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München macht sich klimafit: Geld für mehr grüne Fassaden

Mit einem Klimabudget von 20.000 Euro pro Jahr fördern die Lokalpolitiker der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt Kletterpflanzen und Rosenbüsche fürs Viertel.
Eva von Steinburg
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An Altbauten können Rankpflanzen richtig schick ausschauen - und in baumarmen Straßen wie der Holzstraße Hitze abmildern.
An Altbauten können Rankpflanzen richtig schick ausschauen - und in baumarmen Straßen wie der Holzstraße Hitze abmildern. © Claudia Lowitz

München - Ob ein Haus in München eine grüne Fassade hat  das ist meist Privatsache. Denn ob sich Efeu oder Clematis in der Stadt über den Putz von Häusern oder über hölzerne Spalierstäbe ranken – das ist meist schlicht von Motivation und Geldbeutel einzelner privater Haus-Besitzer abhängig.

Glockenbachviertel und Isarvorstadt sollen grüner werden

Diesen Sommer soll sich das ändern: Das Glockenbachviertel und die Isarvorstadt sollen viel grüner werden. Per "Klimabudget" fördern Stadtteilpolitiker im Glockenbachviertel ab sofort Projekte, die dem Klima-, Umwelt-, und Artenschutz dienen. 20.000 Euro aus ihrem Budget stehen pro Jahr dafür zur Verfügung – damit werden private Fassadenbegrünungen finanziell unterstützt.

Auch Rosen werden bezuschusst!
Auch Rosen werden bezuschusst! © Claudia Lowitz

"Dort, wo keine Bäume gepflanzt werden können, ist Fassadenbegrünung eine wichtige Alternative", meint Arne Brach von der Grün-Rosa-Fraktion und Baumschutzbeauftragter im Bezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Seine Fraktion hat das Klimabudget initiiert: "Bürger, die ihr Haus begrünen wollen, können sich an uns wenden. Mehr Grün bedeutet einen Mehrwert für alle, nicht nur für einzelne Hausbewohner. Das ist gut investiertes Geld."

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Grüne Hauswände filtern Schadstoffe

Ob üppige Rosen oder Wilder Wein: Sträucher in der Hofeinfahrt und grüne Ranken entlang hoher Hauswände filtern Schadstoffe und kühlen die Luft. Die Pflanzen binden auch Kohlendioxid und dienen als Versteck und Lebensraum für Insekten und kleine Vögel in der Stadt.

"Wir sind Vorreiter mit unserem Projekt, das hoffentlich Nachahmer in anderen Bezirken finden wird. Es wäre schön, wenn heimische Arten gepflanzt werden. Persönlich würde ich eine blühende Pflanze auswählen, als Bienenweide", sagt Claudia Lowitz, Co-Fraktionssprecherin von Grüne/Rosa Liste im BA 2.

Bürger sollen Begrünungsprojekte für das Viertel vorstellen

Auf einem Spaziergang durchs Glockenbachviertel hat sie für die Abendzeitung Beispiele romantisch begrünter Fassaden fotografiert: Die Pestalozzistraße ist bereits Vorreiter, doch auch in der Klenzestraße und in der Holzstraße gibt es leuchtende Rosenbüsche und liebevoll und naturnah berankte Gründerzeithäuser.

Ein kleiner Rosengarten an der Pestalozzistraße.
Ein kleiner Rosengarten an der Pestalozzistraße. © Claudia Lowitz

Nun sind die Bürger aufgerufen, ihrem Bezirksausschuss kleine und große Begrünungsprojekte für das Viertel vorzustellen. Claudia Lowitz: "Wir sind gespannt auf die Vorschläge und entscheiden dann im Einzelfall über die Höhe der Förderung."

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5 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 20.06.2022 20:02 Uhr / Bewertung:

    In Schwabing/Berliner See-Gegend wurde mal in den 80ern eine Neubaufassade begrünt, mit Spalieren usw. Nach einigen Jahren hat die Hausverwaltung die Kletterpflanzen wieder entfernt, weil sich hinter dem Grünzeug Schimmel gebildet hat. bzw. feuchte Stellen. Die Bewohner haben auch heimlich vor ihrem Fenster den Wildwuchs grosszügig weggeschnitten, wegen der vielen Tierbesuche. Nix mehr wars mit der grünen Fassade.

  • Andi K. am 20.06.2022 19:22 Uhr / Bewertung:

    Entomologen (Insektenforscher), Biologen und Zoologen haben ihren Arbeitsplatz zur Erforschung des Kleingetieres da gleich in der Wohnung, alle anderen werden daran keine Freude haben.

  • Der wahre tscharlie am 20.06.2022 15:13 Uhr / Bewertung:

    Nicht nur dass dies schön aussieht, nein, man tut auch was fürs Stadtklima.

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