"Wir haben zehn Verletzte": München probt für den Ernstfall
München – Am Freitagnachmittag ereignete sich vor der Feuerwache 2 in der Aidenbachstraße in München ein besonderes Spektakel. Zahlreiche Feuer- und Rettungswagen fuhren aus. Sogar drei Hubschrauber waren im Einsatz. Aber keine Sorge: Es war nur eine Übung. Die AZ war vor Ort dabei.
"Er ist wahnsinnig": Luftrettungsübung in der Aidenbachstraße
"Der sticht rum, der ist wahnsinnig", ruft eine am Boden liegende Person mit (geschminkter) Platzwunde am Kopf. Ein Rettungswagen fährt vor und prompt springen Rettungskräfte aus dem Gefährt und eilen zum Opfer. Neben ihnen befindet sich eine Tür, über der "U3 Aidenbachstraße" steht. Über dem Feuerwehrgebäude kreist ein Hubschrauber. Es wird für den Ernstfall geübt.

An der Übung sind alle Hilfsorganisationen, Feuerwehr und Polizei beteiligt. Dabei soll die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aller Beteiligten erprobt werden. Es werden auch echt aussehende Mimen behandelt, so wie die Person, die am Boden lag.
Die heutige Übung stellt "eine besondere Einsatzlage" dar, sagt Roman Leitow, Brandamtsrat und Übungsleiter, zur AZ. Das Übungsszenario: Ein Täter läuft durch die U-Bahnstation und verletzt mehrere Menschen mit einem Messer.

"Wir haben zehn Verletzte": So bereiten sich Einsatzkräfte auf den Ernstfall vor
"Wir haben zehn Verletzte", sagt ein Rettungssanitäter in sein Walkie-Talkie. Die Einsatzkräfte bewegen sich koordiniert über den Übungsplatz, die der Polizei sind teils schwer bewaffnet.

Auf der Freifläche, auf der sonst die Feuerwehrschule übt, landet ein Helikopter. Immer mehr Verletzte werden aus der U-Bahnstation getragen, einige davon werden mit den Hubschraubern weggebracht.

So lief die Luftrettungsübung: "Wäre wünschenswert, wenn es öfter möglich wäre"
Roman Leitow zeigt sich in der AZ zufrieden mit der Übung. Insbesondere die Koordination der Landung und die Versorgung der Schwerstverletzten habe sehr gut funktioniert. Auch die Zusammenarbeit mit dem SEK sei gut gelaufen, so der Übungsleiter.
Es sei die erste Übung dieser Größe gewesen, bei der ein neues Luftrettungskonzept getestet wurde. Nun werde die Übung intensiv nachbesprochen und alle Beteiligten würden eigene Lehren ziehen und weiter ausarbeiten.
Aufgrund des großen Aufwands seien derartige Übungen nur ein- bis zweimal jährlich möglich, jedoch wäre "es wünschenswert, wenn dies mehrmals im Jahr möglich wäre", so Leitow.