Grün-Rot fordert: Klimaschutz darf nicht länger von Kommunen-Kassen abhängig sein

Klimaschutz hat in Deutschland Verfassungsrang, doch die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen wird dadurch erschwert, dass Klimaschutz kommunalrechtlich als freiwillige Leistung gilt. Grün-Rot im Münchner Stadtrat will das ändern.
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Seit dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 ist es eine völkerrechtliche Verpflichtung, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 2 Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken. (Symbolbild)
Seit dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 ist es eine völkerrechtliche Verpflichtung, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 2 Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Die Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste setzt sich dafür ein, Klimaschutz in der Gemeindeordnung als kommunale Pflichtaufgabe zu verankern.

München: Gemeinsamer Antrag von Grün-Rot

In einem gemeinsamen Antrag mit SPD/Volt wird Oberbürgermeister Dieter Reiter gebeten, sich bei der bayerischen Staatsregierung und der Bundesregierung für dieses Ziel einzusetzen, "damit die finanzielle Ausstattung der Kommunen entsprechend dem neuen Aufgabenfeld erhöht wird".

Hintergrund des Vorstoßes ist die Tatsache, dass die Gemeindeordnung in Bayern zwischen Pflichtaufgaben und freiwilligen Leistungen der Kommunen unterscheidet. So werden beispielsweise das Passwesen, die Feuerwehr, aber auch Kitas oder Schulgebäude vom Freistaat Bayern systematisch mitfinanziert, während das für die freiwilligen Leistungen nicht gilt. 

Grün-Rot sieht die Klimaziele konterkariert

Betroffen sind hier zum Beispiel Sportanlagen, Kultureinrichtungen, Jugendfreizeit, Grünanlagen – und eben der Klimaschutz. Das bedeutet, dass die Kommunen Klimaschutz überwiegend selbstständig finanzieren müssen.

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Der Ansatz von Grün-Rot: Weil der Klimaschutz in Zeiten knapper Kassen als freiwillige Leistung häufig zurückgestellt werde, konterkariere das die Klimaziele nicht nur der Stadt, sondern auch von Bund und Land.

Mona Fuchs: "Klimaschutz ist eine Überlebensfrage!" 

Die Rechtslage stehe im Widerspruch dazu, dass das Bundesverfassungsgericht Klimaschutz als Teil der Daseinsvorsorge anerkannt habe: Daher sei es höchste Zeit, Klimaschutz als Pflichtaufgabe im Kommunalrecht zu verankern, heißt es in dem Antrag.

Mona Fuchs, stellvertretende Vorsitzende der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste.
Mona Fuchs, stellvertretende Vorsitzende der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste. © Die Grünen

"Klimaschutz ist eine Überlebensfrage! Seit dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 ist es außerdem eine völkerrechtliche Verpflichtung, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter zwei Grad zu beschränken", betont Mona Fuchs, stellvertretende Vorsitzende der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste.

Johannes Becher, seit 2018 für die Grünen im bayerischen Landtag, fügt hinzu: "Beim Klimaschutz und der Klimaanpassung spielen die Kommunen eine zentrale Rolle. Sie können diese Mammutaufgabe aber nur bewältigen, wenn sie vom Freistaat tatkräftig unterstützt werden."

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4 Kommentare
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  • Mercedes36 am 27.04.2022 11:41 Uhr / Bewertung:

    "Die Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste setzt sich dafür ein, Klimaschutz in der Gemeindeordnung als kommunale Pflichtaufgabe zu verankern."

    GUT! Sehr gut! Nicht umsonst steigen die Beliebtheitswerte unseres besten Stadtrats ever. Bitte weitermachen.

  • Boandlkramer am 25.04.2022 19:30 Uhr / Bewertung:

    Falls das durchgeht dürften im Namen der guten Sache noch mehr Steuergelder bei NGO's und Vorfeldorganisationen des grünen Milieus landen. Die damit noch mehr ihrer Leute von produktiver Arbeit freistellen und ihnen ein weitgehend passives Einkommen dafür zuschieben können, dass die ihre Hobbies und Interessen kultivieren statt zu arbeiten.

  • ClimateEmergency am 26.04.2022 15:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Boandlkramer

    Sind deine Thesen irgendwie auf etwas fundiert oder lediglich Verleumdung?

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