In München: Jetzt jeden Montag Demo!

München - Auch bei der Stadtspitze hat die Bagida-Demo am vergangenen Montagabend mit rund 1500 Teilnehmern sehr ungute Gefühle ausgelöst, denn unter den Teilnehmern fand sich „ein erhebliches Maß an echten Neonazis“, wie OB Dieter Reiter gestern konstatierte.
Sein Fazit angesichts vieler Mitglieder aus dem rechtsextremen „Freies Netz Süd“: „Das war eine Demo von Rechtsradikalen.“
Reiter rät Pegida-Sympathisanten, „sich zu überlegen, mit wem sie da marschieren“.
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Er glaubt nicht, dass unter den Teilnehmern besonders viele Münchner waren. Falls aber doch, „sollen sie uns sagen, wovor genau sie Angst haben“. Das sei sinnvoller, als sich mit Neonazis gemein zu machen.
Reiter hat sich im Vorfeld der Gegendemo überlegt, ob seine Teilnahme sinnvoll sei. Als sich bei Facebook allerdings über 10 000 Leute angemeldet hatten, sei ihm klar gewesen, dass er auch dieses Mal persönlich anwesend sein müsse: „Ich bin richtig stolz, dass die Münchner auch auf der Sonnenstraße Spalier gestanden haben.“
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Sportfreunde-Stiller-Sänger Peter Brugger, der ebenfalls auf der Bühne für „München ist bunt“ aufgetreten war, habe sich von ihm mit den Worten verabschiedet: „Dann bis nächsten Montag!“
Inzwischen ist klar: Das Kräftemessen zwischen Bagida und dem großen Gegenbündnis aus allen Teilen des politischen und kulturellen Stadtlebens wird noch lang weitergehen: Am kommenden Montag soll ein weiterer Aufmarsch von Bagida stattfinden.
Die Gegendemo: Wieder auf dem Sendlinger-Tor-Platz
Die Islamgegner wollen sich um 18.30 Uhr zum Spaziergang treffen, abermals vom Sendlinger Tor bis zum Stachus.
Der Pegida-Kleinableger Muegida will sich um 18.30 Uhr an der Münchner Freiheit sammeln und durchs Siegestor zum Professor-Huber-Platz spazieren.
Ob das Kreisverwaltungsreferat Aufmärschen an den geschichtsträchtigen Orten zustimmt, darf bezweifelt werden. Sicher ist schon jetzt, dass die Verfechter eines weltoffenen, toleranten Münchens sich dagegenstellen.
„Bellevue di Monaco“ und „München ist bunt“, die zusammen die letzten Gegendemonstrationen federführend organisiert haben, sind gewappnet.
Bellevue-Macher Till Hofmann: „Es gibt international ein verheerendes Bild ab, wenn Neonazis durch München marschieren. Dagegen wollen wir weiter Zeichen setzen.“
Und Matthias Weinzierl (Flüchtlingsrat) sagt: „Wir werden auf jeden Fall wieder etwas machen, um denen den Wind aus den Segeln zu nehmen.“ Wie am Montag wird das Bündnis für Toleranz auch am 19. Januar am Sendlinger-Tor-Platz eine Bühne aufstellen für Künstler und Politiker. Die Anhänger von "München ist bunt", #nobagidamuc und Co. sind natürlich eingeladen.