Jackson-Faktor: Alles neu macht der Don

Red Bull bestätigt AZ-Bericht: Ex-Meistermacher aus Berlin wird Pagé-Nachfolger. EHC-Legende Klaus Kathan trainierte unter ihm – und erklärt, warum das Münchner Eishockey jetzt aufleben wird.
Matthias Kerber |
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Mit den Eisbären Berlin fünfmal DEL-Meister und nun beim EHC: Don Jackson.
dpa Mit den Eisbären Berlin fünfmal DEL-Meister und nun beim EHC: Don Jackson.

München - Die neue Ära des EHC Red Bull München begann am 12. Mai 2014 um 15.30 Uhr. Die Red Bulls, die blamabel in den Preplayoffs an Iserlohn gescheitert waren und dann den visionären, aber umstrittenen Coach Pierre Pagé zum Global Director Hockey im Red-Bull-Konzern weggelobt haben, sind nicht mehr kopflos. Der neue Mann heißt Don Jackson. Der Verein bestätigte nun offiziell diese Personalie, die die AZ bereits am Freitag verkündete hatte.

"Ich Freude mich sehr, erneut ein Team der Red Bull Hockey-Familie zu trainieren", sagte Jackson nach der Vertragsunterzeichnung. Und benannte als Ziel: "möglichst das beste Team der Hauptrunde und der Playoffs zu sein, um 2015 an der Champions Hockey League teilnehmen zu können."

Lesen Sie hier: Pagés Abschied: "Befördert, nicht entlassen"

Jackson ist ein absoluter Erfolgstrainer. Die Eisbären Berlin hat er in sechs Jahren zu fünf DEL-Titeln geführt, ehe er vergangene Saison mit Red Bull Salzburg in Österreich Meister wurde. "Don zu holen, ist die beste Entscheidung, die der EHC treffen konnte", sagt EHC-Legende Klaus Kathan, der zwei Spielzeiten bei der DEG (2005-07) unter Jackson gespielt hatte. Die AZ zeigt auf, was sich beim EHC ändern wird.

Umgang: Während Pagé für seine Wutausbrüche gefürchtet war, ist Jackson ein ruhiger, angenehmer Zeitgenosse. "Ich habe bei Donny nie erlebt, dass er ausgerastet ist oder persönlich wurde", sagt Kathan, "in seiner eigenen NHL-Karriere war Donny ja ein harter Hund, der Wayne Gretzky beschützt hat. Mich hat immer fasziniert, wie anders er privat ist. Don glaubt daran, dass auch der Einzelne sich wohl fühlen muss, damit das Kollektiv funktioniert." Kathan: "Jetzt haben die Spieler kein Alibi mehr, können es nicht auf den Trainer schieben, wenn's nicht läuft. Das war zuletzt zu leicht für die Spieler."

Außendarstellung: Der EHC galt in der Liga unter Pagé als neureicher Parvenü-Klub. Pagé legte sich mit Ex-Bundestrainer Hans Zach (Mannheim) an, dessen defensiv-destruktives Eishockey er am liebsten verbieten lassen wollte. Schon der Auftritt Pagés bei seiner Vorstellung stieß vielen sauer auf, als er davon sprach, "von München aus die Eishockeywelt verändern" zu wollen. Jackson ist kein Mann großer Worte, er redet nicht von Mars-Missionen oder dem Cirque de Soleil. "Donnys Welt ist Eishockey", sagt Kathan, "er sieht sich nicht als Entertainer - nicht als Pausenclown."

Spielsystem: Pagé wollte ein innovatives System installieren: Kein Spieler sollte eine feste Position haben. Chaos, Lücken waren die Folge. Je länger die Saison lief, umso mehr boykottierten die Spieler die Vorgaben. Kaum einer konnte sein Potenzial abrufen. Jackson lässt ein spektakuläres, Offensiv-Eishockey spielen, mit klaren Vorgaben. Zudem mag er das Risiko. "Die Zuschauer können sich Freude", sagt Kathan, "da sollte man ins Stadion kommen." Das ist wichtig, denn der EHC will seinen Zuschauerschnitt im Hinblick auf die neu zu bauende Halle (soll 2017 fertig sein) deutlich erhöhen. Mit dem Jackson-Faktor.

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