Streik in München: Deutsche Bahn, Flixbus, Alex und Co. – die Pläne der Anbieter
München – 50 Stunden lang kein ICE, kein IC – und auch kaum ein Regio: Die EVG wird den Bahnverkehr zum dritten Mal in diesem Jahr lahmlegen.
Der Ton zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite wird schärfer. Doch kann der Ausstand zu einer Lösung des Tarifkonflikts führen?
Streik: Auch in München fallen Züge aus
Ein 50-stündiger Warnstreik stellt die Deutsche Bahn und ihre Kunden ab Sonntagabend auf eine harte Belastungsprobe.
Bahn-Sprecherin: "DB bittet Fahrgäste, Fahrten im Fern- und Nahverkehr vorzuziehen"
Auf AZ-Nachfrage sagte eine Sprecherin der Bahn: "Der Streik wird sich auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken. Der Fernverkehr der DB wird deshalb ab Sonntagabend, 22 Uhr, sowie am Montag und Dienstag komplett eingestellt. Auch bei DB Regio (dazu gehört auch die S-Bahn München) wird während des Streiks größtenteils kein Zug fahren.
Die DB bittet die Fahrgäste, wenn möglich ihre für den Streikzeitraum geplanten Fahrten im Fern- und Nahverkehr bis zum frühen Sonntagabend vorzuziehen. "Für Fahrten im Fernverkehr wird eine Sitzplatzreservierung empfohlen."
Kein Schienenersatzverkehr bei der Münchner S-Bahn und im Nahverkehr
Bei der Münchner S-Bahn und im Nahverkehr wird es weder einen Ersatzfahrplan noch einen Schienenersatzverkehr geben, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn der AZ sagte.
"Da alle Berufsgruppen zum Ausstand aufgerufen sind, z. B. Mitarbeitende in den Werkstätten, den Stellwerken oder den Betriebszentralen, die den Zugverkehr steuern, ist es nicht möglich, einen Ersatzfahrplan zu entwerfen", heiß es vom DB-Konzern. Aufgrund des großen S-Bahn-Netzes in München von rund 440 Kilometern könne kein Schienenersatzverkehr angeboten werden, zumal auch die DB-Busgesellschaften vom Streik betroffen seien.
FlixTrain: Nicht bestreikt, Verbindungen dennoch gestrichen
Durch den Streik gäbe es "eine gestiegene Nachfrage für Fernbusreisen", so Flix-Pressesprecherin Helena Stadler zur AZ. Das Angebot werde auf besonders nachgefragten Verbindungen aufgestockt.
Per Zug wird aber auch bei Flix nichts gehen. Obwohl FlixTrain selbst nicht bestreikt werde, könnten "Fahrten während des Streiks am Montag und Dienstag aufgrund von Netzbeeinträchtigungen nicht stattfinden."
Reisen mit FlixBus erst ab 50 Kilometern möglich
Stadler empfehle Reisenden auf FlixBus auszuweichen, der aufgrund des gesetzlichen Bedienverbots allerdings erst ab einer Strecke von 50 Kilometern Fahrten anbieten kann.
"Wir sind also vor allem auf Mittel- und Langstrecken eine Alternative", betont Helena Stadler aus dem Flix-Presseteam.
ALEX wird nicht fahren
Auch der ALEX ist vom Warnstreik betroffen. Wie die Länderbahn mitteilte, wird der Zugverkehr voraussichtlich ab Sonntagabend eingestellt werden müssen.
Streik der EVG: Die Lufthansa als Alternative?
Viele Münchner steigen aufgrund des Streiks auf andere Verkehrsmittel um. Die Lufthansa meldete eine erhöhte Nachfrage nach Inlandsflügen.
Die Fluggesellschaft will unter anderem auf den Verbindungen München-Hamburg und München-Berlin größere Maschinen einsetzen, um mehr Menschen transportieren zu können.
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