Elf Tankstellenüberfälle in München: Serientäter ist gefasst!
München - Seine Beute betrug jedes Mal nur wenige hundert Euro, das Risiko erwischt zu werden war sehr hoch. Der Täter, der seit Anfang Januar im Stadtgebiet serienweise Tankstellen überfallen hat, ist gefasst.
München: Polizei gibt Details zum Tankstellen-Räuber bekannt
Am Dienstag hat das Spezialeinsatzkommando einen 25-Jährigen in dessen Wohnung in der Ludwigsvorstadt festgenommen. Der Festgenommene hat elf Überfälle gestanden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mit. Zwei Mal entkam der Mann ohne Beute.
Bei seinen Taten hatte der junge Mann immer einen pistolenähnlichen Gegenstand bei sich. Meist lupfte er nur seine Oberbekleidung, um die vermeintlich scharfe Waffe in seinem Hosenbund zu zeigen. Die Angestellten in den Tankstellen hielten sie für echt. In einem Fall richtete der Räuber die schwarze Pistole direkt auf einen Kassierer.
Erst später, bei der Festnahme, stellte sich heraus, dass der 25-Jährige offenbar nur eine Softair-Waffe, die täuschend echt ausschaute, dabei gehabt hatte. Das wird ihm zwar eine etwas mildere Strafe bescheren, aber vor dem Gefängnis bewahren, wird ihn das nicht. Auch mit einer sogenannten Anscheinswaffe „handelt es sich um ein gravierendes Verbrechen“, betonte Staatsanwältin Juliane Grotz. Der Strafrahmen liege bei mindestens drei Jahren – für eine Tat. Hätte der Räuber eine echte Waffe benutzt, wäre ihm eine Mindeststrafe von fünf Jahren sicher gewesen.
Auf die Spur kamen die Ermittler dem Serienräuber durch einen Zigarettenstummel. Schon seine Vorgehensweise legte nahe, dass er Raucher ist. Denn er ließ sich außer Geld auch gern Zigaretten aushändigen – und Alkohol.
Karte: Hier schlug der Tankstellen-Räuber überall zu

Tatverdächtiger gesteht elf Taten
Nach seinem vorletzten Überfall am 12. Februar auf die Esso-Tankstelle in der Hochstraße, stellte die Polizei eine Kippe in Tatortnähe sicher. Diese hatte der Räuber offenbar beim Auskundschaften der Tankstelle weggeworfen.
Neun Tage später hatte die Rechtsmedizin aus dem Stummel ein DNA-Profil des Rauchers erstellt. Wenig später meldete der Computer einen Treffer: Der Verursacher der DNA-Spuren war bereits wegen anderer Straftaten gespeichert: Er ist wegen Diebstahlsdelikten und räuberischer Erpressung vorbestraft.
Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen ledigen Mann ohne Job. "Er hat sich für seine Taten ausdrücklich entschuldigt", so Staatsanwältin Juliane Grotz. Nun sitzt er in U-Haft. Von der Beute – insgesamt soll er einen mittleren dreistelligen Betrag erbeutet haben – konnte noch ein Teil in der Wohnung sichergestellt werden. Ebenso die Softair-Pistole.
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