Corona-Lockerungen: Das sind die Beschlüsse vom Mittwoch im Überblick
München - Erst weit nach 23 Uhr war der Bund-Länder-Gipfel zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beendet. Der Lockdown in Deutschland wird grundsätzlich bis zum 28. März verlängert, allerdings mit vielen Öffnungsmöglichkeiten je nach Infektionslage.
Es soll demnach bei einer dauerhaften Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 sowie unter 50 weitere Öffnungen und Lockerungen geben. Die ursprünglich angedachte Sieben-Tage-Inzidenz-Grenze von 35 wurde am späten Abend gekippt und auf 50 angehoben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel diesem Kompromiss unter der Bedingung zugestimmt, dass die Länder auf noch schnellere Öffnungsschritte für den Handel verzichteten. Die Corona-Beschlüsse vom 3. März im Überblick.
Private Treffen - keine Ausnahme an Ostern
Statt wie bisher nur mit einer Person werden außerdem schon ab 8. März private Treffen von zwei Haushalten mit maximal fünf Personen möglich sein. Kinder bis 14 Jahre werden dabei wie bisher nicht mitgezählt. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 neuen Infektionen pro Woche können es auch Treffen des eigenen Haushalts mit zwei weiteren Haushalten mit zusammen maximal zehn Personen sein. Zu Ostern soll es keine Ausnahmeregelungen geben.
Bei allen Lockerungen gilt allerdings eine "Notbremse": Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über 100 steigen, treten ab dem zweiten darauffolgenden Werktag wieder die alten Regeln in Kraft.
Corona-Öffnungen in fünf Schritten
In fünf Schritten sollen, je nach Inzidenz, ab März bis frühestens Anfang Mai Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen wie beispielsweise Zoos und Kinos und auch die Außengastronomie wieder öffnen.
1. Schritt seit 1. März, inzidenzunabhängig: Schulen, Kitas, Friseure, je nach Region weitere Öffnungen. In Bayern z.B. Baumärkte, Blumen- und Gartengeschäfte, Kosmetik- und Pflegebetriebe
2. Schritt ab 8. März, inzidenzunabhängig: Buchhandlungen, sowie deutschlandweit Blumengeschäfte und Gartenmärkte (ein Kunde pro zehn Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein weiterer Kunde für alle weiteren 20 Quadratmeter Verkaufsfläche) körpernahe Dienstleistungen, Fahr- und Flugschulen (mit tagesaktuellem Test)
3. Schritt ab 8. März, bei Sieben-Tages-Inzidenz unter 50: Einzelhandel (ein Kunde pro 10/20 Quadratmeter mit Terminbuchung), Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten, kontaktfreier Außen-Sport mit maximal zehn Personen.
Bei Inzidenz von 50 bis 100: Einzelhandel mit "Click & Meet" (ein Kunde pro 40 Quadratmeter mit Terminbuchung); Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten mit Terminbuchung; kontaktfreier Außen-Sport mit maximal zwei Personen (bzw. maximal zehn Kinder)
4. Schritt frühestens ab 22. März, bei einer mindestens 14 Tage andauernden Sieben-Tages-Inzidenz unter 50: Außengastronomie, Theater, Konzert- und Opernhäuser, Kinos, kontaktfreier Innen-Sport, Kontaktsport außen.
Bei Inzidenz von 50 bis 100 mit tagesaktuellem Schnell- oder Selbsttest: Außengastronomie mit Terminbuchung, Theater, Konzert- und Opernhäuser, Kinos, kontaktfreier Innen-Sport, Kontaktsport außen
5. Schritt frühestens ab 5. Mai bei einer mindestens 14 Tage andauernden Sieben-Tages-Inzidenz unter 50: Freizeitveranstaltungen im Außenbereich mit maximal 50 Teilnehmern, Kontakt-Innensport.
Bei Inzidenz von 50 bis 100: Einzelhandel (ein Kunde pro 10/20 Quadratmeter); Kontaktsport außen und kontaktfreier Sport innen ohne Test, Kontakt-Sport Innen mit Test.

Über weitere Lockerungen für Gastronomie, Kultur, Veranstaltungen und Tourismusbranche wird am 22. März entschieden.
Kostenlose Corona-Tests für alle
Einer der Hauptpunkte der Konferenz war außerdem die Teststrategie. Dieter Reiter hatte bereits vorgeschlagen, sich mit einem aktuellen Corona-Test für 24 Stunden "freitesten" zu können. Ab nächster Woche sollen zumindest schon kostenlose Schnelltests für alle Bürger möglich sein, mit einer Bescheinigung zum Ergebnis. Ein Schnelltest soll dann pro Woche pro Person angeboten werden. Die Kosten dafür übernimmt der Bund.
Corona-Impfstrategie
Söder wünschte sich vorab mit Blick auf Hotspot-Regionen ein anderes "Impfregime", damit dort die Infektionszahlen zurückgehen und die Infektionen sich nicht weiter im Land ausbreiten können. Der Abstand zwischen den beiden Impf-Dosen, also zwischen Erst- und Zweitimpfung soll maximal ausgenutzt werden, um schneller mehr Menschen eine Erstimpfung zu ermöglichen. Der Impfstoff von Astrazeneca soll auch für Menschen über 65 Jahren empfohlen werden.
Zur Beschleunigung der schleppend laufenden Corona-Impfungen sollen Haus- und Fachärzte daran spätestens Anfang April umfassender als bisher beteiligt werden. Bisher wird vor allem in extra aufgebauten Impfzentren geimpft.
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