Stammstrecken-Skandal: Söder erhofft sich von Bahnchef "belastbare Fakten"

Bei dem für Mittwoch geplanten Spitzengespräch zur Kostenexplosion bei der Zweiten Stammstrecke wird auch Bahn-Vorstandschef Richard Lutz erwartet.
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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. © Peter Kneffel/dpa

München -  Bahn-Vorstandschef Richard Lutz habe sein Kommen zugesagt und werde möglicherweise auch an der Pressekonferenz im Anschluss teilnehmen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Er rechne zwar nicht damit, dass bei dem Treffen der "gordische Knoten" durchschlagen werde, sagte Söder, betonte aber: "Ich hoffe auf belastbare Fakten."

Zweite Stammstrecke: Warten auf konkrete Zahlen

Das bayerische Verkehrsministerium geht inzwischen davon aus, dass die Kosten für den Bau der zweiten S-Bahn-Röhre in München von 3,85 auf bis zu 7,2 Milliarden Euro steigen. Zudem könnte sich die Inbetriebnahme der zentralen Strecke durch die Innenstadt von 2028 auf 2037 verzögern. Die Bahn selbst hat aber bisher keine neuen Zahlen oder Details veröffentlicht. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hatte zuletzt gesagt, dies könnte auch noch bis zur Aufsichtsratssitzung der Bahn Mitte September dauern.

Zu dem Gespräch am Mittwoch werden nach Worten Söders auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sowie 13 Landräte umliegender Landkreise erwartet. Zuvor berät auch der Münchner Stadtrat.

Bis zum Herbst müssten die "endgültigen Entscheidungen" über die weitere Finanzierung des Projekts stehen, sagte Söder. Er begrüßte, dass der Bund inzwischen zugesichert habe, auch 60 Prozent der Mehrkosten zu tragen. "Wir wollen die zweite Stammstrecke, weil sie ein Projekt ist für die nächsten Generationen", betonte Söder. Man wolle aber nun keine "Spekulationen" mehr, sondern Fakten. Einen Baustopp lehnten Söder und Bernreiter erneut kategorisch ab.

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Söder und die Staatsregierung müssen sich seit einiger Zeit auch gegen Vorwürfe wehren, spätestens im Jahr 2020 von massiven Kostensteigerungen gewusst, aber nichts unternommen beziehungsweise die Öffentlichkeit informiert zu haben. Auf die Frage, wann genau er erstmals von der Kostenexplosion erfahren habe, ging Söder am Dienstag nicht direkt ein.

Es habe immer wieder Einschätzungen gegeben, aber keine verlässlichen Zahlen. Und "Mutmaßungen" seien keine Grundlage für Entscheidungen, das "Gesamthandeln" könne nur aufgrund konkreter, verlässlicher Zahlen erfolgen, betonte er.

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  • Leserin am 26.07.2022 20:25 Uhr / Bewertung:

    Scheuer war mit wichtigerem beschäftigt. Im Auftrag seines Herren musste er den sinnlosen und teuren Maut-K(r)ampf mit de EU veranstalten.
    Da kann man nicht erwarten, dass er sich gleichzeitig um sinnvolle Projekte, wie den Zubringer um Brenner-Basistunnel oder die S-Bahn in München kümmert.

  • Fußball-Fan am 26.07.2022 19:11 Uhr / Bewertung:

    Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Für den Ausbau der Infrastruktur der Bahn bedarf es einer Förderung durch das Verkehrsministerium. Wer stellte die letzten 3 Verkehrsminister in Deutschland? Die CSU. Gestern gab es in Bayern schon wieder eine Entgleisung bei der Bahn (ohne Tote diesmal, zum Glück!!!). Aber wie viele Menschen sollen in Bayern bei Bahnunfällen noch sterben, Herr Söder? Und wer saß übrigens lange im Vorstand bei der Bahn? CSU-Politiker Wiesheu. Der hätte ja für Bayerns Infrastruktur auch etwas machen können. Hat er aber nicht, so wie es aussieht. Danke liebe CSU.

  • Leserin am 26.07.2022 16:21 Uhr / Bewertung:

    Den anderen, in diesem Fall der Bahn den schwarzen Peter zuschieben kann er gut. Und auch noch das beliebteste Bashing-Opfer der Republik.

    Wie wär's doch mal ganz anders? Verantwortung übernehmen. Fehler eingestehen und gemeinsam Lösungen suchen. Welch Fehler der CSU? Die Bundesvekehrsminister Ramsauer, Dobrint und Scheuer haben Jahrzehnte lang für eine MASSIVE Unterfinanzierung der Bahn gesorgt. Pro Einwohner gibt die Bundesregierung im Jahr 80 Euro für die Bahn aus. Das war zu Dobrints Zeiten noch viel weniger. Zum Vergleich: Schweiz 560, Belgien 620 Euro? Noch Fragen, wer die heutige Situation der Bahn verursacht hat?

    Und Herr Söder beteiligt sich - Ganz ohne rot zu werden - am Volkssport Bahn-Basching. Schämen sollte er sich !!!

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