GBW nimmt Mieterhöhung zurück!

"Schönes Geschenk": Am Ackermannbogen können die Bewohner aufatmen. Dafür sind aber die Nebenkosten saftig erhöht worden.
Christian Pfaffinger |
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15 Prozent mehr wollte die GBW von diesen Mietern am Ackermannbogen. Die AZ berichtete, Unterstützer protestierten. Jetzt wurde die Mieterhöhung gestoppt - vorerst.
Petra Schramek 15 Prozent mehr wollte die GBW von diesen Mietern am Ackermannbogen. Die AZ berichtete, Unterstützer protestierten. Jetzt wurde die Mieterhöhung gestoppt - vorerst.

"Schönes Geschenk" : Am Ackermannbogen können die Bewohner aufatmen. Dafür sind aber die Nebenkosten saftig erhöht worden.

Schwabing - Der Protest der Mieter am Ackermannbogen hat gewirkt, die GBW rudert zurück: Das Wohnungsunternehmen hat die heftigen Mieterhöhungen für die Anwohner der Adams-Lehmann-Straße gestoppt.

Satte 15 Prozent mehr sollten die Mieter dort ab Januar bezahlen. Kaum einer von ihnen hätte sich das leisten können: In den geförderten Wohnungen leben vor allem einkommensschwache Familien. Mit ihrer Forderung ging die GBW, die einem Konsortium um die Augsburger Patrizia AG gehört, trotzdem dreist an das Maximum. Die Eigentümer wollen das Geld für die teuer erkauften Wohnungen wieder hereinholen.

Das ließen sich die Mieter aber nicht bieten. Sie meldeten sich bei der AZ und sprachen über ihre Angst und ihre Wut. Nach dem Bericht fanden sich Unterstützer. Sowohl der Münchner Mieterverein als auch Politiker unterschiedlicher Parteien setzten sich für die Betroffenen ein. Mit Erfolg: Die GBW hat die Mieterhöhungen zurückgenommen.

Das freut die Unterstützer: „Die Forderung von OB Kandidat Dieter Reiter war erfolgreich“, meldet die Münchner SPD. Dieter Reiter hatte sich mit den Mietern getroffen und die GBW zu einer Rücknahme der Erhöhung aufgefordert. Beatrix Zurek, die Vorsitzende des Mietervereins, sagt: „Das ist doch ein schönes Vorweihnachtsgeschenk! Wir Freude uns, dass die Gegenseite nun von selbst eingelenkt hat.“

Dabei handelt es sich beim Rückzug der GBW wohl kaum um ein Geschenk. Vielmehr musste das Unternehmen eine Niederlage vor Gericht fürchten: Weil es die Erhöhungen mit dem Mietspiegel begründet hatte und das bei den betroffenen Wohnungen wegen der „einkommensorientierten Förderung“ (EOF) rechtlich gar nicht zulässig ist. Es war abzusehen, dass die Erhöhungen vor Gericht durchfallen würden.

„Und außerdem haben sie uns gleich noch eine saubere Watschn mitgegeben“, sagt eine Mieterin frustriert. Die GBW hat den Mietern nämlich nicht nur mitgeteilt, dass sie auf die Mieterhöhung verzichtet, sondern gleichzeitig saftige Nachzahlungen bei den Nebenkosten gefordert. „Ich soll knapp 500 Euro nachzahlen“, sagt eine Mieterin. „Bei anderen Nachbarn sind es bis zu 1200 Euro. Teilweise für sehr komische Posten.“

Eine Anwohnerin fürchtet, dass die GBW nun lediglich nach einem anderen Weg sucht, die Mieterhöhungen durchzusetzen: „Die geben doch nicht auf.“

Das lassen die Briefe vermuteten, die die GBW an die Mieter geschickt hat. Dort heißt es, man wolle die Mieterhöhung „noch einmal grundlegend rechtlich überprüfen lassen“. Außerdem bedankt sich das Unternehmen für das Verständnis der Mieter. Eine Entschuldigung für die zu Unrecht verschickten Schock-Nachrichten gibt es nicht.

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