Falsche Polizistin ergaunert mit Schockanruf Gold und Geld für 200.000 Euro

Das Polizeipräsidium München warnt vor einer derzeit wieder zunehmenden Zahl von Schockanrufen, bei denen es Gaunern immer wieder gelingt, vor allem älteren Menschen Geld, Gold und Schmuck abzuschwatzen.
Ralph Hub
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Goldbarren sind in einem Schließfach im Tresorraum einer Bank deutlich sicherer deponiert, als Zuhause.  Symbolbild
picture alliance/dpa 2 Goldbarren sind in einem Schließfach im Tresorraum einer Bank deutlich sicherer deponiert, als Zuhause. Symbolbild
Vor allem auf ältere Menschen haben es die Täter bei Schockanrufen abgesehen.  Symbolbild
picture alliance/dpa 2 Vor allem auf ältere Menschen haben es die Täter bei Schockanrufen abgesehen. Symbolbild

München – Das Polizeipräsidium München warnt vor der zunehmenden Zahl von Schockanrufen, mit denen Gauner derzeit versuchen, vor allem bei älteren Menschen Kasse zu machen. Jüngstes Beispiel ist der Fall einer über 80 Jahre alten Frau aus Sendling, die Gold und Geld im Gesamtwert von rund 200.000 Euro verlor.

Das Märchen von einem tödlichen Verkehrsunfall

Die Rentnerin bekam am Mittwochnachmittag einen Anruf auf dem Festnetz von einer Frau. Sie gab sich als Polizistin aus und behauptete, die Schwiegertochter der Münchnerin habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen sei. Die Rentnerin solle eine Kaution aufbringen, andernfalls müsse die Schwiegertochter ins Gefängnis. 

Fast 2,2 Millionen Euro Schaden im vergangenen Jahr alleine in München

So ein Schockanruf ist im Grunde eine altbekannte Betrugsmasche, so ein Polizeisprecher am Donnerstag, der aber leider noch immer verfängt und den Opfern oft all ihre Ersparnisse kostet. Der gesamte Vermögensschaden lag nach Angaben der Polizei alleine in München und dem Landkreis im vergangenen Jahr bei insgesamt 2,19 Millionen Euro.

Ein Rucksack voll mit Gold

Die Trickbetrügerin brachte die Seniorin dazu, Angaben über ihre finanzielle Lage, über Ersparnisse und Vermögen zu machen. Die Frau verriet dabei, dass sie eine größere Menge Gold im Haus habe. Die angebliche Polizistin brachte die Münchnerin schließlich dazu, all ihr Gold und ihre Bargeldreserven zusammenzupacken. Anschließend vereinbarte sie mit der Rentnerin einen Treffpunkt in Sendling, an dem die Übergabe erfolgen sollte. Wie vereinbart kam die Rentnerin am Mittwoch gegen 16.30 Uhr zum Treffpunkt. Dort übergab sie einer wildfremden Frau einen Rucksack, in dem sie Gold für fast 200.000 Euro und Bargeld gepackt hatte.

Die Betrügerin mit den eingefallenen Wangen

Die Abholerin wird vom Opfer als Frau um die 40 Jahre beschrieben, mit eingefallenen Wangen. Sie ist von kräftiger Statur, etwa 1,65 Meter groß und hat mittelblonde, gelockte, nackenlange Haare. Bekleidet war sie mit einem dunklen Anorak. Sie hatte eine schwarze Einkaufstasche in Lederoptik dabei. Zeugen, die im Bereich Pullacher Platz, Heinrich-Stieglitz-Kehre, Ludwig-Krafft-Straße eine verdächtige Person beobachtet haben, können sich im Präsidium melden 29100.

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Die Betrugsmasche funktioniert noch immer

Im Phänomenbereich "Schockanruf und Enkeltrick" kam es im Jahr 2023 laut dem aktuellen Sicherheitsreport des Polizeipräsidiums München zu einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen um fast 20 auf insgesamt 1.096 (1.368) Fälle.  Bei 51  Taten waren die Täter erfolgreich. 

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4 Kommentare
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  • Boandl_kramer am 08.11.2024 13:12 Uhr / Bewertung:

    Erstaunlicherweise sind es die ältesten und einfachsten Betrugsmaschen, die immer noch am besten funktionieren.

  • HanneloreH am 08.11.2024 10:27 Uhr / Bewertung:

    Man fragt sich immer wieder, lesen die keine AZ , schaun die kein Fernsehen? Haben sie keinen Kontakt zu ihren Kindern?
    Da ruft man doch als erstes bei denen an und vergewissert sich!
    Der Herrgott lässt jeden Tag einen verrückten raus……

  • Hanswurst am 08.11.2024 22:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von HanneloreH

    Ich sehe das Problem, bzw. die Lösung auch bei den Angehörigen. Ich habe die Telefonnummer meiner Mutter schon vor vielen Jahren aus dem Telefonbuch löschen lassen und durch eine Bankvollmacht ihr Geld in Sparbriefen so angelegt, dass sie es nicht sofort abheben kann.

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