München: Trinkwasserknappheit? Wissenschaftler schlagen Alarm

Was Trinkwasser angeht, ist die Stadt München für den Moment "sehr gut aufgestellt", befinden die SWM. Aber wie sieht es in der Zukunft aus?
Victor Catalina
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Noch ist in München ausreichend Grundwasser vorhanden. Aber wird das auch in Zukunft der Fall sein?
Noch ist in München ausreichend Grundwasser vorhanden. Aber wird das auch in Zukunft der Fall sein? © IMAGO / Petra Schneider

München – Beim aktuellen Sommerwetter ist Wasser eine der gefragtesten Waren. Egal, ob abgefüllt oder aus dem Wasserhahn. Besonders Letzteres könnte in Zukunft alles andere als selbstverständlich sein, besonders in München.

Verantwortlich dafür sei die Art und Weise, wie die Stadt gebaut sei, meint Christina Mertens vom evangelischen Umweltteam, im "Bayrischen Rundfunk". München sei die "am stärksten versiegelte Großstadt in Deutschland. Mehr als 50 Prozent der Oberfläche des gesamten Stadtgebietes und im Innenstadtbereich sogar zum Teil über 80 Prozent der Oberflächen sind überbaut oder durch Verkehrswege versiegelt."

Grundwasserspiegel in München teils um mehrere Meter abgesunken

Regnet es, fließt das Wasser direkt in die Kanalisation und könne nicht zur Grundwasserbildung beitragen. In den letzten 20 bis 25 Jahren sei der Grundwasserspiegel in München teilweise um mehrere Meter abgesunken, erklärt Mertens.

Längere Trockenperioden seien dafür verantwortlich. Wenn es geregnet habe, dann meist als Starkregen, der sich nicht lang genug halten konnte, um zur Grundwasserneubildung beizutragen. 

Umweltschutzreferentin: Grundwasser "in Hülle und Fülle" keine Selbstverständlichkeit

Für Mertens ein großes Problem, da in Bayern der Großteil des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen wird. Der sinkende Grundwasserspiegel habe daher "massive Auswirkungen" auf das Trinkwasser in München.

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Langfristig könnte tatsächlich ein Trinkwasserproblem entstehen, findet auch Klima- und Umweltschutzreferentin Christine Kugler (parteilos) auf AZ-Nachfrage.

Sollte das bereits seit Langem feststehende Defizit der Grundwasserneubildung weitergehen, "wird es langfristig gesehen nicht mehr überall selbstverständlich sein, dass Grundwasser in Hülle und Fülle in ausreichender Qualität vorhanden ist."

SWM beschwichtigt: Stadt München kurzfristig "sehr gut aufgestellt"

Kurzfristig allerdings ist die Stadt "sehr gut aufgestellt", antworteten die Stadtwerke München (SWM) auf Anfrage. Das Trinkwasser komme aus drei verschiedenen Trinkwassergewinnungsgebieten (dem Mangfalltal, dem Loisachtal und der Münchner Schotterebene, d. Red.).

Laut SWM würden die Grundwasser unterschiedlich schnell auf Trockenzeiten reagieren. Regne es im Winterhalbjahr mehr als im Sommer, habe das nur "wenige Auswirkungen" auf das Trinkwasser.

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2 Kommentare
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  • Unbesorgter Bürger am 24.06.2023 07:11 Uhr / Bewertung:

    Man kann sich aber auch über alles Sorgen machen und die Leute damit ängstigen. Ich kann mich noch in meiner Kindheit erinnern, wo auch wegen Trinkwasser Knappheit, das Autowaschen und Rasensprengen zeitweise verboten wurden. Und.... Andere Länder haben das Problem mit dem Trinkwasser schon immer und sind trotzdem noch nicht ausgestorben. Mann muss sich mit den Gegebenheiten eben arrangieren. Und den Jaccuzi halt nicht jedes Mal neu füllen und wieder ablassen.

  • Himbeergselchts am 23.06.2023 22:34 Uhr / Bewertung:

    Aber der Herr Söder verkündete doch erst vorgestern die Lösung. Er versorgt ganz Bayern mit Bodenseewasser. Immerhin nimmt das bayerische Ufer fast 10 km ein. Wer schert sich um Baden-Württemberg, die Schweiz und Österreich. Wenn unser Kini was will.

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