SPD-Niederlage in NRW: Blöde Konter
Plötzlich steht’s 0:3! Ratzfatz, einfach so. Frag nach bei den Gegnern von Real Madrid. Da hat man gefühlte 70 Prozent Ballbesitz und fängt sich drei blöde Konter ein. Fußball kann manchmal ungerecht sein – wie Politik.
Ob sich Martin Schulz von diesem "Leberhaken", der dritten SPD-Niederlage in Folge nach dem Saarland und Schleswig-Holstein, bis zur Bundestagswahl wird erholen können? Leicht wird es nicht für den SPD-Kanzlerkandidaten. Der hat die Schmach von Düsseldorf zwar sofort unumwunden zugegeben (was ihn ehrt), aber Bundeskanzlerin Angela Merkel kann nun – relativ – entspannt den Monaten bis zur Bundestagswahl im September entgegensehen.
Dabei hatte Schulz Bundeskanzlerin Angela Merkel so schön vor sich hergetrieben. Aber anstatt nach seinem Frontalangriff über die soziale Gerechtigkeit gleich nachzulegen, verkümmerte die SPD-Offensive unerklärlicherweise. Es ist ja nicht so, als böte die Union keine Angriffspunkte: die Vorgänge in der Bundeswehr beispielsweise, verantwortet von CDU-Ministerin Ursula von der Leyen. Eine Steilvorlage, die Schulz und seine SPD sträflich ungenutzt ließen. Das kann man sich gegen Union nicht erlauben. Die hat zwar keinen Ronaldo, aber eine Angela.
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