Sportlich, schick und innovativ: Das BMW-Motorrad wird 100
München – In den 60er Jahren, man kann es sich kaum noch vorstellen, hatte das Motorrad ein Image-Problem, weil es nach dem Siegeszug des Autos als Arme-Leute-Fahrzeug galt. "Doch dann hat BMW begonnen, Motorräder für die Freizeit zu entwickeln, sportlich und schick", schwärmt Dirk Mangartz.
Neuer Bildband zeigt die 100-jährige Geschichte der BMW-Motorräder
Der Mann muss es wissen. Er hat sich für seinen neuen, prächtigen Bildband "111 BMW-Motorrad-Stories, die man kennen muss" (Emons Verlag, 30 Euro) intensiv mit der 100-jährigen Geschichte der Motorräder befasst. "BMW-Motorräder mit ihrem Boxer-Motor verkörpern die deutsche Wertarbeit in Reinkultur", schwärmt er – und stehen für großen Erfindergeist.
1969 zog die Produktion von München nach Berlin-Spandau, die Entwicklung ist bis heute in München. Die Strich-Fünfer-Baureihe war eine der ersten dieser sportlichen Spandauer Motorräder, Mangartz selbst ist lange eins gefahren.
Rosige Zukunft der BMW-Motorräder? E-Roller und E-Motorräder haben 82 Prozent Marktanteil
Doch Mangartz liebt nicht nur die Klassiker, er ist auch überzeugt, dass BMW-Motorrad hervorragend für die Zukunft aufgestellt ist. PS-starker Fahrspaß, ist das nicht komplett gegen den ökologischen Zeitgeist? "Nein", sagt er bestimmt, "ich glaube, die Zukunft ist rosig." Das Motorrad sei, "wenig Platz, wenig Energie", sogar besonders gut geeignet für die Verkehrswende. Und: BMW sei nicht nur im Luxussegment inzwischen weltweit führend, sondern auch sehr innovativ bei den Elektro-Motorrädern.
Darauf verweist auch Markus Schramm, der Chef von BMW-Motorrad. Der Marktanteil bei Elektrorollern und E-Motorrädern liege inzwischen weltweit bei 82 Prozent, hat er kürzlich stolz im Interview mit der Fachzeitschrift "MO" gesagt. Heute stehe man an der "Spitze des Motorradmarktes", sagte er.
Sonderausstellung im BMW-Museum in München
Den Weg dahin kann man faszinierend im prächtig bebilderten Band von Mangartz nachblättern. Oder sich in München viele der Klassiker selbst anschauen. Zum Beispiel im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe, wo sechs BMW-Motorräder ausgestellt sind – darunter das sogenannte Weltrekordmotorrad aus dem Jahr 1935.
Mit der Kompressor-Rennmaschine stellte Ernst Henne 1935 auf der Autobahn einen Geschwindigkeitsrekord über einen Kilometer bei fliegendem Start auf: 256,1 Stundenkilometer!
Sehr lohnenswert für Motorrad- (und Design-Klassiker-) Freunde ist natürlich besonders das BMW-Museum, das schon in der Dauerausstellung zehn Räume und Stationen der Geschichte der Motorradl widmet.
Derzeit kommt auch noch die Sonderausstellung zum Jubiläum dazu: 55 Motorräder aus 100 Jahren. Der "Glanzpunkt" laut Museum: die Parade verschiedener R18. Und auch in die Zukunft blickt BMW mit der Ausstellung. Für die scheint man in der Motorrad-Sparte bestens aufgestellt, wenn man den Fachleuten glauben mag. Von Problemen mit einem Arme-Leute-Image ist man ganz sicher weit entfernt.
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