Das große Notfall-Kochbuch: So kochen Sie ohne Strom und Wasser

In Deutschland sind wir in der komfortablen Situation, dass Strom und Wasser nahezu immer funktionieren. Was aber, wenn nicht? Dann ist Vorbereitung wichtig – und das Wissen, was auch ohne Ofen mundet.
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Kochen geht auch ohne Strom
Kochen geht auch ohne Strom © imago (Symbolbild)

München - Wer sich jetzt vielleicht denkt: Kochen ohne Strom? Ich kann es ja mit schon nicht – dem sei gesagt: In der Not muss es auch mal pragmatischer zugehen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat für etwaige Ausnahmesituationen Rezepte gesucht – 522 Vorschläge gingen bundesweit ein. Entstanden ist daraus der Ratgeber "Kochen ohne Strom" mit 50 Siegerrezepten. Und vielen Tipps für den Notfall. Ohne Wasser, ohne Strom oder wenn man über längere Zeit nicht einkaufen gehen kann. Ohne Panik zu schüren: Die Situation nach den Fluten im Ahrtal oder dem Starkregen in Bayern hat gezeigt, dass so ein Ausnahmezustand nicht nur in entlegenen Ecken der Welt passieren kann. 

Essen im Notfall: So geht Kochen ohne Strom

Wenn der Strom weg ist, geht auch der Ofen nicht. Klar. Alternativen gibt es einige, wie der Ratgeber aufzählt: ein Camping-Gasgriller zum Beispiel. Der funktioniert gut und ist günstig. Wichtig: Es sollte ein Modell mit CE-Kennzeichnung oder TÜV-Siegel sein. Stromlos funktioniert auch ein Klassiker: der Gartengrill. Im Sommer beliebt, im Notfall Gold wert. "Wichtig beim Betrieb eines Grills ist, dass eine geeignete Zündquelle und Grillanzünder sowie Holzkohle oder Gas in ausreichender Menge vorrätig sind." Und: Niemals in geschlossenen Räumen in Betrieb nehmen! Ebenfalls gut zu wissen: "Auf frisch gekochtes Essen und warme Mahlzeiten kann für einen 14-Tage-Zeitraum notfalls verzichtet werden. Eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen ist für einen derart begrenzten Zeitraum problemlos auch mit nicht erhitzter Ernährung möglich."

Kochen im Ausnahmezustand: Kochen ohne Wasser

Auch das Wasser kann einmal für längere Zeit ausfallen – sei es aufgrund von anhaltenden Trockenperioden oder Problemen bei der Wasserversorgung. Das BBK empfiehlt pro Person zwei Liter pro Tag für insgesamt etwa zehn Tage auf Vorrat zu Hause zu haben. Mineralwasser in Glasflaschen bietet sich hier an. Auch hier gibt es ein Haltbarkeitsdatum – sofern die Flaschen luftdicht verschlossen gelagert werden. Auch Leitungswasser kann man grundsätzlich zwar etwas lagern –aber nicht auf Dauer. Denn es könnte verkeimen. Was nicht zu vergessen ist: Auch für die tägliche Hygiene benötigt man mehr Wasser, als man oftmals denkt. Daher lohnt es sich, für den Notfall Trockenshampoo daheim zu haben. Für die Toilette kann auch Wasser aus der Regentonne benutzt werden.

Ernährung ohne frische Einkäufe: So geht's

Stichwort: Vorrat. Als Faustregel gilt dem Ratgeber zufolge, dass pro Person von 2200 Kalorien pro Tag auszugehen ist. Daraus ergibt sich für den Vorratsplan: "2200 kcal x 10 Tage x Anzahl der Personen im Haushalt". Gelagert werden sollten für den Notfall nur Lebensmittel, die nicht schnell verderben. In den Rezeptvorschlägen sind zum Beispiel Gerichte mit Couscous, Nüssen, Bohnen und Kichererbsen. Eine Möglichkeit ist auch Eingemachtes, wie es früher die Großmütter ganz selbstverständlich hergestellt haben. Auch hierfür liefert das Buch Ratschläge – Schritt für Schritt.

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"Kochen ohne Strom" ist beim Bassermann Verlag erhältlich. 

Rezeptideen ohne Strom: Rote-Bete-Falafel mit Mango-Salat 

Zutaten für zwei Personen:

  • 100 g getrocknete Kichererbsen
  • 300 ml Wasser
  • 500 g gegarte Rote Bete
  • 4 leicht gehäufelte EL Mehl
  • 2 TL Kreuzkümmel, 1 TL Knoblauchgranulat, Chilipulver,1TL Salz
  • 3-4 EL Öl zum Braten
  • 1 Dose Mango
  • 1 TL gerebelter Thymian
  1. Die Kichererbsen in einen Topf geben, mit Wasser übergießen und zwölf Stunden einweichen lassen.
  2. Das bis dahin nicht aufgesogene Wasser abgießen. Die Kichererbsen in einen Beutel geben und mit dem Hammer klopfen, bis Brei entsteht. Den Beutel dabei nicht luftdicht verschließen, weil er sonst platzt.
  3. Eine mittelgroße Rote Bete fein raspeln und mit Kichererbsen, Mehl, Kreuzkümmel, Knoblauch, Chili und 1/2 TL Salz vermengen. Daraus acht Taler formen.
  4.  3-4 Esslöffel Öl in der Pfanne erhitzen und die Falafeltaler etwa fünf Minuten von jeder Seite knusprig braten.
  5. Rote-Bete-Reste und Mango würfeln und vermengen. Mit Thymian, 1/2 TL Salz und Chili abschmecken 

Kochen ohne Strom: Heimische Südsee

Zutaten für diesen Sauerkrautsalat:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Handvoll Walnusskerne
  • 1 Dose Sauerkraut (520 g Abtropfgewicht)
  • 1 Dose Ananasstücke (340 g Abtropfgewicht)
  • 1 EL Salz, Pfeffer, Zucker, Essig, Öl
  • Dosenbrot oder Pumpernickel
  1. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Die Nüsse grob hacken.
  2. Alle Zutaten miteinander vermischen, zehn Minuten ziehen lassen. Dazu Dosenbrot oder Pumpernickel reichen

Notfallrezepte: Faba*lous Cookie-Dough 

Zutaten für vier Personen:

  • 1 Dose weiße Riesenbohnen
  • 70 g Erdnussmus
  • 30 g Ahornsirup
  • 50 g zartbittere Schokotropfen
  1. Die Bohnen abtropfen lassen, in einer Schüssel mit einer Gabel zu einer glatten Masse zerdrücken.
  2. Erdnussmus und Ahornsirup hinzugeben und alles vermengen. Abschließend die Schokotropfen unterheben. Mit einem Eisportionierer auf kleine Schüsseln verteilen und servieren.

* Faba heißt im Lateinischen Bohne.

Kochen im Ausnahmezustand: Currycouscous mit Erdnüssen

Zutaten für drei Personen:

  • 300 g Couscous
  • 600 ml Wasser
  • 250 ml passierte Tomaten
  • 1 Dose Kichererbsen
  • 100 g Erdnusskerne
  • 1 Dose Obst, z.B. Ananas
  • 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 3 EL Öl
  • 1-2TL Currypulver Pfeffer und Salz, Knoblauchgranulat, getrocknete Kräuter
  1. Den Couscous mit kaltem Wasser übergießen und mind. 30 Minuten, besser 90 Minuten quellen lassen.
  2. Passierte Tomaten, abgetropfte Kichererbsen und Erdnüsse vermengen. Obst kleinschneiden und hinzufügen.
  3. Mit Kreuzkümmel, Öl und Curry würzen und mit Pfeffer, Salz und Knoblauch abschmecken
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11 Kommentare
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  • Gelegenheitsleserin am 15.11.2024 12:13 Uhr / Bewertung:

    @AufmerksamerBürger
    "Ist das aus dem Wahlprogramm von CDU/Grünen übernommen"

    Warum sollte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das zum Geschäftsbereich des Bundes-Innenministeriums gehört, sich im Wahlprogramm der CDU oder der Grünen bedienen?

  • OnkelHotte am 14.11.2024 17:12 Uhr / Bewertung:

    Notfall .. .?
    Steht eine Windflaute bevor ?
    Steht eine Lichtflaute bevor ?
    Mist, Atom is ja weg .. wurscht: Kohlekraftwerke retten uns ... es gibt ja noch genug Masken

  • Witwe Bolte am 14.11.2024 15:11 Uhr / Bewertung:

    Notfalls kann man Dosen-Ravioli auch kalt essen, oder Babygläschen: grosse Auswahl.

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