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Vorwürfe gegen Wiesn-Wirt Peter Reichert nach wildem Oktoberfest-Debüt: "Haben Hausaufgaben gemacht"

Eine Schlägerei mit einem Security-Mitarbeiter, angebliche Hygieneprobleme und hitzige Diskussionen um die Musikkapelle im Bräurosl-Zelt bei der Wiesn: Lange war nicht klar, ob Peter Reichert beim nächsten Oktoberfest das Zelt noch führen wird. Jetzt gelobt er Besserung – und erhält Unterstützung von seiner Brauerei Paulaner.
Ruth Frömmer |
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Peter Reichert vor dem Donisl. Foto: Bernd Wackerbauer.
Peter Reichert vor dem Donisl. Foto: Bernd Wackerbauer. © Bernd Wackerbauer

München - Der Wiesn-Wirt Peter Reichert stellte sich am Freitag (21.4.) vor die Münchner Presse und erklärte sich umfassend zu den Vorkommnissen rund um sein Wiesn-Zelt und die vielfachen Vorwürfe, denen er sich konfrontiert sieht. 

Wiesn-Wirt Peter Reichert: Entschuldigung und Besserung gelobt

Bei dem Termin sagte Reichert: "Ich stehe vor Ihnen und bitte aus ganzem Herzen um Entschuldigung“. Er versicherte aber auch, dass er niemals schädliche Waren verarbeitet oder in Umlauf gebracht habe. "Was mir aber wichtig ist: Mir wird vorgeworfen, dass ich vorsätzlich für den Menschen ungeeignete Lebensmittel in Umlauf gebracht hätte. Das war und ist niemals der Fall. Nicht im Donisl und nicht in der Bräurosl.“ Der frischgebackene Wiesn-Wirt hatte alles andere als einen guten Start in seiner ersten Saison in der Bräurosl. Los ging es mit Beschwerden über die Kapelle von Josef Menzl, deren Musik einigen Besuchern nicht wiesntauglich genug war.

Peter Reichert mit Freundin Franziska Kohlpaintner. Foto: Bernd Wackerbauer.
Peter Reichert mit Freundin Franziska Kohlpaintner. Foto: Bernd Wackerbauer. © Bernd Wackerbauer

Zu diesen Vorwürfen gibt der Wirt nun offiziell eine Stellungnahme ab. Zur Rauferei sagt er: "Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Was nicht in der Presse stand, ist, dass der junge Mann und ich uns schon eine Stunde später wieder vertragen haben.“

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Reichert blickte aber auch in die Zukunft: Gegen den Strafbefehl, den das Münchner Amtsgericht gegen ihn erlasse hat, erhebt er Einspruch. Und er teilte mit, dass Paulaner sich wieder mit ihm als Bräurosl-Wirt für die Wiesn bewerben werde. 

Neue Hygienestandards für die Bräurosl und den Donisl

Und er hat offenbar seine Lehren gezogen aus seinem turbulenten Wiesn-Debüt: "Aus Kritik und Diskussion haben wir gelernt, an uns gearbeitet und unsere bisherigen Standards der Hygiene und Ordnung noch mal erweitert“, so Reichert. Er spricht gar von einer Qualitätsoffensive, für die er sich die Unterstützung von Alfred Meyer, Professor an der TU für Lebensmittelrecht, und Thomas Schmid, Leiter des Instituts für Lebensmittelhygiene, geholt hat. Die beiden sind bereits im Donisl im Einsatz. Das KVR sei auch schon vor Ort und begeistert gewesen.

Das Konzept möchte er auch auf der Wiesn anwenden. 95 Prozent der Bräurosl-Mitarbeiter hätten sich schon für dieses Jahr angemeldet: „Das ist doch ein Zeichen für Ordnung und saubere Arbeit. Ein Zeichen für Vertrauen.“ Auch die Paulaner-Brauerei scheint Vertrauen zu haben, denn sie wird sich wieder mit Peter Reichert für die Bräurosl auf der Wiesn 2023 bewerben.

Wirt Peter Reichert bei der Wahl der Miss Weisswurst im Wirtshaus Donisl in München am 20. Februar 2022.
Wirt Peter Reichert bei der Wahl der Miss Weisswurst im Wirtshaus Donisl in München am 20. Februar 2022. © imago/Smith

Wiesn-Debüt für Peter Reichert: Turbulente Tage in der Bräurosl

Die erste Wiesn seit Ausbruch der Corona-Pandemie war das Debüt für Peter Reichert, der davor auf der Oidn Wiesn die Schönheitskönigin geführt hat. Bei seinem Debüt 2022 sorgten dann gleich mehrere Probleme für Schlagzeilen: Er setzte zunächst auf traditionelle Musik mit der Kapelle Josef Menzl, die nach Protesten dann aber zumindest an den Abenden durch eine Partyband ersetzt wurde. 

Dann prügelte er sich mit einem Security-Mitarbeiter, davon tauchten auch Bilder einer Überwachungskamera auf. Nach der Zahlung eines vierstelligen Betrags wurde dieses Verfahren im Dezember 2022 eingestellt. Und bei Lebensmittelkontrollen stellte das KVR Mängel fest, einmal "im Februar 2022 in den Geschäftsräumen des Speiselokals" und "im September 2022 in den Geschäftsräumen" des Wiesnzelts. Da seien Hygienemängel festgestellt worden. Dagegen wehrt sich Reichert. 

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7 Kommentare
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  • Sarkast am 22.04.2023 17:23 Uhr / Bewertung:

    Auf auf zum fröhlichen Jagen.
    "Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"...

  • Radlrambo am 22.04.2023 07:55 Uhr / Bewertung:

    "Er versicherte aber auch, dass er niemals schädliche Waren verarbeitet oder in Umlauf gebracht habe."

    Eine Nebelkerze von Hrn. Reichert. Laut Staatsanwaltschaft München geht es nicht um das Inverkehrbringen von z.B. verdorbenen Lebensmitteln, sondern um gravierende Hygiene-Mängel bis hin zu Schädlingsbefall.

  • GastLichkeit am 21.04.2023 17:35 Uhr / Bewertung:

    Jetzt muss die Hexenjagd ja mal ein Ende haben! Der einzige Traditionswirt, dem die bayerische Kultur wirklich am Herzen liegt - das kann man im Donisl und auch bei der Musikauswahl auf der Wiesn erkennen. Für letzteres wurde er besonders gescholten - was keiner sagen darf: Da war der Schwulentag und die konnten nicht so Party machen wie üblich. Die sorgten besonders für den Shitstorm. Auch da hat er sofort nachgebessert. Bei den Hygienesachen hat man ihn auflaufen lassen. Da waren angeblich fast alle anderen Wiesnwirte ebenso betroffen, aber ihn hat man hingehängt. Der Neid ist hier offensichtlich Grundlage der Vorkommnisse - die Konkurrenz wittert fette Beute. Hoffe, dass ihnen das vergällt wird und Reichert die zweite Chance bekommt!

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