Hunderte Einsätze und Randale an der Isar: So lief Silvester für die Polizei in München

Für die Polizei in der Landeshauptstadt war Silvester 2024 eine arbeitsreiche Nacht. In knapp zwölf Stunden waren mehr als 700 Einsätze nötig. Besonders brenzlig wurde es für die Beamten an der Wittelsbacherbrücke.
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München feierte auch den Jahreswechsel 2024/25 gebührend. Manche schossen übers Ziel hinaus und bescherten der Polizei zahlreiche Einsätze.
München feierte auch den Jahreswechsel 2024/25 gebührend. Manche schossen übers Ziel hinaus und bescherten der Polizei zahlreiche Einsätze. © Sven Hoppe/dpa

In der Silvesternacht hatten die Einsatzkräfte der Polizei München wieder einmal alle Hände voll zu tun. In der Zeit von 18 Uhr am Silvesterabend bis 7 Uhr am Neujahrsmorgen 2025 fuhren die Einsatzkräfte der Polizei zu über 710 Einsätzen. Im Detail handelte es sich dabei laut Polizei München um 46 Ruhestörungen, 65 Körperverletzungsdelikte, 110 Einsätzen wegen Pyrotechnik und über 70 Einsätze im Zusammenhang mit Bränden.

Im Bereich des Marienplatzes und der Fußgängerzone befanden sich gegen Mitternacht um die 6000 Personen, um dort das neue Jahr zu begrüßen. Dort gab es ein komplettes Feuerwerksverbot von 21 Uhr bis 2 Uhr (Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt). Die Anwesenden wurden durch Lautsprecherdurchsagen auf das Verbot hingewiesen. Durch die Polizei wurde in mehreren Fällen mitgeführte Pyrotechnik sichergestellt.

Am Friedensengel, dem Europaplatz und den angrenzenden Parkanlagen feierten ca. 3000 Personen. Der Bereich war für den Verkehr von 23 Uhr bis 2:30 Uhr gesperrt.

Eskalation an der Wittelsbacherbrücke mit bis zu 300 Personen

Im Bereich um die Wittelsbacherbrücke sammelte sich gegen 00.20 Uhr eine große Gruppe von etwa 300 Personen. Nach Bericht der Polizei traten Personen aus der Gruppe vereinzelt vermummt auf. Das initiative Vorgehen der Gruppe sei nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei Personen aus dem linken Spektrum zuzuordnen. Durch mehrere, bislang teilweise unbekannte Täter aus dieser Menge seien mehrere Gegenstände in Brand gesetzt worden. Zudem seien mehrfach Silvesterböller und Glasflaschen gezielt auf die eingesetzten Polizeibeamten geworfen worden.

Brücke zeitweise gesperrt, fünf Polizeibeamte verletzt

Die Polizei reagierte und zog sofort eine hohe Anzahl an weiteren Einsatzkräften hinzu. Durch die starke polizeiliche Präsenz sowie die gezielte Ansprache der Personen über Lautsprecher habe die Situation schnell unter Kontrolle gebracht und beruhigt werden können. Vier Personen wurden festgenommen und kamen am frühen Morgen wieder frei. Weiter wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen. Die Brücke war bis 2.30 Uhr gesperrt. Bei dem Einsatz wurden fünf Polizeibeamte verletzt.

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Es wurden Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Für den Zeitraum des Einsatzes mussten die Zufahrtsstraßen zur Wittelsbacherbrücke gesperrt werden.

Die Fahrbahn der Wittelsbacherbrücke selbst musste vor der Freigabe für den Fahrzeugverkehr zunächst gereinigt werden, da sie mit Glasscherben und Unrat bedeckt und daher nicht sicher befahrbar war. Momentan werden noch mehrere Einsätze bearbeitet, die ihren Beginn in der Silvesternacht hatten.

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Bereits in den Tagen vor Silvester begannen Feuerwerkfans zu böllern. Offiziell dürfen Raketen und Böller nur am 31. Dezember bis 1. Januar gezündet werden.

Um die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen, und die jeweiligen Regeln in den Feuerwerksverbotszonen innerhalb des Mittleren Rings und in der Innenstadt zu kontrollieren, setzte die Polizei nach Angaben des Präsidiums zusätzlich zur normalen Schichtbesetzung 300 weitere Beamte in der Silvesternacht ein.

 

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19 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 02.01.2025 10:15 Uhr / Bewertung:

    Ob es solche Gewalt-Aktionen auch in Singapur, Dubai oder Peking gibt? Oder in New York? 🤔

  • Monaco_Flote am 02.01.2025 17:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Die "Guten" stehen unter besonderem Schutz der Justiz und Medien, da wird gerne vertuscht.

  • zOTTEL am 01.01.2025 23:32 Uhr / Bewertung:

    Anstatt mal n Strafenkatalog zu entwickeln, der abschreckt, nimmt die Politik gesundleitliche und psychische Schäden der Einsatzkräfte billigend in Kauf.
    Danke an alle Rettungskräfte, Polizisten, Feuerwehrkräfte und alle die ich hier nicht aufgezählt habe!

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