Pauli verlässt den EHC: Schneller Abschied

Wieder einer weniger vom alten EHC: Andreas Pauli verlässt den Klub sofort, der Vertrag wird aufgelöst. „Am Ende war das ein kleines Kopfproblem”, sagt Klaus Kathan.
von  Matthias Kerber
Spielt nicht mehr für den EHC: Stürmer Andreas Pauli.
Spielt nicht mehr für den EHC: Stürmer Andreas Pauli. © Rauchensteiner/AK

Wieder einer weniger vom alten EHC: Andreas Pauli verlässt den Klub sofort, der Vertrag wird aufgelöst. „Am Ende war das ein kleines Kopfproblem”, sagt Klaus Kathan.

München - Das München-Abenteuer ist für Andreas Pauli mit sofortiger Wirkung beendet. Pauli und der EHC Red Bull München haben den noch diese Saison laufenden Drei-Jahres-Vertrag des Stürmers, der 2011 aus Krefeld kam, einen Tag vor dem 20. Geburtstag des Bad Tölzers aufgelöst. „Ich hatte hier zwei interessante Jahre”, sagte Pauli der AZ, „ansonsten will ich über das Thema aber nicht mehr reden. Ich kann aber so viel sagen: Wir gehen im Guten auseinander.”

Pauli hatte zwei sehr unauffällige Jahre in München in der DEL. Auch jetzt lief es nicht wirklich. Er war beim EHC, der nach der 0:4-Klatsche vom Freitag gegen die Düsseldorfer EG beim ERC Ingolstadt antrat, in sechs Partien zum Einsatz gekommen, blieb aber ohne Tor oder Assist. 14 Strafminuten und fünf Torschüsse stehen zu Buche – damit belegt er statistisch in der DEL Platz 282 von 303 gelisteten Spielern.

Viel zu wenig für einen, dem man einen Karrieresprung wie bei Martin Buchwieser vor drei Jahren zugetraut hatte. Der 2011 als Topscorer und Topvorlagengeber der Nachwuchsliga DNL nach München gekommen war. „Er war schon letzte Saison mit seiner Rolle nicht zufrieden”, sagte DEl-Routinier und Ex-EHC-Star Klaus Kathan, der vergangene Spielzeit mit Pauli eine Fahrgemeinschaft nach Bad Tölz gebildet hatte. Bei den Fahrten gab es viele Gespräche der beiden. Kathan wollte Pauli Lockerheit vermitteln, doch der grübelte eher.

"Der Anderl ist ein guter Bua, so wie man sich einen jungen Spieler wünscht. Er hat immer Extraschichten geschoben, er hat auf die Ernährung geachtet, er war ehrgeizig”, sagte Kathan, „aber sein Problem ist, dass er nicht nur ehrgeizig, sondern überehrgeizig ist. Und sensibel. Er hat sich, wenn es mal nicht so lief, alles zu Herzen genommen, das hat sich in seinem Kopf verankert. Am Ende war das, glaube ich, ein kleines Kopfproblem.”

So kam Pauli beim EHC unter Trainer Pat Cortina nur zu wenig Eiszeit. Er spielte sogar teilweise nur beim damaligen Kooperationspartner Peiting in der Oberliga. Auch unter dem jetzigen Coach Pierre Pagé, der keine Abweichler von seinem Spielsystem duldet, verbesserte sich Paulis Rolle nicht. Er saß teilweise nur auf der Tribüne, kam über die Statistenrolle nicht hinaus. Pauli also weg,

Ersatzkeeper Kevin Reich, der als größtes deutsches Torwart-Talent gefeiert wurde, wird wohl auch nicht so schnell wieder in der DEL zum Einsatz kommen. Der 18-Jährige wurde nach zwei DEL-Einsätzen für das Junioren-Team der Red Bulls gemeldet. Dafür wurde der 18-jährige Hannibal Weitzmann per Förderlizenz von den Starbulls Rosenheim aktiviert. Pauli ünterschrieb beim SC Riessersee in der DEL2.

Vom alten EHC stehen damit jetzt nur noch Jochen Reimer, Felix Petermann, Martin Hinterstocker, Uli Maurer und Toni Ritter im Kader. 

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