Graffiti-Delikte bei der Deutschen Bahn: So schneidet München ab

Vollgeschmierte Züge und Graffiti auf Bahnhofsmauern gibt es bundesweit. Die Beseitigung der Farbe kostet die Bahn viele Millionen Euro. Die Bundespolizei hat die entsprechende Statistik parat – auch für München.
AZ/dpa |
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Vor allem in Ballungsräumen hat die Bahn mit Graffiti-Delikten zu kämpfen.
Vor allem in Ballungsräumen hat die Bahn mit Graffiti-Delikten zu kämpfen. © Sebastian Willnow/dpa

München - Die Zahl der Graffiti-Delikte ist bundesweit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 15.845 auf 16.601 gestiegen. Die Deutsche Bahn (DB) sei regelmäßig Ziel von Graffiti und Vandalismus, sagte eine Bahnsprecherin. "Der finanzielle Schaden durch Graffiti liegt konstant bei rund zwölf Millionen Euro." Und wie schneidet München in diesem Ranking der besonderen Art ab?

Graffiti auf Zügen in München: Zahlen steigen eklatant an

Die Landeshauptstadt liegt bei Graffiti-Delikten auf Anlagen und Fahrzeugen der Bahn im bundesweiten Vergleich auf Platz zwei. Dabei stieg die Zahl der Fälle deutlich, wie die Bundespolizei in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Wurden im Jahr 2023 im Zeitraum von Januar bis Oktober noch 529 Spray-Attacken in der Landeshauptstadt registriert, waren es in diesem Jahr schon 843. 

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Bundesweit betrachtet wurden mit weitem Abstand die meisten Graffiti in Berlin auf Züge und Bahnhofsmauern gesprüht (1866 Fälle). Auf München folgt in der Rangliste Frankfurt am Main, allerdings mit vergleichsweise wenigen 233 Anzeigen. Deutschlands zweitgrößte Stadt Hamburg liegt mit 225 Fällen auf Platz vier.

Graffiti-Sprayer: Die Rechnung kann Jahrzehnte später kommen

Die DB-Sicherheitskräfte stellten jährlich mehr als 3200 Täter und Täterinnen auf frischer Tat, ein Viertel davon seien Sprayer, heißt es. "Was den wenigsten klar ist: Auch wenn sie strafrechtlich unter das Jugendstrafrecht fallen und oft sogar ohne Strafe davonkommen, kann die DB den materiellen Schaden als zivilrechtliche Forderung über 30 Jahre im Nachhinein geltend machen", erläuterte die Sprecherin. So könnten noch Jahre später Beträge von Tausenden Euro eingefordert werden. In Extremfällen drohten im Falle einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Gefängnis.

Graffiti auf Bahnhöfen und Zügen: So mühsam ist die Beseitigung von Schäden

Das Entfernen der Graffiti ist sehr aufwendig. Speziell geschulte Mitarbeiter müssten die einzelnen Farbschichten mit stark reizenden Chemikalien "in zeitintensiver und mühsamer Handarbeit Schicht um Schicht abtragen", erläuterte die Bahnsprecherin. Für die Reinigung eines Nahverkehrs-Triebwagens benötigten zwei bis drei Fachkräfte einen ganzen Arbeitstag. Die Neulackierung eines Triebwagens koste bis zu 30.000 Euro und dauere rund sieben Tage. "In dieser Zeit fällt der Zug aus."

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