Münchens ÖPNV und Corona: Weniger MVV-Abos
München - Viele Kurzarbeiter in und um München fehlen in den Bussen, Bahnen und Trams. Auch dass viele Menschen im Homeoffice arbeiten, macht sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln bemerkbar. Wer in diesen Coronamonaten aufs Radl umsteigen kann, aufs Auto - oder gern auch mal zu Fuß geht, tut das in Teilen auch deshalb, weil er so einer möglichen Ansteckung unter Mit-Fahrgästen ausweichen will.
In der Pandemie nutzen weniger Münchner den ÖPNV
Der Münchner Verkehrsverbund MVV spürt das deutlich bei den Einnahmen. Je länger die Pandemie dauert, umso mehr Fahrgäste fehlen - und umso mehr Dauerfahrer kündigen auch ihre Abos. Vor allem seit Beginn des zweiten Lockdowns im vergangenen November habe sich das überall in Deutschland bemerkbar gemacht, sagt der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG, Ingo Wortmann, der auch Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist.
Rund 15 Prozent der früheren Abo-Kunden hätten deutschlandweit ihr Ticket inzwischen gekündigt. Anfangs hätten die Abo-Kunden noch "in einem hohen Maße die Treue gehalten", sagte er, da lag die Abwanderungsquote noch bei nur rund fünf Prozent. Für München schaut es ähnlich aus. Von den Abonnenten im Ausbildungstarif (365-Euro-Ticket) haben seit November rund neun Prozent ihre Jahresabos gekündigt. Höher ist die Quote bei den regulären Isarcard-Abos - dort haben elf Prozent der Dauerfahrer nun kein Abo mehr.
Umsatzrückgang: Abo-Einnahmen der MVV um neun Prozent gefallen
Damit seinen die Abo-Einnahmen über alle Segmente im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund neun Prozent gefallen, teilt ein MVG-Sprecher auf AZ-Anfrage mit. Blickt man aufs gesamte Fahrgastaufkommen in Münchner Bussen, U-Bahnen und Trams, habe allein der letzte November "rund ein Drittel Umsatzrückgang zum Vormonat Oktober gebracht", so der Sprecher. Um den Jahreswechsel sei ein Tiefpunkt erreicht worden. Seit Februar aber würden die Ticketverkäufe wieder anziehen.
"Im Monat März lagen die Werte rund 30 Prozent über dem Wert vom November 2020", hat die MVG errechnet. Die Münchner Verkehrsgesellschaft ist eine Tochter der Stadtwerke München (SWM) - die als ganze ebenfalls Probleme hat. Auf Dauer sei das nicht zu finanzieren, man hoffe auch für 2021 auf einen ÖPNV-Rettungsschirm - hat MVG-Chef Ingo Wortmann schon vor Wochen in der AZ betont.
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