege der Fokus vielmehr auf den Vertragsgesprächen mit den Spielern, die bereits unter Vertrag sind, so Freund: "Wir konzentrieren uns aktuell auf unseren Kader, den wir zur Verfügung haben. Da gibt es einiges zu tun." So laufen unter anderem die Arbeitspapiere von Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich und Leroy Sané zum Saisonende aus. Auch Gespräche mit Superstar Jamal Musiala (Vertragsende 2026) stehen an: "Es wäre sehr schön, wenn wir mit Jamal lange verlängern könnten."

Keine Transfers im Winter? Beim FC Bayern zuletzt eher eine Seltenheit. Der Rekordmeister sah in den letzten Jahren regelmäßig Handlungsbedarf bei seinem Kader und verstärkte sich für die Rückrunde. Und nun? Handeln die Münchner-Bosse in dieser Saison aus Selbstschutz? Denn von Erfolg gekrönt waren die vergangenen Wintertransfers zuletzt nicht immer – teilweise stellten sie sich gar als richtige Flops heraus.

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Wintertransfers 2022/23: Boey und Zaragoza stellten sich als Flop heraus

So wurden in der vergangenen Saison Sacha Boey, Bryan Zaragoza und Eric Dier für über 35 Millionen Euro verpflichtet. Während Dier, der eigentlich nur als Backup geholt wurde, seinen Job in Bayerns gebeutelter Innenverteidigung mehr als nur ordentlich erledigte, entpuppten sich die anderen beiden Neuzugänge als Fehleinkäufe. Aufgrund von Muskelverletzungen absolvierte Boey nur zwei Spiele in der Rückrunde – zwei weitere Einsätze folgten in der aktuellen Spielzeit, ehe ihn ein Meniskusriss erneut außer Gefecht setzte.

Zaragoza, der extra wegen Bayerns Verletzungssorgen auf dem Flügel schon im Winter anstelle des bereits feststehenden Sommer-Wechsels geholt wurde, ist in München bisher noch nicht angekommen. Unter Ex-Coach Thomas Tuchel kam der Spanier auch aufgrund von Sprachbarrieren nur auf 171 Minuten Einsatzzeit – trotz angespannter Personalsituation. Derzeit läuft er leihweise für CA Osasuna auf und sammelt als Stammspieler fleißig Einsatzminuten und Scorerpunkte (6).

Auch Blind und Odriozola scheiterten beim FC Bayern

Nicht viel besser verlief es für die Winterneuzugänge Daley Blind (Saison 2022/23) und Alvaro Odriozola (2019/20). Beide kamen in einem halben Jahr in München jeweils auf nur fünf Spiele im Bayern-Dress.

Zwar gab es mit Yann Sommer, der für den verletzten Manuel Neuer verpflichtet wurde und Bayern als Nummer eins zur Last-Minute-Meisterschaft führte, sowie Stammkraft Joao Cancelo im Winter 2023 zwei Verpflichtungen, die sich bezahlt gemacht hatten – doch auch hier endete das Abenteuer in München bereits nach einem halben Jahr.

So oder so, Diskussionen gab es in den vergangenen Jahren um die Wintertransfers des FC Bayern zur Genüge. Vielleicht wollten die Bayern-Bosse sich das in dieser Spielzeit ersparen ...

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  • Südstern7 am 07.11.2024 21:56 Uhr / Bewertung:

    In der Regel werden Wintertransfers nicht dazu genutzt um Mannschaften auf Jahre zusammen zu bauen. Wintertransfers werden immer aus der Not geboren, weil Positionen durch Formkrisen oder Verletzungen nicht optimal besetzt sind. Das ist in diesem Jahr nicht der Fall, da, außer Ito, im Januar alle Mann an Bord sein werden und die Form sowieso stimmt. Zudem sind Wintertransfers immer Spieler, die in ihren Vereinen auf der Abschussliste stehen. Warum denn wohl ... Es gibt genügend Beispiele, dass Wintertransfers keine Verstärkungen bildeten, oder sie wurden auch oft nur auf Leihbasis verschoben. Coutinho, Perisic und Joao Cancelo fallen mir da ein.

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