Hurra, Hurra! Wo jetzt in München die ersten Pumuckl-Ampeln stehen

An drei Kreuzungen im Lehel sagt nun der kleine Kobold, ob man über die Straße gehen darf oder warten muss. Der Weg dahin war ein bisschen kompliziert.
Jan Krattiger
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Hier zeigt der Pumuckl jetzt an, ob man gehen oder stehen darf.
Hier zeigt der Pumuckl jetzt an, ob man gehen oder stehen darf. © Ben Sagmeister

München - Riesig war das Medienecho, als die AZ im Mai 2023 über die Idee des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel schrieb, einige Ampeln zu Ehren des beliebten Kobolds umzugestalten und den Pumuckl als Ampelmännchen einzusetzen. Ein Denkmal sollte es werden, "aber kein herkömmliches", hieß es damals.

Kreative Verkehrszeichen: München ehrt Kultfigur Pumuckl an den Ampeln

Der Weg war dann etwas kompliziert bis zum ersten fertigen Pumuckl-Ampelmännchen, wie es am Dienstag an der Ecke Liebigstraße, Triftstraße, Wagmüllerstraße von städtischen Mitarbeitern zum ersten Mal installiert wurde. Die Kreuzung liegt nahe dem Drehort der ersten Pumuckl-Fernsehserie aus den 80er-Jahren, wo an der Widenmayerstraße 2 im Hinterhof die Werkstatt vom Meister Eder (gespielt von Gustl Bayrhammer) stand.

Großer Medienrummel bei der Einweihung der ersten Pumuckl-Ampel im Lehel. Hier wird OB Dieter Reiter (SPD) interviewt.
Großer Medienrummel bei der Einweihung der ersten Pumuckl-Ampel im Lehel. Hier wird OB Dieter Reiter (SPD) interviewt. © Ben Sagmeister

Entsprechend groß war natürlich auch der Medienrummel, den auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sich nicht nehmen lassen wollte. "Es gehört auch zu einer Stadt, wenn man ein bisschen lässiger mit den Themen umgeht, als wir es vielleicht viele Jahre getan haben", so Reiter – gefolgt von einer naheliegenden Spitze in Richtung Berlin: "Mehr will ich zur Ampel und Rot/Grün gar nicht sagen".

Der Umbau der Ampeln zum Pumuckl-Motiv gestaltete sich leicht: Dafür wurde eine neue Maske in Koboldform eingelegt.
Der Umbau der Ampeln zum Pumuckl-Motiv gestaltete sich leicht: Dafür wurde eine neue Maske in Koboldform eingelegt. © Ben Sagmeister

"Wenn es Kindern gut tut": Pumuckl-Zeichnerin Barbara von Johnson freut sich über Kobold-Ampeln

Mit dabei hatte er den für die Ampeln verantwortlichen Mobilitätsreferenten Georg Dunkel (parteilos), Ursula Bagnal, die Tochter der Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut und die erste Pumuckl-Zeichnerin Barbara von Johnson.

Pumuckl-Ampel im Lehel
Pumuckl-Ampel im Lehel © Ben Sagmeister

Sie bleibe sich treu und wolle "nicht überall jedem Erlaubnis und Segen geben", so von Johnson zur AZ. Für die Ampeln hat sie aber gerne eine Ausnahme gemacht: "Wenn es Kindern guttut und den Menschen Freude macht, was soll ich mich da dagegenstellen?"

Mobilitätsreferent Georg Dunkel (v.l.), Illustratorin Barbara von Johnson, OB Dieter Reiter und Ursula Bagnal, Tochter von Ellis Kaut.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel (v.l.), Illustratorin Barbara von Johnson, OB Dieter Reiter und Ursula Bagnal, Tochter von Ellis Kaut. © Ben Sagmeister

"Geht um das Ergebnis": BA-Chefin freut sich über Pumuckl-Ampeln in ihrem Viertel

Eher etwas abseits des Blitzlichts standen die Vertreter des Bezirksausschusses, die bei dem Termin außen vor gelassen wurden, wie die BA-Chefin Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) zur AZ sagt. "Aber es ist okay, wir können damit gut leben. Uns geht es um das Ergebnis".

Pumuckl-Ampel im Lehel
Pumuckl-Ampel im Lehel © Ben Sagmeister

Die Grünen-Fraktion hatte ursprünglich die Idee, dem Pumuckl kein klassisches Denkmal zu setzen, sondern die Ampeln umzugestalten, so wie das zum Beispiel in Mainz mit den Mainzelmännchen auch schon gemacht wurde. Eine Idee, die schlussendlich alle Fraktionen im Bezirksausschuss unterstützten.

BA-Chefin Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne).
BA-Chefin Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne). © Ben Sagmeister

"Paar Regeln mussten wir beachten": So kam es zu den Pumuckl-Ampeln im Lehel

Bis es dann zur Installation der Ampeln am Donnerstag kam, waren viele Abklärungen nötig: "Ein paar Regeln mussten wir beachten", sagt Mobilitätsreferent Georg Dunkel bei der Einweihung. "Aber wir haben klar umsetzen können, dass der Pumuckl steht, wenn es rot ist und läuft, wenn es grün ist."

Pumuckl-Ampel im Lehel
Pumuckl-Ampel im Lehel © Ben Sagmeister

Zuvor hatte das Mobilitätsreferat mit dem Bayerischen Innenministerium geklärt, ob es überhaupt möglich ist, die Ampeln umzugestalten – und wie das Prozedere überhaupt aussieht. Das Ministerium stellte klar: Die Kommune kann die Ampeln selbstständig umgestalten, solange sie den Vorgaben entsprechen.

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Jetzt sind sie da, und es zeigt sich sofort: Sie sorgen für lachende Gesichter bei allen Verantwortlichen – aber auch bei den vielen Kindern im Viertel, die kurz nach der Installation der neuen Pumuckl-Ampeln schon über die Straße gehen dürfen. Nur dass sie jetzt noch ganz staunend mit offenen Mündern mitten auf der Straße stehen und den grünen Pumuckl anschauen, ist vielleicht noch nicht ganz optimal.

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22 Kommentare
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  • am 07.02.2025 13:37 Uhr / Bewertung:

    Zum Glück ist noch genug Geld da.

  • Dicker Hals am 07.02.2025 16:56 Uhr / Bewertung:

    ......ja, dreimal ROT

  • Radl Rainer am 07.02.2025 12:40 Uhr / Bewertung:

    Symbolpolitik für schöne Fotos. Es kostet, wenig, es gibt kein Widerspruchsrecht, es nimmt niemandem etwas weg und es nützt auch nichts.

    So wie ein Tierparkbesuch, weil irgendein Vieh erfolgreich gekalbt hat.

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