GBW-Bilanz: neue Wohnungen im Viertel
Das Immobilien-Unternehmen GBW zieht seine Bilanz für 2013 - und lobt sich dabei auch für neue Wohnungen in Schwabing. Altmieter bekommen derweil Zusatzverträge
Schwabing - Die GBW war ziemlich gut im vergangenen Jahr. Sagt die GBW. Das Münchner Immobilienunternehmen, das seit Frühjahr 2013 einem von der PATRIZIA Alternative Investments GmbH geführtes Investorenkonsortium gehört, hat seine Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Das Urteil über die eigene Leistung: "Die GBW Gruppe setzt ihre gute Performance und ihre nachhaltige Investitions- und Portfoliostrategie weiter fort."
Im Geschäftsjahr 2013 investierte die GBW Gruppe nach eigenen Angaben rund 36,7 Mio. Euro in ihren Gesamtbestand. Das waren zum Jahresende noch 30.902 Wohnungen. Damit schrumpft der Bestand der GBW leicht. 1206 Wohnungen wurden 2013 verkauft.
Doch es kommen auch neue nach: 20 neue Wohnungen entstehen derzeit in einer GBW-Wohnanlage in Schwabing. Zum einen baut die GBW dort ein Holzpassivhaus mit insgesamt zehn Wohnungen im Innenhof. Zum andern wird eine bestehende GBW-Anlage ausgebaut. Im Dachgeschoss entstehen dort ebenfalls zehn neue Wohnungen.
Bereits im Juni 2013 hat die GBW das neue Quartier "Südseite" in München-Obersendling mit 71 einkommensorientiert geförderte Wohnungen fertig gestellt. Außerdem habe das Unternehmen letztes Jahr 113 frei finanzierte Neubauwohnungen in Puchheim gekauft. Weitere Ankäufe - auch in München - seien in der Planung.
Die Bilanz des Unternehmens fällt sehr positiv aus - obwohl die GBW 2013 auch viel Ärger hatte. Am Ackermannbogen wollte die GBW die Miete für einkommensorientiert geförderte Wohnungen kräftig erhöhen - und musste dann einen Rückzieher machen, da die Anwohner gegen das rechtlich fragwürdige Vorhaben protestierten. Auch in Nymphenburg kämpfen GBW-Mieter gegen eine Mieterhöhung - einige haben bis heute nicht unterschrieben.
Auch diese Woche sorgt die GBW für Unruhe unter den Mietern: In einem Brief wurde vielen Mietern mitgeteilt, dass die GBW an die „Pearl AquiCo Eins GmbH & Co. KG München“ und die „Pearl AcquiCo Zwei GmbH & Co. KG München“ veräußert hat. Die beiden Firmen gehören zum Patrizia-Konsortium. Die Nachricht ist also nicht neu.
Mit dem Schreiben kamen aber Zusatzverträge, die etwa eine Kündigung wegen Eigenbedarfs oder Luxussanierungen auf eine bestimmte Zeit verhindern soll. Klingt gut und steht auch so in der Sozialcharta, die für die GBW-Mieter seit der Übernahme durch die Patrizia gilt. Warum nun extra Zusatzverträge verschickt werden, ist unklar.
Der Mieterverein München empfiehlt, dem Schreiben nicht zu widersprechen, aber auch keine Verträge zu unterschreiben, ohne diese vorher prüfen zu lassen.
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