So sehr leidet Doreen Dietel unter Schönheits-OP

München - Sie ist Mitte 20, ein wirklich hübsches Mädel und hat noch verdammt viel vor. Es gibt Männer, die lieben diese Mädchen, die von der großen Schauspiel-Karriere träumen – besonders in München. Die jungen Frauen glauben so gerne, was die mitunter nicht ganz so seriösen Kerle ihnen erzählen. „Ich bring dich groß raus“, ist ein beliebter Satz, der meist im Schlafzimmer endet. „Du bist schön, aber deine Lippen sind total schmal“, ist ein anderer Satz, der dann auf dem OP-Stuhl seine Fortsetzung findet.
Letzteren Satz hört auch Doreen Dietel, als sie 25 und noch recht neu in München ist. Sie hat einen Freundeskreis, zu dem ein Schönheitschirurg gehört. Der schmeißt gerne Partys und spritzt im Nebenzimmer Botox oder Silikon. Freundschaftspreis, versteht sich. Warum nicht, denkt sich Doreen Dietel. Sie lässt sich Silikon injizieren. Leider pfuscht der Arzt beim Aufspritzen der Lippen. Für Doreen, die gerade noch vom Durchbruch träumte, beginnt nun ein Albtraum, der nicht enden will – und 15 Jahre dauert. Bis heute.
„Ich habe mir mein ganzes Leben versaut“, sagt sie im Interview mit RTL Exclusiv. Sie leidet so sehr an den angeschwollenen Lippen, dass sie Spiegel meidet. Sich gar nicht mehr sehen will. Die Leute tuscheln und lästern auf Partys, die Job-Angebote bleiben aus. Irgendwann eskaliert die Situation. „Ich wollte nicht mehr leben“, erzählt der TV-Star („Dahoam is Dahoam“) im Interview. „Ich war fix und fertig, hatte was getrunken, war alleine Zuhause und habe mir die Pulsadern aufgeschnitten. Doch dann war da so viel Blut, dass ich Angst bekam und es schnell wieder abband. Hätte ich Tabletten gesehen, hätte ich die mit Sicherheit genommen. Ich hatte niemanden und somit nichts zu verlieren.“
Das TV-Outing sorgt für Furore. So ehrlich gehen die wenigsten mit Beauty-Unfällen um. Für Doreen, die gerne Klartext redet, kein Problem. Der AZ sagt sie: „Warum soll ich ein Geheimnis um die OP machen? Wussten doch eh alle. Das Internet ist voll mit schlimmen Kommentaren. Ich hatte keinen Bock mehr, zu schweigen.“
Außerdem will sie andere Frauen warnen. In einer Welt, in der sich Renée Zellweger mal eben ein neues Gesicht zulegt oder sich Mädels laut Doreen zum 18. keinen Führerschein, sondern neue Brüste wünschen, sollte auch auf die Risiken hingewiesen werden.
Immer wieder geht Doreen zu Ärzten. „Vergeblich. Keiner will den Mist entfernen“, seufzt sie. „Dabei ist das Zeug richtig gefährlich. Das Silikon arbeitet. Während meiner Schwangerschaft wären die Lippen durch die Hormone beim Stillen fast geplatzt.“ Constance Neuhann-Lorenz will Doreen nun helfen. Sie sitzt im Komitee für Qualitätssicherung in der plastischen Chirurgie und will mit Kortison-Spritzen die Lippen verkleinern, die inneren Narben und Verknotungen auflösen. Eine große Hilfe ist auch Tobias Guttenberg, Vater des gemeinsamen Sohnes Marlow (5 Monate). „In seiner Familie sind alle extrem natürlich. Das finde ich schön. Das Normale sollte endlich wieder erstrebenswert sein.“