Schwermut in Pats Herz

Nationaltrainer Cortina schmerzt die Trennung vom EHC: „Ich vermisse München”
Gregor Röslmaier |
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München - Pat Cortina leidet seit dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga. Nach der letzten Saison gab der 49-jährige den Job beim EHC ab, wollte sich auf das DEB-Team konzentrieren, das er bis dahin in Doppel-Funktion führte. „Als ich zum ersten Mal beim EHC war gegen Ingolstadt, habe ich sehr viel Courage gebraucht. Ich bin eine Minute vor Anpfiff gekommen und eine Minute nach Abpfiff wieder gegangen”, erzählt Cortina. Zuvor war der Italo-Kanadier über fünf Jahre Trainer in München, führte den EHC in die DEL. Nun kehrt er ohne Amt beim EHC zurück.

Zum ersten Turnier der Nationalmannschaft der Saison. Der Deutschland-Cup, vom  8. bis 10.11, wird für Cortina zum Turnier in den Räumen der alten Liebe. Da schlägt der Herzschmerz zu. „Dieses Jahr habe ich zum ersten mal seit 23 Jahren kein eigenes Team mehr, das ich schimpfen kann, mit dem ich arbeiten kann. Mit alle Höhen und Tiefen. Ich vermisse München”, sagt Cortina. Jetzt sei alles so..., er zeichnet mit der Hand eine gerade Linie in die Luft und schweigt. Eintönig meint er und sagt: „Es ist eben anders. Viel mehr Papierkram.”

Wirklich warm geworden ist er noch nicht mit der täglichen Arbeit beim DEB. Vor allem weil er der alten Liebe viel zu oft begegnet. „Wie könnte ich nicht an die alten Zeiten denken? Das einzige das gleich ist: Ich bin genauso wenig zu Hause wie früher. Meine Frau kann mir gar nicht böse sein, weil wir uns nie sehen”, sagt Cortina und lacht. Eigentlich ging er zum DEB, um mehr von der Familie zu haben.


Sonst unterscheidet sich vieles vom Cortina-EHC in der von Red Bull für zwei Millionen Euro renovierten Eishalle. Eine Summe die symbolisch für den neuen EHC ist. Geld, das Cortina nie hatte beim EHC. „Red Bull hat eigentlich alles geändert, nur einige Sachen dürfen sie nicht ändern. Zum Beispiel die Bindung zu den Fans”, sagt Cortina.
Nur noch sechs Spieler sind aus Cortinas altem Kader dabei. Uli Maurer, Felix Petermann und vor allem Torhüter Jochen Reimer will er ins Nationalteam berufen. „Es wird schwer für mein Herz, wenn ich in München wieder hinter der Bande stehe”, sagt Cortina. Denn irgendwie fühlt sich die Eishalle noch immer an wie Cortinas zweites Wohnzimmer. Am Sonntag, wenn der EHC gegen die Kölner Haie spielt (16.30 Uhr), wird Cortina wieder auf der Tribüne sitzen. Wieder mit Sehnsucht nach der großen, alten Liebe. 

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