Traurige Bilanz zur Silvesternacht in München: Zweijähriger schwer verletzt

Für die Feuerwehr und Rettungskräfte in München war Silvester 2024 eine arbeitsreiche Nacht. Insgesamt gibt es zwar weniger Brandeinsätze als im Vorjahr, dafür aber mehr Notarztfahrten. Besonders traurig ist die Nachricht von drei schwer verletzten Kindern.
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Foto vom Einsatz in Riesenfeldstraße in Milbertshofen. Der Brand in einem Müllraum schlägt bis zum ersten Stock. Schlimmeres konnte aber noch verhindert werden.
Berufsfeuerwehr München 4 Foto vom Einsatz in Riesenfeldstraße in Milbertshofen. Der Brand in einem Müllraum schlägt bis zum ersten Stock. Schlimmeres konnte aber noch verhindert werden.
In der Engelhardstraße in Sendling brannte ein Balkon
Kießkalt/ Berufsfeuerwehr München 4 In der Engelhardstraße in Sendling brannte ein Balkon
Bereits vor Mitternacht beschäftigte die Feuerwehr München ein Großeinsatz in der Willy-Brandt-Alle in der Messestadt Riem, ausgelöst durch eine Silvesterrakete.
Berufsfeuerwehr München/ Kießkalt 4 Bereits vor Mitternacht beschäftigte die Feuerwehr München ein Großeinsatz in der Willy-Brandt-Alle in der Messestadt Riem, ausgelöst durch eine Silvesterrakete.
In der Silvesternacht brannten in München mehrere Mülltonnen, das Feuer in der Terofalstraße in Hadern erfasste das ganze Mülltonnenhaus.
Berufsfeuerwehr München 4 In der Silvesternacht brannten in München mehrere Mülltonnen, das Feuer in der Terofalstraße in Hadern erfasste das ganze Mülltonnenhaus.

München - Am Silvestertag bis heute 7 Uhr morgens zählte die Feuerwehr 190 Einsätze. Im Vergleich zum Vorjahr mit 209 Einsätzen ist das ein leichter Rückgang. Im Detail handelte es sich dabei um 163 Brandeinsätze (Vorjahr 183) und 27 technische Hilfeleistungen 27 (Vorjahr 26). Die Notärzte der Feuerwehr rückten zwischen 12 Uhr mittags und 7 Uhr morgens zu über 128 Einsätzen aus – im Vorjahr waren es mit 102 deutlich weniger.

Meist übermäßiger Alkoholkonsum war die Ursache für Stürze, Verletzungen und Streitigkeiten. Insgesamt wurden über alle Hilfsorganisationen laut Feuerwehr München von 19 Uhr bis 7 Uhr 402 Einsätze gefahren. In der Silvesternacht 2023 waren es 426.

Mehrfamilienhaus brennt: Großeinsatz in der Messestadt Riem

Wie die Feuerwehr München mitteilt, kam es bereits im Laufe des Silvestertages immer wieder zu kleineren Einsätzen. Überwiegend handelte es sich um kleinere Brände an Mülltonnen oder Containern. Bereits vor Mitternacht kam es aber zu einem ersten Großeinsatz mehrerer Feuerwachen. In der Messestadt München Riem beschäftigte ein Brand in einem Mehrfamilienhaus die Einsatzkräfte knapp zwei Stunden. Das Feuer, das sich auf zwei Etagen ausbreitete, wurde laut den Einsatzkräften durch eine Silvesterrakete verursacht. Alle Details dazu lesen Sie hier.

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Zahlreiche Mülltonnenbrände 

Mit dem fortgeschrittenen Abend stieg auch die Zahl der Notrufe. Durch eine geplante Aufstockung des Personals in der Leitstelle konnten die Anrufe aber schnell abgearbeitet und disponiert werden, meldet die Feuerwehr München. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte mit 22 Hilfeleistungslöschfahrzeugen. Dies führte dazu, dass die Feuerwehrleute meist noch rechtzeitig kamen, um größere Schäden an Gebäuden zu verhindern. Insbesondere bei mehreren Balkonbränden konnte ein Übergreifen auf die Wohnungen verhindert werden.

Etliche Mülltonnen, Container und Mülltonnenhäuser fielen den Flammen zum Opfer. Zum Teil standen hier ganze Einhausungen mit mehreren Großraumtonnen in Vollbrand.

Scheibe in Terrassentür bricht vor Hitze

Um 1.01 Uhr kam es laut Feuerwehr in der Riesenfeldstraße in Milbertshofen zu einem Brand in einem ebenerdigen Müllraum. Die massiven Flammen schlugen bis zum ersten Stock und ließen dort ebenfalls eine Scheibe einer Terrassentüre bersten. Durch das schnelle Handeln der Einsatzkräfte konnte eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Auch hier wurde das Gebäude mit einem Hochleistungslüfter entraucht.

Um 2.09 Uhr brannten in der Max-Wönner-Straße mehrere Mülltonnen in einem angebauten Mülltonnenhaus mit etwa 30 Quadratmetern Größe. Das Feuer griff auf die Fassade des Gebäudes über und brannte hier weiter. Um alle Brandherde abzulöschen, mussten große Teile des Wärmeverbundsystems der Hausfassade geöffnet und entfernt werden.

Zeitgleich wurden die Wohnungen des Gebäudes kontrolliert. Eine Brandausbreitung konnte auch hier verhindert werden. Der Sachschaden an der Hausfassade wird ebenfalls auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt. Die Einsatzkräfte waren bis 4.30 Uhr mit den Löscharbeiten beschäftigt.

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Schwere Verletzung mit Böllern: 14-Jähriger sprengt sich Teile der Hand weg

Auch für die Rettungsdienstkräfte gab es wieder jede Menge zu tun. Leider kam es in diesem Jahr zu besonders schweren Verletzungen durch Pyrotechnik. Drei Kinder im Alter von zwei, elf und vierzehn Jahren verletzten sich in drei verschiedenen Stadtteilen in der Silvesternacht schwer.

Während der zweijährige Junge sowie der Elfjährige Verbrennungen an Hand, Hals und Gesicht erlitten, habe sich der 14 Jahre alte Junge Teile der Hand mit einem Silvesterböller weggesprengt. Alle mussten zur weiteren medizinischen Behandlung in Kliniken transportiert werden.

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21 Kommentare
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  • BingoMuc am 02.01.2025 16:46 Uhr / Bewertung:

    Endlich das Waffenrecht anpassen an die heutige Zeit

  • Knoedel am 01.01.2025 14:28 Uhr / Bewertung:

    Bin ja mal gespannt ob dem hantieren mit Sprengstoff irgendwann mal ein Riegel vorgeschoben wird.
    Mit Party hat das nichts mehr zu tun.

  • AufmerksamerBürger am 01.01.2025 21:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Knoedel

    Böllern ist erst ab 18 erlaubt, der 14 jährige hat zudem scheinbar die Sprengkraft eines illegalen Polenböllers zu spüren bekommen.
    Was soll man dagegen machen?

    Grenzkontrollen sind rechts, also dürfen nicht gemacht werden und Kinder sollen sich frei von Verboten in ihrem natürlichen Drang entwickeln dürfen.

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