KVR-Chefin und Personalreferent: Grün-Rot im Münchner Rathaus darf wählen

In der Regel müssen die Posten für die Spitzenbeamten der Stadt München ausgeschrieben werden. Warum beim KVR-Posten und beim Personalchef eine Ausnahme erlaubt ist.
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Hanna Sammüller-Gradl.
Hanna Sammüller-Gradl. © Sigi Müller

München - Auch, wenn es keine Ausschreibung gegeben hat, kann der Stadtrat am Mittwoch den neuen Personalreferenten und die neue Kreisverwaltungsreferentin wählen. So teilte es die Regierung von Oberbayern am Dienstagnachmittag mit.

CSU hatte bereits Zweifel: Anna Hanusch als Baureferentin gescheitert

Die CSU hatte die Regierung als Aufsichtsbehörde um eine Prüfung gebeten. Zuerst hatte die CSU angezweifelt, ob sich die Fraktionschefin der Grünen Anna Hanusch wirklich als Baureferentin eignet. In diesem Fall hatte die Regierung von Oberbayern darauf hingewiesen, dass es eine Ausschreibung hätte geben müssen. Daran hätte sich Hanusch zwar beteiligen können, doch sie verzichtete freiwillig. Daraus schloss die CSU, dass die Stadt auch die übrigen Referentenposten hätte ausschreiben müssen.

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Gibt Ausnahmen: Warum nicht alle Spitzenposten ausgeschrieben werden müssen

Denn in ihrer Stellungnahme wies die Regierung von Oberbayern darauf hin, dass es für diese Spitzenposten in der Regel eine Ausschreibung geben müsse. Nur ausnahmsweise und nur, wenn eine solch hervorragende Bewerbung vorliegt, dass sich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit niemand Besseres finden lässt, kann die Stadt von diesem Prinzip abweichen. So stellte es die Regierung von Oberbayern fest.

Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) will Kreisverwaltungsreferentin werden

Hanna Sammüller-Gradl, die als erste Grüne und als erste Frau Kreisverwaltungsreferentin werden will, erfüllt diese Voraussetzung offensichtlich. Ebenso wie Andreas Mickisch (SPD), der momentan Stellvertreter im Kreisverwaltungsreferat ist, und Personalchef werden will.

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Die Regierung von Oberbayern habe eine ausführliche Stellungnahme der Stadt geprüft, teilt ein Sprecher mit. Demnach erfüllen beide Personen nicht nur die formalen Voraussetzungen uneingeschränkt, sondern verfügen auch über einschlägige berufliche Erfahrung in der Landeshauptstadt.

Andreas Mickisch will auch Personalchef werden

Sowohl Hanna Sammüller-Gradl als auch Andreas Mickisch sind beides Juristen. Er arbeitete viele Jahre im Personalreferat, später im Büro des Oberbürgermeisters, dann wurde er stellvertretender Kreisverwaltungsreferent. Sammüller-Gradl leitet derzeit eine ähnliche Behörde wie das Kreisverwaltungsreferat bloß in Freising.

Doch auch die Münchner Verwaltung ist ihr vertraut. Sie war dort unter anderem stellvertretende Leiterin der Enteignungsbehörde. Bei Anna Hanusch war das anders. Sie durchlief weder eine Beamtenlaufbahn noch legte sie ein Staatsexamen ab.

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Noch-Personalreferent Alexander Dietrich will saubere Amtsübergabe

Der derzeitige Personalreferent Alexander Dietrich (CSU) klingt trotzdem überrascht. In einer Stellungnahme schreibt er, dass er die Entscheidung der Regierung von Oberbayern respektiere - auch wenn sie "meiner eigenen Rechtsauffassung widerspricht". Dietrich hatte am Wochenende angekündigt, dass er Personalreferent bleiben und sich erneut an einer Ausschreibung beteiligen wolle. Bevor er 2016 seinen Posten antrat, hatte er sich gegen drei Bewerber durchsetzen müssen. Da es jetzt keine Ausschreibung gibt, werde er auch nicht kandidieren, sondern in den nächsten Monaten für eine saubere Amtsübergabe sorgen, so Dietrich.

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7 Kommentare
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  • Kadoffesalod am 23.02.2022 11:08 Uhr / Bewertung:

    Das Ganze ist wieder mal eines von unzähligen Beispielen für die Unglaubwürdigkeit der Roten und vor allem der Grünen. Ständig fordern sie Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit, Energieeinsparung, Ressourceneinsparung u.s.w.

    Völlig zu recht forden sie, dass man nicht ständig was Neues braucht sondern mit dem Alten zufrieden sein soll.

    Alexander Dietrich ist nicht mal alt. Er zeigt nicht mal leichte Verschleisserscheinungen, keine Anzeigen von Ermüdung oder Reparaturbedarf. Dietrich ist in Bestzustand. Seine Arbeit wird als sehr gut bewertet, sogar von vielen Roten und Grünen. Kritik an ihm ist kaum zu finden. Bzw. ist der größte und einzige Kritikpunkt, dass er bei der CSU ist.

    Den Dietrich durch eine:n anderen:innen zu ersetzen, kostet Geld, Energie, Ressourcen etc. und ist damit weder nachhaltig noch klima- oder umweltfreundlich. Ihn durch ein älteres Modell mit geringerer Ausstattung und Qualifikation zu ersetzen, ist noch dazu besonders dumm.

  • Stadtbummler am 23.02.2022 14:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kadoffesalod

    Das nennt man Ideologien umsetzen zwinkern

  • Mobilist am 23.02.2022 16:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Stadtbummler

    Die Stelle gibt es wegen der Arbeiten zur 2. Stammstrecke und en U-Bahnen. Wer nicht zustimmt, dass unter dem Haus gebaut wird, der wird (ob seiner Rechte 20m unter der Oberfläche) enteignet und entsprechend entschädigt. Bundesweit laufen mehr als 100 Enteignungsverfahren, um neuen Straßen zu bauen.

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