Kürzung der E-Auto-Prämie trifft deutsche Autobauer am stärksten

Warum Kürzungen bei der E-Auto-Förderung wohl für deutsche Hersteller besonders negative Auswirkungen haben.
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Im Januar hat sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei BMW in München über die Umstellung der Fahrzeugproduktion vom Verbrennungs- zum Elektromotor informiert.
Im Januar hat sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei BMW in München über die Umstellung der Fahrzeugproduktion vom Verbrennungs- zum Elektromotor informiert. © Tobias Hase/dpa

Ab Januar 2023 richtet die Bundesregierung den sogenannten Umweltbonus "konsequent auf Klimaschutz" aus, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck erklärt hat.

Audi, BMW und Mercedes-Benz sind besonders betroffen

Plug-in-Hybridfahrzeuge werden dann gar nicht mehr bezuschusst, und für die finanzielle Förderung beim Kauf eines E-Autos gibt es gravierende Änderungen. Letztere wirken sich auf deutsche Premium-Autohersteller besonders aus, wie eine Antwort der Regierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nahelegt, die der AZ vorliegt.

Ab 2023 gibt es Habecks Plänen zufolge für E-Autos unter 40.000 Euro nur noch einen Zuschuss von 4.500 Euro (bisher 6.000). Bei Autos mit einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 Euro und 65.000 Euro gibt der Staat 3.000 Euro dazu (bisher 5.000).

Ab 2024 gibt es für Autos über 45.000 Euro nichts mehr dazu. Dies führt laut Regierung dazu, dass die Zahl der förderfähigen Modelle bei Mercedes-Benz von derzeit 40 auf sieben, bei BMW von 47 auf zwei und bei Audi von 13 auf fünf sinkt. Hyundai, Kia oder Seat hingegen behalten demnach alle reinen E-Modelle in der staatlichen Förderung.

Union kritisiert Habecks Pläne

Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange kritisierte, die Verkehrspolitik der Ampel sei "Gift für den Automobilstandort Deutschland". Habeck forciere das schnelle Aus für den Verbrennungsmotor, bremse aber gleichzeitig die klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffe aus und reduziere den Umweltbonus zulasten der deutschen Automobil-Branche.

Durch den Wegfall der Zuschüsse für Plug-in-Hybride fallen nach den offiziellen Angaben bei Mercedes 68 Modelle aus der Förderung. Bei BMW 34 und bei Audi 27 Modelle. Ab September 2023 erhalten nur noch Privatpersonen eine Förderung.

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Bisher wurden viele Fahrzeige nicht privat genutzt

Auch das könnte sich nach Einschätzung der Union negativ auf deutsche Hersteller auswirken. Denn bisher waren 78 Prozent der bei Mercedes geförderten Fahrzeuge nicht privat genutzt, bei BMW rund 66 und bei Audi 71 Prozent.

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2 Kommentare
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  • Karl-Eva am 26.08.2022 10:34 Uhr / Bewertung:

    "Ab 2024 gibt es für Autos über 45.000 Euro nichts mehr dazu."

    Vielleicht kommen dann mehr nachhaltige Autos aus Deutschland. So lange bleibt ein Panzer ein Panzer, auch wenn er mit Strom betrieben wird.

    "Ab September 2023 erhalten nur noch Privatpersonen eine Förderung."

    Klingt doch vernünftig - vielleicht zu vernünftig, als dass die Autolobby nicht noch ein Machtwort sprechen und ihre Politiker zurück pfeifen würde.

  • Leserin am 26.08.2022 08:43 Uhr / Bewertung:

    Die Union will laut Herrn Lange weiterhin grosse PS-Starke Premium Modelle fördern. Am besten Hybrid, weil man da immer noch Benzin tanken kann, aber der E-Zusatzmotor super zum Beschleunigen ist. Ist nicht das Problem eher, dass sich die deutschen Autobauer strategisch auf Premium und grosse Modelle fokussieren. Und dann aufgrund der fehlenden Ausgleichsmöglichkeiten in wirtschaftlich nicht so starken Zeiten keine kleineren günstigeren Autos anbieten können?

    Verkehrte Welt! Die ehemals wirtschaftlich denkende Partei will also dass weiterhin Steuergelder ausgegeben werden, um die Folgen strategische Fehler der Unternehmen abzuschwächen? Ein neues 2,6 Tonnen Auto ist schön , aber sinnlos - egal wie angetrieben. Das merken wir gerade.

    Und noch etwas: Wo sind die Automobilmanager, deren Unternehmen so stark sind, dass sie auf Subventionen verzichten? Wie einst Herr Wiedeking als Porsche die Entscheidung für Leipzig getroffen hat.

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