Mit "neuem Corona-Medikament": Betrüger bringen Münchner Rentnerin um 50.000 Euro
München - Der Anruf, den eine Rentnerin aus Laim am Donnerstagnachmittag angeblich von ihrem Sohn bekam, war ein Schock für sie. Er sei schwer an Corona erkrankt, die Behandlung im Krankenhaus koste ein Vermögen, behauptete der vermeintliche Sohn.
Die Seniorin war felsenfest überzeugt, mit ihrem Sohn zu sprechen. Deshalb glaubte sie auch das Märchen vom nagelneuen Wundermittel gegen Covid-19. Es sei noch nicht als Medikament zugelassen, deshalb müssten Patienten die Kosten selbst übernehmen, log der Mann am Telefon.
Angebliche Assistenzärztin sollte das Geld entgegennehmen
Die Münchnerin ließ sich schließlich dazu überreden, die Rechnung zu bezahlen. Sie machte sich sofort auf den Weg zu ihrer Hausbank und hob dort rund 50.000 Euro ab. Der vermeintliche Sohn hatte der über 70 Jahre alten Frau genaue Anweisungen gegeben. Sie solle mit dem Geld zum Rotkreuzklinikum fahren. Dort werde eine junge Assistenzärztin warten, der sie das Geld übergeben solle. Die Münchnerin fuhr zum Rotkreuzplatz und traf sich dort in der Nähe mit der fremden Frau.
Nach der Beschreibung des Opfers handelt es sich um eine etwa 30 Jahre alte Frau, südländische Erscheinung, mit dunklen schulterlangen Haaren. Die angebliche Assistenzärztin nahm das Geld und verschwand damit.
Zuhause griff die Rentnerin zum Telefon, um ihrem Sohn mitzuteilen, dass alles in die Wege geleitet sei und er sich wegen des Geldes keine Sorgen mehr machen müsse.
Polizei warnt: Keinesfalls Bargeld an Fremde übergeben!
Als der echte Sohn ans Telefon ging, erlebte die Rentnerin den nächsten Schock. Ihr Sohn erzählte ihr, dass er bei bester Gesundheit sei, nicht an Corona erkrankt sei und auch nicht im Krankenhaus liege.
Die Seniorin verständigte die Polizei. Die Kripo ermittelt. "Übergeben sie keinesfalls Bargeld oder Wertgegenstände an fremde Personen", warnt Polizeisprecher Benjamin Castro-Tellez.